Ballebäuschen (auch Bollebäuskes, Bollenbäuschen, Ballebäutzes, Bomböschen[1] u. w.) sind runde, etwa pfirsichgroße Siedegebäckstücke, die in Öl oder Schmalz gebacken werden. Sie sind Teil der Rheinischen Küche.[1][3]
Bezeichnung
BearbeitenEs gibt weitere Bezeichnungen, die von Landschaft zu Landschaft und von Ort zu Ort verschieden sein können. Die nachfolgende Aufzählung beschränkt sich auf die in der Literatur nachgewiesenen Abwandlungen:
- Ballbäuschen ist die hochdeutsche Bezeichnung für das in Rheinischer Dokumenta geschriebene Wort Bommböösjen.[4] Auch für Dabringhausen[1] und Wipperfürth wird diese Bezeichnung erwähnt.[5]
- Bollenbäuske heißt es in Kleve, Mettmann, Neviges und Elberfeld.[6]
- Bollebäuskes sagt man in Duisburg.[7]
- Bollenbeische sagt man in Koblenz.[6]
- Bomböschen ist gebräuchlich in weiten Teilen des Rheinisch-Bergischen Kreises und Umgebung.[8][9] Speziell wird der Begriff für Lindlar erwähnt.[1]
- Bommböösjen verwendet man in Kürten.[4]
- Bonebösche steht für Mülheim Rh. und Immekeppel.[6]
Der Stamm boll, bull oder ball bedeutet so viel wie „hohl“, „rund“, „aufgedunsen“ und ist im gesamten Rheinland gebräuchlich, auch in anderen Zusammenhängen.[3]
Zubereitung
BearbeitenEs gibt verschiedene Rezepte und Zutaten für die Zubereitung dieses Gebäcks, gemeinsam ist aber die Zubereitung. Ein zähflüssiger Teig (z. B. Hefeteig, Brandteig, Rührteig) wird löffelweise in Fett gebacken. Für die Zubereitung kann eine spezielle Pfanne verwendet werden. Diese hat Vertiefungen in Größe des fertigen Gebäcks. Nach dem Garen werden die Bällchen dann in Zimt-Zucker gewälzt und möglichst warm gegessen.
In Rees sind die Ballebäutzkes aus süßem Hefeteig mit Rosinen. In Xanten isst man sie vorzugsweise an Neujahr, in Wesel zu Silvester. In Dabringhausen wird dieses Gebäck an Karfreitag und Neujahr verzehrt. Mancherorts wird dazu traditionell Grog gereicht.[1]
Weblinks
Bearbeiten- Bullebäusken (PDF; 141 kB), abgerufen am 6. April 2013
- Bergische Küche: Bollebauskes, abgerufen am 6. April 2013
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f Berthold Heizmann: Von Apfelkraut bis Zimtschnecke. Das Lexikon der rheinischen Küche. Greven Verlag, Köln 2011, ISBN 978-3-7743-0477-2, S. 33.
- ↑ Mechthild Scholten-Nees, Werner Jüttner: Niederrheinische Bauerntöpferei 17.–19. Jahrhundert. Landschaftsverband Rheinland, Werken und Wohnen Band 7, Volkskundliche Untersuchungen im Rheinland, Düsseldorf 1971, Abb. 413.
- ↑ a b Peter Honnen: Kappes, Knies & Klüngel. Regionales Wörterbuch des Rheinlands. 7. erweiterte und überarbeitete Auflage. Greven Verlag 2012.
- ↑ a b Maria Louise Denst: Bergisches Mundart-Wörterbuch für Kürten, Olpe und Umgebung. Hrsg. Bergischer Geschichtsverein Rhein-Berg e.V., Bergisch Gladbach 1999, ISBN 3-932326-29-6, S. I–VII und S. 35.
- ↑ Hedwig Ody: Koch-, Back-, Einmachbuch nebst einem Anhang über Kochtheorie. Wipperfürth 1927.
- ↑ a b c Rheinisches Wörterbuch, Band 1, Spalte 858.
- ↑ Ut old Düsbergs Tid, 1934, Georg Böllert Verlag Duisburg
- ↑ Uschi Schumacher, Rainer Michel: Omas Bergische Backstube mit Bergischer Kaffeetafel. Verlag Gronenberg, Gummersbach 1981, ISBN 3-88265-096-6, S. 62.
- ↑ Reinhild Kronhof: Bergisches Koch-Lexikon von A bis Z. Remscheid 1985, ISBN 3-89118-010-1, S. 46.