Blei(II)-hydroxid ist eine chemische Verbindung des Bleis aus der Gruppe der Hydroxide.
Strukturformel | ||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Blei(II)-hydroxid | |||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | Pb(OH)2 | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
weißes, amorphes Pulver[1] | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 241,21 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||
Dichte |
7,41 g·cm−3[1] | |||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||
Löslichkeit | ||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Gewinnung und Darstellung
BearbeitenEine chemische Verbindung „Pb(OH)2“ existiert laut übereinstimmenden Berichten wahrscheinlich nicht, stattdessen handelt es sich hierbei um hydratisierte Blei(II)-oxide PbO·x H2O (x < 1).[4] Die Bezeichnung Blei(II)-hydroxid wird normalerweise synonym dafür verwendet.
Ein weißer Niederschlag von Blei(II)-hydroxid kann durch Reaktion einer Blei(II)-nitrat-Lösung mit Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid gewonnen werden.[1]
Bei der Fällung aus carbonathaltigen Lösungen wird normalerweise basisches Bleicarbonat (PbCO3·2Pb(OH)2) als Produkt erhalten.
Bei vorsichtiger Hydrolyse von Blei(II)-acetat-Lösungen erhält man ein kristallines Produkt mit der Formel 6PbO·2H2O = Pb6O4(OH)4.[4] Die Substanz besteht aus Clustern in Form eines Rhombendodekaeders, in denen die Blei(II)-Ionen oktaedrisch angeordnet sind und die Dreiecksflächen des Oktaeders von Oxid- und Hydroxid-Ionen überkappt werden.[5][6]
Eigenschaften
BearbeitenBlei(II)-hydroxid ist ein weißes amorphes amphoteres Pulver, welches sich nur wenig in Wasser löst. Es dehydratisiert ab einer Temperatur von 130 °C und zersetzt sich ab 145 °C zu Blei(II)-oxid und Wasser.[1]
Mit Kohlendioxid bildet es Blei(II)-carbonat
und mit Säuren deren Bleisalze: (Beispiel mit Schwefelsäure zu Blei(II)-sulfat)
Bei Auflösung in starken Alkalien löst es sich unter Bildung eines Hydroxo-Komplex-Ions [Pb(OH)3]− und der Bildung von Plumbaten.[4][7]
Verwendung
BearbeitenBleihydroxid wird zur Herstellung von porösem Glas sowie in Elektrolyten in verschlossenen Nickel-Cadmium-Batterien verwendet. Es wird weiterhin bei der Rückgewinnung von Uran aus Meerwasser und als Katalysator für die Oxidation von Cyclododecanol eingesetzt.[1]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f g h i Pradyot Patnaik: Handbook of Inorganic Chemicals. Mcgraw-Hill Professional, 2002, ISBN 978-0070494398.
- ↑ Eintrag zu Bleiverbindungen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 10. Januar 2017. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag lead compounds with the exception of those specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ a b c A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 916.
- ↑ R. A. Howie, W. Moser: Structure of Tin(II) “Hydroxide” and Lead(II) “Hydroxide”. In: Nature. Band 219, Nr. 5152, Juli 1968, S. 372–373, doi:10.1038/219372a0 (nature.com [abgerufen am 23. Oktober 2018]).
- ↑ R. J. Hill: Structure of Pb3O2(OH)2 by Rietveld analysis of neutron powder diffraction data. In: Acta Crystallographica Section C Crystal Structure Communications. Band 41, Nr. 7, 15. Juli 1985, S. 998–1003, doi:10.1107/s0108270185006345.
- ↑ Therald Moeller; Chemistry with inorganic qualitative analysis; ISBN 0125033508