Waldprechting

Dorf und Katastralgemeinde sowie eine Ortschaft im Norden des Bundeslandes Salzburg
(Weitergeleitet von Bischofsgut Waldprechting)

BW

Waldprechting (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Waldprechting
Waldprechting (Österreich)
Waldprechting (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Salzburg-Umgebung (SL), Salzburg
Gerichtsbezirk Neumarkt bei Salzburg
Pol. Gemeinde Seekirchen am Wallersee
Koordinaten 47° 53′ 54″ N, 13° 6′ 46″ OKoordinaten: 47° 53′ 54″ N, 13° 6′ 46″ O
Höhe 554 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 1619 (1. Jän. 2024)
Gebäudestand 414 (2001f1)
Fläche d. KG 14,99 km²
Postleitzahl 5201 Seekirchen
Vorwahl +43/06212 (Seekirchen)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 13894
Katastralgemeinde-Nummer 56320
Zählsprengel/ -bezirk Waldprechting-Seewalchen (50339 002)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS
1619

Waldprechting ist ein Dorf und gleichzeitig eine Katastralgemeinde sowie eine Ortschaft im Norden des Bundeslandes Salzburg. Der Ort liegt im Salzburger Seengebiet und ist Teil der Stadtgemeinde Seekirchen am Wallersee im Bezirk Salzburg-Umgebung. In Waldprechting befindet sich ein SOS-Kinderdorf und als kulturelle Sehenswürdigkeit die Filialkirche St. Nikolaus.

Geographie

Bearbeiten

Waldprechting liegt westlich von Seekirchen und der Obertrumer Landesstraße (L 102), in 550 m ü. A. auf einer kleinen Anhöhe.

Die Ortschaft Waldprechting umfasst über 400 Gebäude mit heute 1619 Einwohnern (Stand: 2024). Zum Ortschaftsgebiet gehören auch einige Häuser südlich der Landesstraße, das SOS-Kinderdorf Seekirchen sowie die Ortslagen Gröm und Irlach.

Das Katastralgebiet ist wesentlich größer, umfasst 1,5 km² Richtung Nordwesten, mit den Ortschaften Wimm, Schöngumprechting, Zaisberg und Kothgumprechting.

Geschichte

Bearbeiten

Ulrich, Heinrich und Konrad von Waldprechting werden 1121 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, da sie Güter an das Kloster St. Peter schenkten. Sie können als Dienstmannen (Ministerialen) der Erzbischöfe von Salzburg angesehen werden. 1170 gaben der Burggraf Meingoz (bzw. Megingot) und seine Gattin Diemud das Gut Weitprechting dem Domkapitel von Salzburg. Die viermal verheiratete Diemud(t) von Högl konnte nach dem Ableben ihres zweiten Gemahls, dem Burggrafen Megingot II., das Amt der castallana (Burggräfin) von Hohensalzburg übernehmen. Mit ihrem Tod 1213 enden für die nächsten 300 Jahre die Aufzeichnungen über Waldprechting.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
 
Bischofsgut Waldprechting
  • Das Bischofsgut Waldprechting ist ein auffallend mächtiges Steinhaus, das möglicherweise im Kern den Wohnturm der Herren von Seekirchen enthält. Das Gut Waldprechting umfasste die drei Höfe Bischofshof, Wallnerhof und Klampfererhof sowie fünf Mühlen und die St. Nikolauskirche.
 
Kirche St. Nikolaus in Waldprechting
  • Die Filialkirche Waldprechting kann auf einen 1300-jährigen Bestand zurückblicken. Die Datierung um 700 n. Chr. ergibt sich aus der charakteristischen Form der Steinkirchen im Salzburger Alpenvorland, von diesem Bau sind aber nur mehr wenige Reste übrig geblieben. Die Kirche war als „Eigenkirche“ für den Grundherren und als Friedhofskirche für das Geschlecht errichtet worden. In der Romanik wurde diese erste Kapelle durch einen größeren Bau ersetzt, als Bauherren werden die Herren von Högl, Ministerialen der Salzburger Erzbischöfe, vermutet. Über die Gewährung eines Ablasses wurde um 1500 der Bau der spätgotischen Kirche finanziert. Diese ist über Fundamenten einer romanischen Vorgängerbaus errichtet worden. 1517 war die Dachtraufe erreicht, und die Widmungsinschrift an der Westwand der Kirchenschiffes („Erzbischohfe Leonhart Van Saltzburg“) mit der Jahreszahl 1519 bezieht sich auf den Abschluss des Kirchenbaues. Die Weihe der Kirche erfolgte am 18. Oktober 1523 durch den Bischof von Chiemsee, Berthold Pürstinger. Im Jahr 1690 wurde nordseitig eine Sakristei angefügt. 1707 erhielt der Turm seine heutige Gestalt; anstelle des gotischen Daches wurde eine achtseitige Glockenhaube mit einem Doppelzwiebeldach aufgesetzt. 1753 wurde das baufällig gewordene spätgotischen Rippengewölbes durch die heute noch bestehende barocke Stichkappentonne ersetzt. Das Eingangstor zur Kirche stammt noch aus der Erbauungszeit der spätgotischen Kirche.

Literatur

Bearbeiten
  • Franz Moosleitner, Gudrun Swoboda: Die Filialkirche St. Nikolaus in Waldprechting, Seekirchen am Wallersee. Seekirchen: Renovierungsausschuss Filialkirche Waldprechtung, o. J.
  • Friederike Zaisberger, Walter Schlegel: Burgen und Schlösser in Salzburg. Flachgau und Tennengau. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten, 1992. ISBN 3-85326-957-5.
Bearbeiten
Commons: Waldprechting – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien