Die englische Bezeichnung Blindism (deutsch etwa „Blindismus“) wird in seltenen Fällen für stereotype Verhaltensauffälligkeiten/Bewegungsstereotypien verwendet, die bei blinden und sehbehinderten Menschen auftreten.[1][2][3] Diese Verhaltensweisen/Manierismen betreffen das Wiegen des Kopfes (Jactatio capitis), Wippen des Oberkörpers (Jactatio corporis) und das „Bohren“ mit den Händen in den Augen.

Diese und ähnliche Verhaltens- und Bewegungsstereotypien können ebenso bei Autismus und geistiger Behinderung auftreten. Es sind gleichförmige Bewegungen, die sich wiederholen und weitgehend unabhängig von äußeren Einflüssen geschehen. Sie stellen einen problematischen Aspekt in der Entwicklung blinder Kinder dar. Eine angemessene Lern- und Umwelterfahrung wird beeinträchtigt und die Verhalten werden oftmals als Zeichen geistiger Behinderung ausgelegt, was möglicherweise zur Stigmatisierung führt.[4]

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Einzelnachweise

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  1. M. Sakuma: A comparative study by the behavioral observation for sterotypy in the exceptional children. In: Folia Psychiatr Neurol Jpn. 1975, 29(4), S. 371–391, PMID 1241857.
  2. D. Burlingham: Some Notes on the Development of the Blind. In: Psychoanal. St. Child 1961, 16, S. 121–145, Abstract
  3. T.B. Abang: Blindisms: possible causes and remedies. In: British Journal of Visual Impairment, 1988, 6, S. 91–93 Abstract
  4. Andreas Beelmann, Werner Hecker: Entwicklung und Entwicklungsprobleme blinder Kinder (Memento vom 18. Juni 2007 im Internet Archive). In: Spuren in die Zukunft. Lebensperspektiven sehgeschädigter Menschen. Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte Nürnberg, Nürnberg 1998