Wenzel Messenhauser
Cäsar Wenzel Georg Messenhauser (* 4. Jänner 1813 in Prossnitz, Mähren; † 16. November 1848 in Wien) war ein österreichischer Offizier und Schriftsteller böhmischer Herkunft; einiges veröffentlichte er unter dem Pseudonym Wenzeslaus March.
Leben
BearbeitenWenzel Messenhauser entstammte einfachen Verhältnissen. 1829 trat er in die Armee ein. Obwohl Autodidakt, konnte er durch eine Abhandlung über die „Schiefe Schlachtordnung“ auf sich aufmerksam machen. 1840 wurde er Leutnant in Wien. Er schrieb Beiträge zu Saphirs „Humorist“ und die Regimentsgeschichte der Hoch- und Deutschmeister. Im März 1848 nahm er in Krakau seinen Abschied und ging nach Wien. Hier fungierte er für einige Zeit als Kommandant der Nationalgarde. Nachdem er im Wiener Oktoberaufstand 1848 zusammen mit Alfred Julius Becher, Robert Blum, Hermann Jellinek und dem polnischen General Józef Bem vergeblich die Stadt Wien verteidigt hatte, bot er am 29. Oktober 1848 den angreifenden Truppen unter dem Befehl von Feldmarschall Alfred I. zu Windisch-Graetz die Kapitulation an, die „Weitschweifigkeit des Fürsten Windischgrätz verhinderte“ aber einen förmlichen Abschluss.[1] Er nahm aber auf Drängen der Offiziere der Nationalgarde den Kampf wieder auf und wurde wegen „Bruch der Kapitulation“ standrechtlich erschossen.
Im Jahr 1872 wurde in Wien-Landstraße (3. Bezirk) die Messenhausergasse nach ihm benannt.[2]
Werke
Bearbeiten- Demosthenes: ein Trauerspiel in vier Acten. A. Strauss’s sel. Witwe, 1841
- Ernste Geschichten (1848)
- Erzählungen des österreichischen Hausfreundes (1848)
- Der Ratsherr (posthum erschienen). Adolph Wienbrack, 1849
- Gold wiegt schwer: Trauerspiel in fünf Aufzügen. Wien, 1849
Literatur
Bearbeiten- Sachbuch
- Jacob F. Nitschner: Wenzel Messenhauser. Sein Leben, Wirken und Ende; ein biographisches Denkmal. Verlag Jasper, Hügel & Manz, Wien 1849.
- Constantin von Wurzbach: Messenhauser, Cäsar Wenzel. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 17. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1867, S. 433–441 (Digitalisat).
- Heinrich Bolze: Messenhauser. Trauerspiel. Make, Jena 1875.
- Franz Philipp von Sommaruga: Messenhauser, Caesar Wenzel. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 21, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 491–494.
- Fritz Telmann: Messenhauser. Drama in 5 Aufzügen. Wage-Verlag, Wien 1904.
- Maximilian Ehnl: Cäsar Wenzel Messenhauser. Ratzenhofer Verlag, Wien 1948.
- H. Größing: Messenhauser Wenzel Georg (Cäsar). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 6, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1975, ISBN 3-7001-0128-7, S. 241 f. (Direktlinks auf S. 241, S. 242).
- Karin Dirschmied, Helmuth Grössing: Messenhauser, Wenzel Cäsar. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994, ISBN 3-428-00198-2, S. 214 (Digitalisat).
- Belletristik
- Wilhelm Pellert: Messenhauser. Ein Wiener Volksstück. Uraufführung: Wien, Freie Bühne Wieden 2012.
Weblinks
Bearbeiten- Eintrag in der Literarischen Landkarte der deutschmährischen Autoren (Palacký-Universität Olmütz)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Franz Mehring: Gesammelte Schriften Band 7, Zur deutschen Geschichte III. Dietz, Berlin 1965, S. 73.
- ↑ Artikel in: Abend-Beilage zur Wiener Zeitung, 16. November 1848, S. 1 (online bei ANNO).
Personendaten | |
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NAME | Messenhauser, Wenzel |
ALTERNATIVNAMEN | Messenhauser, Cäsar Wenzel; March, Wenzeslaw (Pseudonym); Erin, Johannes (Pseudonym) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Offizier und Schriftsteller böhmischer Herkunft |
GEBURTSDATUM | 4. Januar 1813 |
GEBURTSORT | Prossnitz |
STERBEDATUM | 16. November 1848 |
STERBEORT | Wien |