Boris Wladimirowitsch Ryzarew
Boris Wladimirowitsch Ryzarew (russisch Борис Владимирович Рыцарев; * 30. Juni 1930 in Moskau, Sowjetunion; † 25. November 1995 in Moskau, Russland) war ein sowjetisch-russischer Filmregisseur und Drehbuchautor.[1]
Leben
BearbeitenBoris Wladimirowitsch Ryzarew studierte von 1950 bis 1952 an der Theaterhochschule „M. S. Schtschepkin“. Das Regiestudium schloss er 1958 unter der Leitung von Sergei Iossifowitsch Jutkewitsch am Gerassimow-Institut für Kinematographie ab.[2] Sein erster international vertriebener Film war das 1959 veröffentlichte Geschichtsdrama Die Neunzehn. Nach Aladins Wunderlampe konzentrierte sich Ryzarew, mit Ausnahme der Jugenddramen Огоньки (Ogonki, 1972)[3] und Имя (Imja, 1988),[4] ausschließlich auf weitere Märchenverfilmungen.[5]
Ryzarew war zunächst für Moldowa-Film (1958–1960) und Mitte der 1960er Jahre kurzzeitig für Belarusfilm tätig, ehe er zum Gorki Filmstudio wechselte.[2] Sein Schaffen als Regisseur umfasst 17 Werke, vier davon sowie Witali Tschetwerikows Kurzfilm Не плачь, Алёнка (Ne platsch, Aljonka, 1962)[6] entstanden auf Grundlage seiner Drehbücher.[5]
Für Die Prinzessin auf der Erbse nach Hans Christian Andersen erhielt er 1977 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig einen Sonderpreis "für kreative Bemühungen zur Entwicklung des Märchengenres". Noch im Jahr seines Todes wurde ihm der Titel Verdienter Künstler der Russischen Föderation verliehen.[2]
Ryzarew war mit Tatjana Anatoljewna Ryzarewa (1939–2013) verheiratet. Er starb 65-jährig und wurde auf dem Miusskoje-Friedhof, Abschnitt 4, in Moskau beigesetzt.[7]
Filmografie (Auswahl)
Bearbeiten- 1958: Die Neunzehn (Junost naschich otzow) (auch Drehbuch)
- 1959: Ataman Kodr
- 1967: Aladins Wunderlampe (Wolschebnaja lampa Aladdina)
- 1969: Die schöne Wassilissa (Wesjoloje wolschebstwo)
- 1975: Iwan und Marja (Iwan da Marja)
- 1977: Die Prinzessin auf der Erbse (Prinzessa na goroschine)
- 1979: Das Geschenk des schwarzen Zauberers (Podarok tschjornogo kolduna)
- 1979: Der Gaukler und das Mädchen (Wosmi menja s soboi) (auch Drehbuch)
- 1981: Die Eisfee (Ledjanaja wnutschka) (auch Drehbuch)
- 1984: Der Lehrling des Medicus (Utschenik lekarja)
- 1986: Auf der goldenen Treppe saßen… (Na slatom krylze sideli...) (auch Drehbuch)
- 1992: Emelya und der Zauberfisch (Emelja-durak)
Weblinks
Bearbeiten- Boris Ryzarew bei IMDb
- Dokumentarfilm über Ryzarew auf tvkultura.ru (russisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Profil Boris Ryzarews auf kinopoisk.ru (russisch), abgerufen am 13. Juni 2020
- ↑ a b c Biografie Boris Ryzarews auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 13. Juni 2020
- ↑ Filmdaten zu Огоньки auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 13. Juni 2020
- ↑ Filmdaten zu Имя auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 13. Juni 2020
- ↑ a b Filmografie Boris Ryzarews auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 13. Juni 2020
- ↑ Filmdaten zu Не плачь, Алёнка auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 13. Juni 2020
- ↑ Foto des Grabes auf m-necropol.ru, abgerufen am 13. Juni 2020
Personendaten | |
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NAME | Ryzarew, Boris Wladimirowitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Рыцарев, Борис Владимирович (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | sowjetischer bzw. russischer Filmregisseur und Drehbuchautor |
GEBURTSDATUM | 30. Juni 1930 |
GEBURTSORT | Moskau, Sowjetunion |
STERBEDATUM | 25. November 1995 |
STERBEORT | Moskau, Russland |