Brezno

Gemeinde in der Slowakei
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Brezno (1927 bis 1948 slowakisch „Brezno nad Hronom“; deutsch Bries oder Briesen, ungarisch Breznóbánya) ist eine Stadt in der Slowakei am Rande der Niederen Tatra, im Breznianska kotlina (dt. Brieser Talkessel) am Fluss Hron (dt. Gran).

Brezno
Wappen Karte
Wappen von Brezno
Brezno (Slowakei)
Brezno (Slowakei)
Brezno
Basisdaten
Staat: Slowakei Slowakei
Kraj: Banskobystrický kraj
Okres: Brezno
Region: Horehronie
Fläche: 121,956 km²
Einwohner: 19.866 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 163 Einwohner je km²
Höhe: 498 m n.m.
Postleitzahl: 977 01
Telefonvorwahl: 0 48
Geographische Lage: 48° 48′ N, 19° 38′ OKoordinaten: 48° 48′ 13″ N, 19° 38′ 17″ O
Kfz-Kennzeichen
(vergeben bis 31.12.2022):
BR
Kód obce: 508497
Struktur
Gemeindeart: Stadt
Gliederung Stadtgebiet: 5 Stadtteile
Verwaltung (Stand: Oktober 2022)
Bürgermeister: Tomáš Abel
Adresse: Mestský úrad Brezno
Námestie M. R. Štefánika 1
977 01 Brezno
Webpräsenz: www.brezno.sk

Die Stadt ist ein wirtschaftliches, administratives und kulturelles Zentrum des entsprechenden Bezirks.

Geschichte

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Frühgeschichte und Mittelalter

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Blick auf den Marktplatz

Das Gebiet der Stadt ist ein alter Siedlungsplatz; es gibt hier unter anderem Funde aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit. Obwohl aus dem heutigen Stadtgebiet keine alten slawischen Funde vorliegen, gab es eine solche Siedlung in seiner Nähe.

Im 12. Jahrhundert stieg die Nachfrage nach Edelmetallen und die Herrscher sahen im Bergbau eine neue Einkommensquelle. Sie luden reiche deutsche Bergbauunternehmer und deutsche Bergleute u. a. aus Sachsen und Tirol in die gebirgigen Gebiete des Königreichs Ungarn ein und lösten damit auch die Entwicklung der Städte im Gebiet des oberen Hron (Gran) aus. Die deutschen Bergleute gründeten ihre Siedlungen an der Gran. So entstanden zum Beispiel die Städte Banská Bystrica (deutsch Neusohl), Ľubietová (deutsch Libethen) und auch Bries/Brezno. Der Mongolensturm von 1241/42 entvölkerte die Gegend weitgehend, sodass neue deutsche Bergleute und Siedler ins Land gerufen wurden. Bis weit in die Neuzeit hinein war das obere Grantal – von der Stadt Neusohl (slow. Banská Bystrica) bis zur Quelle der Gran eine deutsche Sprachinsel.

Neben der früheren (verödeten) slowakischen Siedlung gründeten deutsche Bergleute im frühen 13. Jahrhundert die Siedlung mit einem typischen viereckigen Markt, der die Grundlage für die heutige Stadt bildete. Die erste schriftliche Erwähnung der Stadt stammt erst aus dem Jahr 1265 in der Form „Berezune“ (andere Quellen sprechen von „Berchun“). Der Name ist vom slowakischen Wort „breza“ (Birke) abgeleitet, das in slowakischen Ortsnamen sehr oft vorkommt.

1380 bekam die Siedlung „Bryzna iuxta Gron“ (die heutige Stadt Brezno) vom König Ludwig I. ihre Stadtrechte. Der Bergbau hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Stadt. Brezno/Bries als eine Bergbaustadt bekam verschiedene Sonderprivilegien: das Marktrecht, Mühlen, Brauerei und eine Mautstation. In Brezno wurden Gold, Silber und Kupfer gewonnen.

Das 16. und 17. Jahrhundert brachten wesentliche Änderungen ins Wirtschaftsleben der Stadt. Der erhöhte Eisenverbrauch eröffnete den Einwohnern neue Möglichkeiten. Brezno wurde zu einem wichtigen Standort der Holzproduktion und Forstwirtschaft. Die neuen Arbeitsmöglichkeiten zogen neue Siedler, Holzfäller und Köhler, an. Die durch die Türkenkriege verursachten Bevölkerungsverluste wurden durch slowakische Einwanderer aus der Nachbarschaft und weitere deutsche Zuwanderer ausgeglichen. 1650 erhob König Ferdinand III. Brezno zu einer königlichen Freistadt. Eine Perspektive für die nächsten Jahrhunderte stellten die Handwerke dar. Es entstanden verschiedene Zünfte (ab 1604). Die Handwerker zogen die kleinen Wohnorte vor, weil man dort auch ein Stück Land bekommen konnte. Landwirtschaft und Handwerke waren die Hauptquellen des Lebensunterhaltes der Einwohner.

Im 18. Jahrhundert fand eine Renaissance des Bergbaus statt, die aber wegen mangelnder Effektivität sehr schnell wieder endete. Das 18. Jahrhundert war durch Konflikte mit zahlreichen in der Umgebung der Stadt lebenden Räubern gekennzeichnet, die allmählich eine Abwanderung der städtischen Bevölkerung bewirkten. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde in dieser Gegend Eisenerz abgebaut und die Eisenverarbeitungsindustrie ausgeweitet.

Im 19. Jahrhundert war die inzwischen weitgehend slowakisierte Stadt ein Zentrum der slowakischen Nationalbewegung. Dieses Jahrhundert brachte in Brezno auch ein reges Kulturleben. Unter anderen arbeitete dort der slowakische Dramatiker Samo Chalupka, nach dem das Theaterensemble benannt wurde. 1884 erhielt die Stadt mit der Bahnstrecke Banská Bystrica–Červená Skala eine Zugverbindung mit Banská Bystrica.

1894 wurden aus folgenden ehemaligen Stadtteilen von Brezno eigenständige Gemeinden: Bystrá, Mýto pod Ďumbierom, Jarabá, Michalová.

20. Jahrhundert

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Vor dem Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt eine landwirtschaftlich-handwerkliche Kleinstadt. Danach wurden dort zahlreiche Betriebe angesiedelt, so dass sich Brezno zu einem industriellen Zentrum des Grantals wandelte.

Erfolgreich ist heute die Literatur- und Musikveranstaltung „Chalúpkovo Brezno“ (wörtlich Chalupkas Bries). 1850–1860, 1883–1960 und 1990(?)–2003 war Brezno Hauptstadt eines gleichnamigen Okres (Bezirks). Ende der 1930er Jahre lebten in Brezno etwa 5500 Einwohner. Ihre Ausbildung konnten sie an einer Bürgerschule, einer Landwirtschaftsschule, einem Lyzeum für Frauenberufe oder einem Gymnasium erhalten.

Sehenswürdigkeiten

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  • Marktplatz:
    • ehemaliges Rathaus (heute Museum)
    • Stadtturm
    • Marien-Säule
  • Kirchen:
    • katholische Kirche (klassizistisch)
    • evangelische Kirche (klassizistisch)
    • Synagoge (1900 erbaut)
  • Piaristenkloster
  • Horehronie-Museum

Stadtgliederung

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Die Stadt gliedert sich in folgende 5 Stadtteile:

Söhne und Töchter der Stadt

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Partnerstädte

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Siehe auch

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Commons: Brezno – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien