Brycon orbignyanus

Art der Gattung Brycon

Brycon orbignyanus, auf Portugiesisch Piracanjuba[1], span. Salmón de Río[2] gehört zu den Salmlerartigen (Characiformes) in Südamerika. Weitere Lokalnamen sind Salmón Criollo, Pirá Pytá, Pira Pita oder Pirapitanga. Der Name Brycon ist dem Altgriechischen entlehnt, wobei das Wort ebrykon, brykomai so viel wie beißen oder nagen bedeutet.[3]

Brycon orbignyanus

Brycon orbignyanus

Systematik
Ordnung: Salmlerartige (Characiformes)
Unterordnung: Characoidei
Familie: Bryconidae
Unterfamilie: Bryconinae
Gattung: Brycon
Art: Brycon orbignyanus
Wissenschaftlicher Name
Brycon orbignyanus
(Valenciennes, 1855)

Verbreitung

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Das Vorkommen von Brycon orbignyanus beschränkt sich auf den Einzugsbereich des Rio Paraná, Río Uruguay[4] und des La Plata.[3] in Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. Sie kommt nicht in den verbundenen Flüssen Tietê, Rio Grande und Rio Paranapanema vor.[4] B. orbignyanus lebt in großen und mittleren Flüssen des Tieflandes sowie Seen und Lagunen, die mit diesen verbunden sind.[5]

Beschreibung

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Das Weibchen ist mit 80 Zentimetern Körperlänge wesentlich größer als das nur maximal 60 Zentimeter erreichende Männchen. Weibchen können zwischen acht und zehn Kilogramm schwer werden, Männchen nur bis ca. 3,5 Kilogramm. Das größte mit der Angel erbeutete Exemplar stammte aus dem Rio Paraná und hatte ein Gewicht von sechs Kilogramm und 70 Zentimetern Körperlänge.[6] Der Körper ist langgestreckt und stromlinienförmig bis leicht hochrückig bei älteren Exemplaren. Die Rückenseite hat meist eine dunkelgraue bis blaugrüne Färbung, während die Flossen leuchtend orange gefärbt sind. Das Schuppenkleid an den Seiten ist stark silbrig. Am Schwanzstiel befindet sich ein charakteristischer schwarzer Fleck. Die Kiemenöffnung ist im Verhältnis zum kleinen Kopf nicht ganz proportional.

Lebensweise

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Die Art lebt benthopelagisch[3] im schnell strömendem Wasser[4][7] und ernährt sich überwiegend von Früchten, Resten von organischem Material, Samen und anderen Pflanzenteilen. Größere Exemplare zeigen z. T. ein räuberisches Verhalten und fressen Kleinfische.[5] Das Vorkommen von B. orbignyanus ist stark am Bestand von Ufervegetation gekoppelt.[4] Brycon orbignyanus besitzt ein ausgesprochenes Wanderverhalten. Die Laichzeit findet in der Regel in den Monaten Dezember bis Januar statt. Im Río Uruguay erreichen sie ihre Geschlechtsreife bereits im ersten oder zweiten Lebensjahr, im Rio Paraná erst im zweiten oder dritten.[5] Die im Durchmesser 1,5 Millimeter großen Eier werden in der Nähe der Stromkante abgelegt. 16 Stunden nach Fertilisation beginnen die Larven bei einer Wassertemperatur von 26 °C zu schlüpfen.[5]

Gefährdungsstatus

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Ökologische und klimatologische Faktoren sowie anthropogene Einflüsse haben nahezu zum Verschwinden der natürlichen Populationen von Brycon orbignyanus geführt.[8] Insbesondere im Flussbecken des Rio Paraná wurde durch intensiven Bau von Staudämmen (und die damit verbundene Unterbrechung der Laichwanderwege und Fragmentierung von Habitaten[9]), Reduktion der Uferwälder und Überfischung stark am Rückgang der Population beigetragen. Am stärksten davon betroffen sind die größeren migratorisch lebenden Fischarten[10] wie z. B. B. orbignyanus.[4] Der Bestand von Brycon orbignyanus gilt als kritisch gefährdet.[4] Durch wasserbauliche Maßnahmen sind auch die Überschwemmungen der Wälder im Flusstal des Paraná, dem ursprünglichen Lebensraum von B. orbignyanus, stark zurückgegangen.[4]

Wirtschaftliche Bedeutung

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Aufgrund seines schnellen Wachstums[11] und seiner Anpassungsfähigkeit an ein kontrolliertes System wie die Aquakultur hat Brycon orbignyanus das Interesse der Fischzüchter geweckt, was sowohl die Produktionssteigerung als auch die Konservierung der Wildtypbestände angeht.[8] Brycon orbignyanus besitzt einen hohen wirtschaftlichen Wert.[4] Neben seiner Rolle als Speisefisch, hat Brycon orbignyanus auch als Sportfisch[11] für Angler eine Bedeutung.

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Anmerkungen und Einzelnachweise

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  1. aus der Tupí-Sprache, bedeutet so viel wie Gelbkopffisch
  2. Übers. Flusslachs
  3. a b c Brycon orbignyanus auf Fishbase.org (englisch)
  4. a b c d e f g h Genetic Variability of Brycon orbignyanus
  5. a b c d ICM Bio Piracanjuba Brycon orbignyanus@1@2Vorlage:Toter Link/www.icmbio.gov.br (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. Fishing World Records - Brycon orbignyanus
  7. reophilic
  8. a b N. M. Lopera-Barrero: Conservation of Brycon orbignyanus natural populations and stocks for their reproductive, genetic, environmental sustainability
  9. ein weiteres Phänomen ist der Übergang von lotischen in lentische Lebensräumen
  10. weitere stark betroffene Spezies sind Pseudoplatystoma corruscans (Pintado), Zungaro zungaro (Jaú) und Salminus brasiliensis (Dourado)
  11. a b Growth, Lipogenesis and Body Composition of Piracanjuba