Broyebezirk

Bezirk im Kanton Freiburg, Schweiz
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Der Broyebezirk (französisch District de la Broye, Freiburger Patois le dichtri de la Brouye/?) ist einer der sieben Bezirke des Kantons Freiburg in der Schweiz. Der Bezirk wurde durch die kantonale Verfassung, die sich der Kanton Freiburg am 19. März 1848 gegeben hat, gegründet.

Broyebezirk
Broyebezirk
Broyebezirk
Basisdaten
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Freiburg Freiburg (FR)
Hauptort: Estavayer
BFS-Nr.: 1001
Fläche: 173,64 km²
Höhenbereich: 429–818 m ü. M.
Einwohner: 35'865[1] (31. Dezember 2023)
Bevölkerungsdichte: 207 Einw. pro km²
Website: Préfecture de la Broye
Karte
Karte von Broyebezirk
Karte von Broyebezirk

Geografie

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Der Broyebezirk ist eine stark zersplitterte Region, die in der waadtländischen Broye eingebettet ist. Er besteht aus einem dem Saanebezirk angegliederten Zipfel und aus drei Exklaven in der Waadt: Estavayer-le-Lac, Surpierre und Vuissens. Tours, eine vierte, sehr kleine Exklave, zur Gemeinde Montagny gehörend, kommt noch hinzu.[2]

Bevölkerung

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Sprachen

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Französisch ist die Hauptsprache in der Broye.

Sprache Anteil (1990) Anteil (2000)
Französisch 85,8 % 87,8 %
Deutsch 06,5 % 06,3 %
Italienisch 01,2 % 00,8 %
übrige 06,5 % 05,1 %

Eine sehr kleine Minderheit spricht noch das Patois broyard (broyao). Statistiken der Volkszählung aus dem Jahre 1990 geben 169 Personen an.

Religionen – Konfessionen

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Konfession Anteil (1990) Anteil (2000)
Römisch-katholisch 80,1 % 69,7 %
Protestantisch 13,7 % 15,3 %
übrige oder ohne Konfession 06,2 % 15,0 %

Regierung

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Estavayer-le-Lac ist Hauptort und Verwaltungssitz des Bezirkes. Im Château de Chenaux befindet sich das Oberamt, das für die Erteilung von Bewilligungen (Bau, Jagd, Fischerei, Veranstaltungen usw.) zuständig ist.

Wirtschaft

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Der Dienstleistungssektor beschäftigt mit einem Anteil von mehr als 40 % die meisten Arbeitnehmer. Mit je ca. 30 % teilen sich die Landwirtschaft und die Industrie (insbesondere Baugewerbe, Tabak, Elektrotechnik und Elektronik) den Rest.

Geschichte

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Ein Einbaum aus der Mittleren Steinzeit (ca. 6200 v. Chr.), gefunden in Estavayer-le-Lac, bezeugt die frühe Besiedlung des Gebietes. Zahlreiche Funde aus der Jungsteinzeit in Portalban lassen den Schluss zu, dass der Mensch in der Region rasch sesshaft wurde.

Aus der Bronze- und Steinzeit wurden in Cheyres, Font, Estavayer-le-Lac, Autavaux, Gletterens und Portalban Fabrikationszentren für Schmuckgegenstände, Waffen (Äxte, Schwerter), Weberei und Töpferei gefunden.

Keltische und römische Funde sind ebenfalls zahlreich. Der Flurname Broye ist keltisch: Broye = brogia (Landwasser).

Ab 500 nach Chr. ist die Christianisierung im ganzen Gebiet nachweisbar. Zu den ersten Kirchen gehören zum Beispiel Domdidier, Dompierre-le-Grand, Dompierre-le-Petit und Tours.

Die Lehnsherrschaft breitete sich ab dem Jahr 1000 aus. Es ist der Beginn der Burgenbauten. Mehrere Schlösser und Ruinen zeugen von dieser Zeit. Nach den Burgunderkriegen nahm der Einfluss Freiburgs zu. Im Jahre 1536 zerfiel die Broye in mehrere Stücke. Durch die Reformation bildeten sich katholische Exklaven inmitten der waadtländischen Broye.

Ab dem 16. Jahrhundert wurde das politische Geschehen von einigen sehr mächtigen Familien geleitet (Patriziat). Diese Macht zerfiel durch die französische Invasion Anfang 19. Jahrhundert.

Nach dem Sonderbundskrieg (1847) gab sich der Kanton Freiburg eine neue Verfassung. Die Broye wurde zu einem der sieben Bezirke und ist es in dieser Form bis heute geblieben. Am 19. März 1848 wurde die neue Verfassung des Kantons Freiburg in Kraft gesetzt. Dies ist auch die Geburtsstunde des Broyebezirks.

Gemeinden

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Zum Broyebezirk gehören 18 Gemeinden (Stand: 1. Januar 2021):

Wappen Name der Gemeinde Einwohner
(31. Dezember 2023)
Fläche
in km²[3]
Einwohner
pro km²
  Belmont-Broye 6011 25,80 233
  Châtillon (FR) 527 1,28 412
  Cheyres-Châbles 2468 9,79 252
  Cugy (FR) 1989 9,88 201
  Delley-Portalban 1339 7,23 185
  Estavayer 10'296 40,38 255
  Fétigny 1189 4,10 290
  Gletterens 1135 2,97 382
  Les Montets 1614 10,29 157
  Lully (FR) 1214 5,52 220
  Ménières 442 4,38 101
  Montagny (FR) 3017 17,53 172
  Nuvilly 493 3,98 124
  Prévondavaux 97 1,82 53
  Saint-Aubin (FR) 1970 7,89 250
  Sévaz 314 2,50 126
  Surpierre 1230 14,79 83
  Vallon 520 3,51 148
Total (18) 35'865 173,64 207

Gemeindeveränderungen

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Der Kanton Freiburg unterstützt mit Hilfe eines Fonds die Fusionen. Seit 1999 haben diese stark zugenommen.

Gemeindefusionen seit 1831:

Inkrafttreten (Datum) Alte Gemeinden Neue Gemeinde
1831/19531 Mannens + Grandsivaz Mannens / Mannens-Grandsivaz
1. Januar 1981 La Vounaise + Montborget + Murist Murist
1. Januar 1991 Les Friques + Saint-Aubin (FR) Saint-Aubin (FR)
1. Januar 1992 Franex + Murist Murist
1. September 1994 Chandon + Léchelles Léchelles
1. Januar 2000 Montagny-la-Ville + Montagny-les-Monts Montagny (FR)
1. Januar 2004 Mannens-Grandsivaz + Montagny (FR) Montagny (FR)
1. Januar 2004 Aumont FR + Frasses + Granges-de-Vesin + Montet (Broye) Les Montets
1. Januar 2005 Delley + Portalban Delley-Portalban
1. Januar 2005 Chapelle (Broye) + Cheiry Cheiry
1. Januar 2005 Cugy (FR) + Vesin Cugy (FR)
1. Januar 2005 Praratoud + Surpierre Surpierre
1. Januar 2006 Autavaux + Forel (FR) + Montbrelloz Vernay
1. Januar 2006 Bollion + Lully (FR) + Seiry Lully (FR)
1. Januar 2012 Estavayer-le-Lac + Font Estavayer-le-Lac
1. Januar 2016 Domdidier + Dompierre + Léchelles + Russy Belmont-Broye
1. Januar 2017 Bussy + Estavayer-le-Lac + Morens + Murist + Rueyres-les-Prés + Vernay + Vuissens Estavayer
1. Januar 2017 Châbles + Cheyres Cheyres-Châbles
1. Januar 2017 Surpierre + Villeneuve Surpierre
1. Januar 2021 Cheiry + Surpierre Surpierre

11831 haben Mannens und Grandsivaz zu Mannens fusioniert. 1953 wurde der Name zu Mannens-Grandsivaz geändert.

Namensänderungen seit 1831:

Inkrafttreten (Datum) Alter Gemeindename Neuer Gemeindename
1. Januar 1953 Chapelle-près-Surpierre Chapelle (Broye)
1. Januar 1953 Mannens Mannens-Grandsivaz

Literatur

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  • Le district de la Broye fribourgeoise a 150 ans (1848–1998). Imprimerie Butty, Estavayer-le-Lac.
  • Freiburg, ein Kanton und seine Geschichte. 1991.
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Einzelnachweise

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  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  2. Daniel Huber: Verrückte Grenzen. Teil I: Sechs Schweizer Grenzfälle. Nr. 6: Welscher Flickenteppich. In: watson. 26. November 2017, abgerufen am 2. Februar 2020.
  3. Bundesamt für Statistik Generalisierte Grenzen 2020.