Pocken-Froschschnecke
Die Pocken-Froschschnecke (Bursa scrobilator) ist eine mittelgroße räuberisch lebende Schnecke aus der Familie der Froschschnecken, die im östlichen Atlantischen Ozean und im westlichen Mittelmeer verbreitet ist.
Pocken-Froschschnecke | ||||||||||||
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Gehäuse von Bursa scrobilator | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Bursa scrobilator | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
Merkmale
BearbeitenDas Schneckenhaus von Bursa scrobilator hat ein hohes, schmales Gewinde, auf dem die Varicen nicht streng in den spiraligen Reihen stehen, sondern leicht voneinander versetzt sind. Der vordere Siphonalkanal ist im Vergleich zu anderen Froschschnecken sehr lang, der hintere Analkanal dagegen nur kurz und weit offen, so dass er kaum mehr als eine Kerbe im Flansch der äußeren Lippe der Gehäusemündung bildet. Die wohl erhabenen, eng gerundeten Varicen bilden zwischen dem Hauptkamm und dem Rest der Schalenoberfläche konkave Aushöhlungen sowohl auf der Seite der Gehäusemündung als auch gegenüber, so dass die vier erhabenen spiraligen Schnüre beiderseits jeder Varix stark hervorragende Pfeiler bilden. Die Schnüre bilden vier niedrige, gerundete Knoten auf dem äußeren Grat jeder Varix. Es gibt viele niedrige gerundete Knoten und meist wenige große gerundete Knoten in großen Abständen auf der Schnur des Schulterwinkels und zahlreiche kleinere gerundete Knoten auf den meisten oder allen drei unteren größeren Schnüren. Über die gesamte Oberfläche des Teleoconchs verlaufen krause, schmale, deutlich abgesetzte, eng zueinander verlaufende spiralige Grate mit kleinen, eng zueinander stehenden, in Spiralrichtung verlängerten Körnchen. Der Protoconch besteht aus etwa 3,75 Windungen.[1] Das Gehäuse wird bis zu 7 cm hoch.[2]
Verbreitung und Lebensraum
BearbeitenBursa scrobilator ist neben Aspa marginata (Gmelin, 1791) die einzige im östlichen Atlantik belegte Froschschneckenart. Sie ist die einzige rezente Vertreterin der Familie im Mittelmeer.[1] Sie ist heute allerdings eine der seltensten Schneckenarten des Mittelmeers. Sie ist im westlichen Mittelmeer an den Küsten Spaniens, Italiens, Marokkos und Algeriens zu finden, im Atlantik unter anderem an der Algarve. Häufiger ist sie an den Kanarischen Inseln und der Atlantikküste Marokkos und Westsaharas. Die Schnecke lebt in seichterem Wasser in Felsspalten, wo sie vor Wasserbewegungen geschützt ist. Sie ist nachtaktiv.[3]
Lebenszyklus
BearbeitenWie andere Froschschnecken ist Bursa scrobilator getrenntgeschlechtlich. Das Männchen begattet das Weibchen mit seinem Penis. Aus den Eiern schlüpfen Veliger-Larven, die bis zur Metamorphose zur fertigen Schnecke als Plankton leben.
Nahrung
BearbeitenAn den Kanarischen Inseln wurden als häufige Beutetiere von Bursa scrobilator insbesondere Korallenpolypen und Seeigel beobachtet, wobei der Fressvorgang laut Beobachtungen im Aquarium rasch verläuft.[3]
Literatur
Bearbeiten- Jose F. Verdejo Guirao: About Bursa scrobilator Linné, 1758.
- J. R. Houbrick, V. Fretter (1969): Some aspects of the functional anatomy and biology of Cymatium and Bursa. Proceedings of the Malacological Society of London 38, S. 415–429.
Weblinks
Bearbeiten- Fischhaus Zepkow: Familie Bursidae – Froschschnecken
- Underwater Kwajalein: Bursa scrobilator (Linnaeus, 1758)
- Bursidae: Bursa scrobilator (Linnaeus, 1758). Aus: J.M. Poutiers: Gastropods. In: Kent E. Carpenter, Volker H. Niem (Hrsg.): FAO Species identification guide for fishery purposes. The living marine resources of the Western Central Pacific. Volume 1: Seaweeds, corals, bivalves and gastropods. Food and Agriculture Organization of the United Nations, Rome, 1998. S. 552.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b A. G. Beu: Neogene Tonnoidean Gastropods of Tropical and South America: Contributions to the Dominican Republic and Panama Paleontology Projects and Uplift of the Central American Isthmus. Paleontological Research Institution, 2010. S. 63.
- ↑ Arianna Fulvo, Roberto Nistri: 350 coquillages du monde entier. Delachaux et Niestlé, Paris 2005.
- ↑ a b Jose F. Verdejo Guirao: About Bursa scrobilator Linné, 1758. Abgerufen am 20. April 2018.