Candy Crush Saga

Puzzle-Computerspiel aus dem Jahr 2012
(Weitergeleitet von Candy-Crush-Affäre)

Candy Crush Saga (oder kurz: Candy Crush) ist ein Puzzle-Computerspiel. Es ist online spielbar und als App erhältlich. Die App wurde 2012 von King Digital Entertainment für Facebook und im selben Jahr für Smartphones entwickelt. 2013 überholte Candy Crush Saga FarmVille 2 als das meistgenutzte Spiel auf Facebook mit monatlich etwa 46 Millionen Nutzern.[1][2]

Candy Crush Saga
Entwickler Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich King
Publisher Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Activision
Veröffentlichung Facebook:
12. April 2012
iOS:
14. November 2012
Android:
14. Dezember 2012
Windows Phone:
12. Dezember 2014
Plattform Facebook, iOS, Android, Windows Phone
Genre Puzzle
Spielmodus Einzelspieler
Medium Download
Sprache Deutsch (teilw.), Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch, Italienisch
Aktuelle Version iOS: 1.23.1
Android: 1.178.1.1
Altersfreigabe
USK
USK ab 0 freigegeben
USK ab 0 freigegeben

Spielprinzip

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Das Spielprinzip ist an Bejeweled angelehnt und ein typisches Gelegenheitsspiel.[3]

Jedes Level besteht aus einem Spielbrett, das mit verschiedenfarbigen Süßigkeiten und Hindernissen gefüllt ist. Die Süßigkeiten beinhalten das „rote Geleebonbon“, das „orange Lutschbonbon“, den „gelben Zitronen-Drop“, das „grüne Kaubonbon“, das „blaue Lollipop-Stück“ und die „lilafarbene Traube“. Der Spieler kann Süßigkeitenpaare durch horizontales oder vertikales Bewegen einsammeln. Jedes Level verlangt vom Spieler eine bestimmte Zielsetzung, die in einer begrenzten Anzahl an Zügen oder in einer bestimmten Zeit absolviert werden muss. Manche Level beinhalten zusätzlich Hindernisse, wie zum Beispiel Blöcke, Waffeln, Baiser- oder Lakritz-Wirbel, Schokoladen und Bomben. Sogenannte Boosters können verdient oder erworben werden, um Spieler in den jeweiligen Levels zu unterstützen. Die einzelnen Levels haben unterschiedliche Schweregrade, gekennzeichnet durch Schwer, Superschwer und Alptraumhaft schwer.

Verschiedene Extra-Süßigkeiten können aus Vierer- oder Fünfer-Kombinationen in einer bestimmten Zusammensetzung erstellt werden. Darunter befinden sich eine „eingehüllte Süßigkeit“, eine „gestreifte Süßigkeit“ und eine „Farb-Bombe“. Spezial-Süßigkeiten können auch zusammengesetzt werden, um einen bestimmten Effekt zu produzieren, wie zum Beispiel, dass die Farb-Bombe, gekreuzt mit einer gestreiften Süßigkeit, alle Süßigkeiten dieser Farbe in gestreifte Süßigkeiten verwandelt, die anschließend automatisch dem Spieler geschenkt werden.

Das Spiel finanziert sich zum einen durch Werbung und zum anderen durch „In-App-Angebote“, die bei Facebook über eine Kreditkarte, Paypal, Gutschein oder Sofortüberweisung bezahlt werden können. Der Spieler beginnt mit fünf Spielleben, die verloren werden, wenn ein Level nicht absolviert wurde. Besitzt der Spieler keine Leben mehr, kann er wahlweise einen „Freund“ um neue Leben bitten, warten (30 Minuten je Leben), bis sie sich wieder „aufgeladen“ haben, die Uhr des Mobilgerätes verstellen, Werbung schauen oder sich neue Leben kaufen. Boosters können außerdem über Facebook erworben werden.[4]

Candy Crush Soda Saga

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Neben Candy Crush Saga gibt es die Weiterentwicklung Candy Crush Soda Saga. Im Unterschied zu Candy Crush Saga gibt es einige Erweiterungen, zum Beispiel:

  • Fisch: Wird aus einem 2×2-Match erzeugt. Bei Aktivierung frisst der Fisch zuerst Bonbons mit Gelee, sonst sucht er ein zufälliges Bonbon und entfernt es.
  • Farbübernehmer: Wird aus einem Match mit mindestens sechs Bonbons erzeugt. Ersetzt die mit ihm kombinierte Farbe durch seine eigene Farbe. Beispiel: Aus sechs grünen Bonbons wird ein Farbübernehmer erzeugt. Dieser wird mit einem benachbarten orangen Bonbon kombiniert. Dadurch werden alle orangefarbenen Bonbons zu grünen.
  • Neues Levelziel „Finde alle Bären!“: Unter einer Eisschicht sind blaugrüne Gummibären in unterschiedlicher Größe versteckt. Sie müssen befreit werden, indem über dem Eis Matches stattfinden. Ein Bär ist gefunden, wenn das Eis, das ihn bedeckt, komplett entfernt wurde.

Zunächst fehlte in Candy Crush Soda Saga die „tägliche Belohnung“, ein Glücksrad, bei dem diverse Booster erhalten werden können. Mittlerweile wurde diese „tägliche Belohnung“ durch ein Update hinzugefügt.

  • Tiffi (kurz für „Toffette“) ist die Hauptfigur im Spiel. Sie ist ein blondes Mädchen mit Zöpfen und ab dem ersten Kapitel spielbar.
  • Mr. Toffee ist ein großer Mann mit orangem Haar. Er hilft Spielern zu Beginn des Spiels und führt sie durch das Tutorial.
  • Das Easter Bunny ist ein Kaninchen, das Spielern die Candy-Order-Level vorstellt.
  • Odus ist eine blaue Eule, die Teil der Traumwelt von Candy Crush Saga ist. Odus sitzt auf einer sichelmondförmigen Waage, die sich je nach entfernter Süßigkeit in die entsprechende Richtung neigt. Wird zu viel der jeweiligen Süßigkeit entfernt, fällt Odus herunter und das Level ist verloren. Wurden genügend Süßigkeiten der festgelegten Farbe entfernt, fliegt Odus für kurze Zeit weg und die entsprechenden Süßigkeiten explodieren. Alle Figuren, bis auf Odus, sind nicht wirklich spielrelevant.

Rezeption

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Verbreitung und Bewertung

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  • Candy Crush Saga wurde im Dezember 2012 über 10 Millionen Mal heruntergeladen.[5]
  • Candy Crush Saga wurde auf der offiziellen Seite über 60 Millionen Mal „geliket“.
  • Das Spiel taucht in Psys Musikvideo Gentleman auf.[6]
  • Candy Crush Saga erreichte Aufmerksamkeit in den Medien in Hongkong. Es wurde berichtet, dass das Spiel von jedem siebten Bürger in Hongkong gespielt wird.[7]
  • Im Juli 2013 hatte Candy Crush Saga über 6,7 Millionen aktive Nutzer. Das Spiel nahm insgesamt allein circa 633.000 US-Dollar pro Tag im US-amerikanischen App Store ein.[8]
  • Im Oktober 2013 war Candy Crush Saga die drittbeliebteste App mit den meisten Umsätzen im Google Play Store.
  • Im November 2013 wurde das Spiel über 500 Millionen Mal über Facebook- und Android-Geräte installiert.[9]
  • Im Dezember 2013 strahlte King.com im japanischen Fernsehen Werbung für sein Spiel aus. Aufgrund dieser Werbung erreichte das Spiel in der ersten Woche des Dezembers 2013 von einer Position außerhalb der Top 100 der meist heruntergeladenen Apps den ersten Platz. Auf Android erreichte das Spiel, von Nummer 83 startend, den 23. Platz in der Kategorie der meist heruntergeladenen Apps.[10]

Der Kritiken-Aggregator Metacritic vergibt Candy Crush Saga eine Gesamtpunktzahl von 79/100 Punkten und so eine eher positive Bewertung.[11] Das Spiel erhielt von Ellie Gibson von Eurogamer.de den Titel Videospiel des Jahres 2013.[12]

Politiker und Candy Crush

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  • 2014 wurde in Frankreich bekannt, dass der amtierende Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg ein begeisterter Candy-Crush-Spieler ist. Er hatte Level 103 erreicht. Dies führte zu Kritik.[13]
  • Im Dezember 2018 kam der Vorwurf des Politikers Jörg Leichtfried auf, dass Bundeskanzler Sebastian Kurz während einer Debatte im österreichischen Nationalrat auf dem Mobiltelefon Candy Crush spielen würde, statt der Debatte zu folgen.[14]
  • Der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) spielte Candy Crush während einer Videokonferenz Ende Januar 2021, in der die Ministerpräsidenten der 16 deutschen Bundesländer mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über die Verschärfung von Lockdown-Maßnahmen während der COVID-19-Pandemie in Deutschland berieten. Der Vorfall wurde vor allem in der Bild-Zeitung über mehrere Tage hinweg in boulevardjournalistischer Form als „Candy-Crush-Affäre“[15][16] thematisiert. Ramelow selbst bezeichnete seine Nebenaktivität als Entspannungsmethode. Er berichtete auf der halböffentlichen Talk-App Clubhouse, dass er in stundenlangen Konferenzen mit der Kanzlerin bis zu zehn Level des Spiels schaffe. Grünen-Chefin Annalena Baerbock warf Ramelow vor, das Vertrauen der Menschen in die Politik zu beschädigen. Was seine Äußerung in der Corona-Krise kaputt machen könnte, sei „einfach wahnsinnig heftig“.[17] Später gab Ramelow an, bei der Talkrunde angetrunken gewesen zu sein.[18]

Bei Candy Crush Saga wird Suchtgefahr vermutet.[19][20][21][22]

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Einzelnachweise

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  1. Business Report Tech Chronicles. In: San Francisco Chronicle, 28. März 2013, S. C2 (englisch).
  2. Application Analytics for Facebook, iOS and Android. AppData, abgerufen am 27. April 2013 (englisch).
  3. Joachim Friedmann: Storytelling: Einführung in Theorie und Praxis narrativer Gestaltung. UTB, 2019, ISBN 978-3-8252-5237-3, S. 43 ff. (books.google.de [abgerufen am 19. Mai 2020]).
  4. Sugar Coma. In: Slate. Abgerufen am 24. Januar 2014 (englisch).
  5. Victoria Woollaston: Candy Crush Saga soars above Angry Birds to become WORLD'S most popular game. In: Daily Mail. Associated Newspapers Ltd, abgerufen am 20. Mai 2013 (englisch).
  6. Brian Ashcraft: Is PSY's "Gentleman" Video Just a Giant Commercial? In: Kotaku. 17. April 2013, abgerufen am 27. April 2013 (englisch).
  7. Chris Buffa: Candy Crush Saga: Played By Every Seventh Person In Hong Kong Daily (Memento des Originals vom 6. Juli 2015 im Internet Archive) In: Modojo. Abgerufen am 3. Februar 2014 (englisch). 
  8. Joe White: Freemium App Candy Crush Saga Earns A Record-Breaking $633,000 Each Day. AppAdvice, 9. Juli 2013, abgerufen am 30. September 2013 (englisch).
  9. Andrew Webster: Half a billion people have installed 'Candy Crush Saga'. In: The Verge. Vox Media, 15. November 2013, abgerufen am 18. November 2013 (englisch).
  10. Jeffrey Grubb: King is running TV commercials for Candy Crush in Japan, and they’re working. In: GamesBeat. VentureBeat, 6. Dezember 2013, abgerufen am 7. Dezember 2013 (englisch).
  11. Candy Crush Saga for iPhone/iPad Reviews. In: Metacritic. CBS Interactive, abgerufen am 22. Januar 2014 (englisch).
  12. Ellie Gibson: Games of 2013: Candy Crush Saga. In: Eurogamer. Gamer Network, 24. Dezember 2013, abgerufen am 22. Januar 2014 (englisch).
  13. Arnaud Montebourg accro à Candy Crush. In: FIGARO. 18. März 2014, abgerufen am 16. Oktober 2018 (französisch).
  14. Vorwurf gegen Kanzler Sebastian Kurz: "Ist das Candy Crush?" In: NOZ. 14. Dezember 2018 (noz.de [abgerufen am 22. Dezember 2018]).
  15. Candy-Crush-Affäre Bild.de
  16. Lilly Blaudszun (SPD) aus MV erklärt: So kam es zur Candy-Crush-Affäre von Bodo Ramelow dnn.de
  17. Baerbock: Ramelow beschädigt Vertrauen in die Politik. In: Die Zeit, 25. Januar 2021, abgerufen am selben Tag.
  18. Ramelow: War angetrunken bei Clubhouse-Auftritt. In: FAZ.NET. 6. März 2024, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 6. März 2024]).
  19. Die App „Candy Crush Saga“ – Digitales Süßes, das süchtig macht
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