Chenard ist die Tochter eines Eisschnelllaufoffiziellen und praktizierte diesen Sport ebenfalls sowie Basketball, Fußball und Volleyball.[1] Sie hat einen Universitätsabschluss in Mikrobiologie und Immunologie der McGill University und lebt in Ottawa.
Chenard war von 2006 bis 2020 internationale Schiedsrichterin. Ihr erstes größeres Turnier war die CONCACAF U-20-Meisterschaft der Frauen 2008 in Mexiko. Danach wurde sie immer wieder bei CONCACAF-Meisterschaften, Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen eingesetzt. Bei zehn Spielen der deutschen Fußballnationalmannschaft der Frauen kam sie bisher zum Einsatz, womit sie Rekordschiedsrichterin bei Spielen der deutschen Frauen ist. Zudem leitete sie sechs Spiele der U-20-Mannschaft bei WM-Turnieren. 2010 und 2014 leitete sie die Endspiele der U-20-Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen. Dabei standen sich jeweils Deutschland und Nigeria gegenüber. Am 30. März 2015 wurde sie als eine von 29 Schiedsrichterinnen für die WM 2015 in ihrem Heimatland ausgewählt.[2] Das erste Spiel, für das sie als Schiedsrichterin nominiert wurde, war das Spiel von Ex-Weltmeister Deutschland gegen WM-Neuling Elfenbeinküste an ihrem Wohnort Ottawa. Am 2. Mai 2016 wurde sie für das olympische Fußballturnier 2016 nominiert, am 18. August leitete sie das Finale zwischen Schweden und Deutschland (als zweite Kanadierin nach Sonia Denoncourt bei den Olympischen Spielen 2000).[3][4]
Im Oktober 2017 gehörte sie als eine von sieben Schiedsrichterinnen zum unterstützenden Schiedsrichterinnenteam bei der U-17-Fußball-Weltmeisterschaft 2017, womit erstmals Frauen bei einer WM der Männer zum Einsatz kamen.[5]
Am 3. Dezember 2018 wurde sie für die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2019 nominiert.[6][7] Am 4. Juni 2019 wurde von der FIFA bekannt gegeben, dass sie ausfällt, da sie an Brustkrebs erkrankt ist.[8] Am 15. Oktober 2020 gab sie aus gesundheitlichen Gründen ihren Rücktritt als FIFA-Schiedsrichterin bekannt.[9]
Sie wurde als Videoschiedsrichterin für die U-17-Weltmeisterschaft 2022 in Indien und die WM 2023 in Australien und Neuseeland nominiert, wo sie beim Eröffnungsspiel, bei dem in der 90. Minute aufgrund der Entscheidung der Videoschiedsrichterinnen ein Handelfmeter gegeben wurde, drei weiteren Gruppenspielen und drei Spielen der Finalrunde zum Einsatz kam.
Mit zehn Spielen ist sie die Schiedsrichterin, die die meisten Spiele der deutschen Nationalmannschaft der Frauen leitete. Zudem war sie Videoschiedsrichterin beim WM-Spiel gegen Marokko am 28. Juli 2023
Algarve-Cup Gruppenspiel, 5. März 2008 in Faro/Loulé