Blamage [Beschämung“[1] oder steht für „Bloßstellung“, „Kompromittierung“, „Peinlichkeit“.[2]
] bezeichnet eine „peinlicheEtymologie
BearbeitenDas Wort Blamage stammt aus der deutschen Studentensprache in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.[3] Es wurde in der Bedeutung „Beschämung, Schande“ aus dem französischen blâmer („tadeln“) neu gebildet. Es handelt sich also nicht um eine Entlehnung, sondern um einen Scheingallizismus. Das französische blâmer geht auf das lateinische blasphemare „lästern“, „schmähen“ zurück.[4] Das davon abgeleitete Verb „blamieren“ wird im deutschen Sprachraum bereits seit dem 17. Jahrhundert verwendet und bedeutete entsprechend seiner französischen Vorlage zunächst „schmähen, beschimpfen“, seit dem 19. Jahrhundert dann „bloßstellen, beschämen“.[3] Das Adjektiv „blamabel“ für „beschämend“ ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Gebrauch.[4]
- Eine Momentaufnahme ist die fixierte Blamage einer unvorsichtigen Bewegung, eines schiefen Lächelns, einer sorgsam versteckten Beobachtung … Plötzlich ist alles am Tage.
- (Kurt Tucholsky, in Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, 1926)
Das deutsche Wort Bloßstellung verweist auf das nackte Zurschaustellen des Betreffenden in seiner Blöße (Nacktheit) vor anderen Personen.
Literatur
Bearbeiten- Georg Verweyen: Literarische Blamagen: Darstellung und Funktion eines peinlichen Topos in der deutschsprachigen Literatur des 18. bis 20. Jahrhunderts. LIT Verlag, 2009, ISBN 978-3-8258-1977-4 (Online).
- Christian Saehrendt: Blamage! Geschichte der Peinlichkeit. Bloomsbury, Berlin 2012 (Autoren-Interview zum Thema „Blamage“ (2012)).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Knaur, Das deutsche Wörterbuch. Lexikographisches Institut, München 1985, S. 215.
- ↑ Mackensen – Großes Deutsches Wörterbuch. Südwest Verlag, München 1977.
- ↑ a b DWDS, Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, Stichwort blamieren, Blamage (online).
- ↑ a b Duden "Etymologie" – Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim 1989.