Orange-Tupfenbartvogel

Art der Gattung Buntbärtlinge (Capito)
(Weitergeleitet von Capito auratus)

Der Orange-Tupfenbartvogel (Capito auratus) ist eine Vogelart aus der Familie der Amerikanischen Bartvögel. Die Art ist in Südamerika weit verbreitet. Capito auratus wurde lange als Unterart des Tupfenbartvogels (Capito niger) angesehen, weswegen diese Art – die noch keinen eigenen deutschen Namen hat – im deutschen Sprachgebrauch gelegentlich ebenfalls als Tupfenbartvogel bezeichnet wird. Seit 2005 gilt die Trennung in zwei Arten als allgemein anerkannt.[1][2]

Orange-Tupfenbartvogel

Orange-Tupfenbartvogel (Capito auratus), Männchen

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Spechtvögel (Piciformes)
Familie: Amerikanische Bartvögel (Capitonidae)
Gattung: Buntbärtlinge (Capito)
Art: Orange-Tupfenbartvogel
Wissenschaftlicher Name
Capito auratus
(Dumont, 1816)

Die IUCN stuft den Orange-Tupfenbartvogel als nicht gefährdet (least concern) ein.[2]

Erscheinungsbild

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Illustration: Orange-Tupfenbartvögel, vorne ein Männchen, darüber ein Jungvogel
 
Orange-Tupfenbartvogel

Die Männchen des Orange-Tupfenbartvogels erreichen eine Flügellänge von 8,0 bis 8,7 Zentimetern und der Schnabel ist zwischen 2,0 und 2,5 Zentimeter lang.[3] Die Männchen haben eine orangefarbene Stirn und einen orangefarbenen Oberkopf. Dieses Orange ist durch einen sehr schmalen schwarzen Streif vom Schnabel abgesetzt. Hinter den Augen beginnt ein hellerer schmaler Streif, der auf dem Mantel ein V-förmiges Abzeichen bildet. Der Mantel und die übrige Körperoberseite sind schwarz. Das Kinn und die Kehle sind rötlichorange, auf der Brust geht dieses in ein kräftiges Gelborange über. Der Bauch ist gelblichweiß, an den Körperseiten befinden sich graue, häufig tropfenförmige Flecken. Die Weibchen sind insgesamt deutlich mehr bräunlich, auf der Körperunterseite ist die Tropfenzeichnung dichter und beginnt bereits an der Kehle. Die Flügeldecken sind orange gesäumt.

Verbreitung und Lebensraum

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Verbreitungsgebiet des Orange-Tupfenbartvogels (grün)

Das Verbreitungsgebiet des Orange-Tupfenbartvogels ist innerhalb der Amerikanischen Bartvögel eines der größten. Es reicht von den östlichen Ausläufern der Anden bis zu den Flüssen im Westen des Amazonasbeckens. Zum Verbreitungsgebiet gehört der Osten von Kolumbien und Venezuela, der Osten von Ecuador, der Nord- bis Südosten Perus und der Norden Boliviens. In Bolivien ist das Vorkommen des Orange-Tupfenbartvogels allerdings auf das Gebiet der Zuflüsse des Rio Madeira beschränkt. Die östliche Verbreitungsgrenze ist der Rio Purus im südwestlichen Amazonasbecken. Im Nordwesten des Amazonasbeckens stellt der brasilianische Bundesstaat Roraima die Ostgrenze des Verbreitungsgebietes dar.

Der Lebensraum sind feuchte tropische Wälder der Niederungen. Der Orange-Tupfenbartvogel lebt überwiegend von Früchten.

Unterarten

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Bisher sind acht Unterarten bekannt, die sich vor allem durch ihre Färbung unterscheiden.[4]

  • Capito auratus punctatus (Lesson, RP, 1830)[5] kommt im östlichen Kolumbien, dem östlichen Ecuador und dem östlichen Peru vor
  • Capito auratus aurantiicinctus Dalmas, 1900[6] ist im westlichen zentralen bis zum östlichen Venezuela verbreitet.
  • Capito auratus auratus (Dumont, 1805)[7] kommt im Nordosten Perus vor.
  • Capito auratus orosae Chapman, 1928[8] ist im östlichen zentralen Peru und dem westlichen Brasilien verbreitet.
  • Capito auratus amazonicus Deville & des Murs, 1849[9] kommt im Nordwesten Brasiliens südlich des Amazonas vor.
  • Capito auratus nitidior Chapman, 1928[10] ist vom südöstlichen Kolumbien und am Rio Negro bis an den Unterlauf des Rio Japurá im nordwestlichen Gebiet Brasiliens verbreitet.
  • Capito auratus hypochondriacus Chapman, 1928[11] kommt in Bundesstaat Roraima vor.
  • Capito auratus insperatus Cherrie, 1916[12] ist im südöstlichen Peru, dem nördlichen Bolivien und dem Südwesten Brasiliens verbreitet.

Literatur

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  • Frank Michler Chapman: Mutation in Capito auratus. In: American Museum novitates. Nr. 335, 1928, S. 1–21 (amnh.org [PDF; 2,2 MB]).
  • George Cherrie: New birds from the collection of the Collins-Day Expedition to South America. In: Bulletin of the American Museum of Natural History. Band 35, Nr. 2, 1916, S. 391–397 (amnh.org [PDF; 681 kB]).
  • Raymond de Dalmas: Sur quelques espèces d'oiseaux américains du genre Capito. In: Bulletin de la Société zoologique de France. Band 25, 1900, S. 176–180 (biodiversitylibrary.org).
  • Emile Deville, Marc Athanase Parfait Œillet Des Murs: Notice sur le Barbu orangé du Pérou (Capito Peruvianus); sur le Barbu de la Guyane (C. erythrocephalus ou Cayannensis), et sur une variété intermédiaire ou espèce nouvelle (C. amazonicus?). In: Revue et magasin de zoologie pure et appliquée (= 2). Band 1, 1849, S. 161–176 (biodiversitylibrary.org).
  • Charles Dumont de Sainte Croix: Dictionnaire des sciences naturelles. Band 4. Chez Levrault, Schoell et cie, Paris 1805, S. 54 (google.de).
  • René Primevère Lesson: Traité d'ornithologie, ou, Tableau méthodique des ordres, sous-ordres, familles, tribus, genres, sous-genres et races d'oiseaux: ouvrage entièrement neuf, formant le catalogue le plus complet des espèces réunies dans les collections publiques de la France. Texte. Chez F.G. Levrault, Paris 1830 (biodiversitylibrary.org – 1830-1831 (8 Lieferungen)).
  • Lester L. Short, Jennifer F. M. Horne: Toucans, Barbets and Honeyguides – Ramphastidae, Capitonidae and Indicatoridae. Oxford University Press, Oxford 2001, ISBN 0-19-854666-1.
  • Louis Pierre Vieillot: Analyse d'une nouvelle ornithologie élémentaire. Deterville, Paris 1816 (bnf.fr).

Einzelnachweise

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  1. Avibase zu Capito auratus, aufgerufen am 30. Januar 2011
  2. a b Factsheet auf BirdLife International
  3. Short et al., S. 302
  4. IOC World Bird List Jacamars, puffbirds, barbets, toucans, honeyguides
  5. René Primevère Lesson (1830) Lieferung 3, S. 165.
  6. Raymond de Dalmas (1900), S. 177.
  7. Charles Dumont de Sainte Croix (1805), S. 54.
  8. Frank Michler Chapman (1928), S. 8.
  9. Émile Deville u. a. (1849), S. 161 & 171.
  10. Frank Michler Chapman (1928), S. 6.
  11. Frank Michler Chapman (1928), S. 15.
  12. George Cherrie (1916), S. 391.
Commons: Capito auratus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien