Zweiährige Zwenke
Die Zweiährige Zwenke[1] (Brachypodium distachyon) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Zwenken (Brachypodium) innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae).
Zweiährige Zwenke | ||||||||||||
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Brachypodium distachyon | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Brachypodium distachyon | ||||||||||||
(L.) P.Beauv. |
Beschreibung
BearbeitenBrachypodium distachyon ist ein einjähriges, in kleinen Büscheln wachsendes Gras. Die Halme werden 5–30–(70) Zentimeter hoch. Die Blattscheiden sind kahl oder an den Rändern bewimpert. Das Blatthäutchen ist ein 1,5–2,5 Millimeter langer, häutiger Saum. Die Blattspreiten sind 1,5–3 Millimeter breit und (1,7–)3–7(–11) Zentimeter lang.[2] Die Blütentraube ist 3–6 Zentimeter lang, mit 1–4 kurz gestielten Ährchen. Die Ährchen sind 8–17-blütig und ohne die Grannen 15–30 Millimeter lang. Die Hüllspelzen sind 5–7-nervig, die untere 5–7,5 Millimeter lang, die obere 6–9 Millimeter lang. Die Deckspelzen sind siebennervig, 6–9,5 Millimeter lang und in eine 10–17 Millimeter lange Granne auslaufend. Die Staubbeutel sind etwa 1 Millimeter lang.
Die Blütezeit ist März bis Juni.[1]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 10, 20, 28, 30.[2]
Verbreitung
BearbeitenBrachypodium distachyon kommt ursprünglich von Makaronesien bis Indien und vom Mittelmeergebiet bis zum Iran und Afghanistan vor. In Südafrika, Australien und Amerika ist die Art ein Neophyt.[3] Die Art hat ursprüngliche Vorkommen in Europa in den Ländern Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Montenegro, Kosovo, Albanien, Griechenland, Bulgarien, Türkei und Ukraine.[4] In Mitteleuropa kommt die Art nur unbeständig vor. Es gibt Beobachtungen von Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen.[5]
Ökologie
BearbeitenDie Zweiährige Zwenke gedeiht in Macchien, in der Phrygana, der Garigue, auf Ruderalstellen, auf gestörten Plätzen und in Olivenhainen. Sie steigt im Mittelmeergebiet bis 800 und 1200 Metern Meereshöhe auf, auf den Kapverdischen Inseln bis 1800 Metern, im Iran bis 1600 Metern Meereshöhe.[2]
Taxonomie
BearbeitenDie Art wurde 1756 von Carl von Linné als Bromus distachyos in Flora Palaestina, quam, venia experientissimae Facult. Med. ... Seite 13 erstbeschrieben. Ambroise Marie François Joseph Palisot de Beauvois versetzte die Art 1812 in Essai d'une nouvelle Agrostographie; ou nouveaux genres des Graminées: Seite 155 als Brachypodium distachyon (L.) P.Beauv. in die Gattung Brachypodium. Synonyme der Art sind: Festuca distachya (L.) Roth, Triticum distachyon (L.) Brot., Festuca monostachyos Lam., Festuca rigida Roth und Trachynia distachya (L.) Link.
Literatur
Bearbeiten- Hans Joachim Conert: Brachypodium distachyon. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 3. Aufl., Band I, Teil 3, Verlag Paul Parey, Berlin, Hamburg, 1987, ISBN 3-489-52320-2, S. 759 (Beschreibung, Verbreitung, Ökologie).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Die neue Kosmos-Mittelmeerflora. Franckh-Kosmos-Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-440-10742-3. S. 410.
- ↑ a b c U.Schippmann: Revision der europäischen Arten der Gattung Brachypodium. Boissiera 45, 1991, 1–249.
- ↑ Brachypodium distachyon. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 19. Juni 2020.
- ↑ B.Valdés, H.Scholz; with contributions from E. von Raab-Straube & G.Parolly (2009+): Poaceae (pro parte majore). Datenblatt Brachypodium distachyon In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- ↑ Michael Koltzenburg: Brachypodium. In: Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und angrenzender Länder. 98. Auflage. Verlag Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2024. ISBN 978-3-494-01943-7. S. 273.