Carel & Fouché

ehemaliger französischer Rollmaterialhersteller
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Etablissements Carel Fouché & Cie., oft auch nur Carel & Fouché oder Carel genannt, war ein französischer Maschinen- und Fahrzeugbaukonzern mit Sitz in Paris.

Etablissements Carel Fouché & Cie.

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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1904
Auflösung 1989
Auflösungsgrund Übernahme durch Alstom
Sitz Paris, Frankreich Frankreich
Branche Maschinenbau, Fahrzeugbau

Geschichte

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Inserat von 1929

Das Unternehmen war anfänglich im Holzhandel tätig und lieferte vor allem Bahnschwellen und Telefonmasten. Im Jahre 1880 gründete Jules Carel eine Fabrik in Le Mans zum Bau von Fahrzeugen für schmalspurige Lokalbahnen. Die Firma wuchs schnell, sodass ab 1890 bei allen Ausschreibungen für Reisezugwagen, Güterwagen und Lokomotiven mitgeboten werden konnte. Auch konnten die Erzeugnisse nach Indochina, Madagaskar, Spanien, Italien, Griechenland und in die Antillen exportiert werden.[1] Um die Jahrhundertwende firmierte das Unternehmen als Carel aîné, Fouché & Cie.

Im Jahre 1904 gründet Jules Carel und Ernest Fouché das Unternehmen Etablissements Carel Fouché & Cie.,[2] das auf die Herstellung von Eisenbahnwagen spezialisiert war.

1919 wurde das Schwellen- und Telefonmasten-Geschäft in das Unternehmen Carel, Fauché & Cie. – L.Bringer ausgelagert, an dem sich der Bauunternehmer Louis Bringer beteiligte. Das Unternehmen wendete für seine Produkte das Holzschutzverfahren der Druckimprägnierung mit Kreosot an. Es nannte sich später S.A.R.L. Le Poteau Moderne und wurde 1960 zur Société Nouvelle des Etablissements Bringer.[3]

Im Jahre 1927 zählt das Unternehmen über 10.000 Mitarbeiter, die Hälfte des Kapitals gehört dem Investor André Vincent.[4] Ab den 1930er-Jahren stellte Carel Fouché Michelin-Triebwagen und Autokarosserien[5] her. Das Unternehmen hatte 1935 über 30 Mio. Francs Schulden und musste durch die Banque nationale de Crédit (BNC), einem Vorgänger der BNP Paribas saniert werden.[6]

Das Unternehmen erwarb 1935 die Lizenz zur Herstellung von Reisezugwagen nach dem Budd-Verfahren. Bei dieser Bauweise werden rostfreie Bleche, französisch acier inoxydable mit Punktschweißen zu tragenden Strukturen zusammengefügt. Die so entstandenen Wagenkasten benötigten für den Korrosionsschutz keinen Anstrich. Nach dem verwendeten Material werden diese Fahrzeuge meist als Inox-Wagen bezeichnet. 1949 verkaufte BNC, der Hauptgläubiger von Carel & Fouché, einen Teil der Aktien des Unternehmens an Budd, sodass das amerikanische Unternehmen direkt an der Firma beteiligt war.[6]

Während dem Zweiten Weltkrieg Jagdflugzeuge gebaut. Im Jahre 1949 wurde die Societe des Ateliers des Deux-Synthe übernommen, die bei Dünkirchen Binnenschiffe herstellte. Später diversifiziert sich Carel Fouché in Richtung Krananlagen und Fluggastbrücken. Ab 1966 war die Firma Unterlieferant von Jeumont-Schneider und stellte in dieser Funktion Wagenkasten für die New York City Subway her. Das Auftragsverhältnis blieb bis zur Werksschließung bestehen.[7]

1968 fusionierte das Unternehmen mit Soudure Electrique Languepin, einem führenden Hersteller von Widerstandsschweißmaschinen – die neue Bezeichnung des Unternehmens war Carel Fouché Languepin. Der Firmensitz wurde 1980 nach Aubevoye verlegt. Das Unternehmen stellte nun auch Bioreaktoren und Anlagen zur Müllverbrennung her.[8]

Der Eisenbahnfahrzeugbau von Carel Fouché wurde von GEC-Alstom übernommen, die auch das Eisenbahngeschäft von Jeumont-Schneider übernahm.[9] 1985 wurde aus dem Unternehmen Carel Fouché Industrie (CFI) mit Firmensitz in La Défense, das seinen Umsatz zu etwa 80 % im Bahnbereich machte. Es zählte damals 1500 Mitarbeiter und wurde 1989 aufgelöst.

Standorte

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Carel & Fouché war an mehreren Standorten tätig:[2]

  • Le Mans – 1880 gegründet, ältestes Werk von Carel Fouché, Bau von Eisenbahnfahrzeugen, in den 1930er-Jahren einer der wichtigsten Arbeitgeber im Departement Sarthe,[1] das im Quartier Miroir gelegene Werksgelände war 6,5 ha groß und beschäftigte bis zu 900 Mitarbeiter, 1988 geschlossen
  • Aubevoye – Bau von Eisenbahnfahrzeugen, ab 1980 auch Geschäftssitz, 1989 geschlossen[10]
  • Deux-Synthes bei Dünkirchen – von 1932 bis 1960 Bau von Binnenschiffen, Werk der 1949 übernommenen Societe des Ateliers des Deux-Synthe, 40 ha großes Werksgelände mit Arbeitersiedlung, 1971 geschlossen

Holzverarbeitung

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Die folgenden Standorte befassten sich ausschließlich mit der Holzverarbeitung und wurden 1919 in die Carel, Fauché & Cie. – L.Bringer eingebracht.

Produkte

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Literatur

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  • James Labbé: Carel et Fouché : l’usine qui ne voulait pas disparaître. ITF, 2007, ISBN 2-9520713-3-0.

Einzelnachweise

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  1. a b Ets Carel Fouche Construction Materiel Roulant Wagons. 1926, abgerufen am 27. Oktober 2018.
  2. a b Carel, Fouché & Compagnie (Etablissements). symogih.org, abgerufen am 27. Oktober 2018 (französisch).
  3. Histoire de notre quartier. In: Gazette Mérignac Bordeaux. April 2013, S. 5, abgerufen am 26. Oktober 2018 (französisch).
  4. Jean Vigouroux: Le mystérieux Monsieur Vincent. 23. November 2013, abgerufen am 26. Oktober 2018 (französisch).
  5. Materiel Roulant Carel Fouche (Werbung). In: eBay. 1929, abgerufen am 27. Oktober 2018.
  6. a b Banque nationale de Crédit (BNC). Archives nationales du monde du travail, S. 34, abgerufen am 27. Oktober 2018 (französisch).
  7. Jeumont Industrie. Archives nationales du monde du travail, S. 15, abgerufen am 27. Oktober 2018 (französisch).
  8. J. Coombs: Biomass: International Directory of Companies, Products, Processes & Equipment. Springer, 1986, ISBN 978-1-349-08012-0 (google.de [abgerufen am 27. Oktober 2018]).
  9. Klaus Knothe, Sebastian Stichel: Rail Vehicle Dynamics. Springer, 2016, ISBN 978-3-319-45376-7, S. 12 (google.de [abgerufen am 27. Oktober 2018]).
  10. Aubevoye: 92 emplois perdus avec la fermeture de Drakka-Paricable. 30. Juli 2014 (actu.fr [abgerufen am 27. Oktober 2018]).
  11. a b c Union des chambres de commerce maritimes et des ports français, Association des grands ports français: Ports de France: Édité sous le haut patronage de l’Union des chambres de commerce maritimes et des ports français et de l’Association des grands ports français. Etablissements Braun, 1956 (google.de [abgerufen am 27. Oktober 2018]).