Die Rotweinsorte ‘Castelão’, auch unter dem Synonym ‘Periquita’ und ‘João Santarém’ bekannt, ist in Portugal sehr verbreitet und beliebt. Unter dem Namen Periquita wurden die allerersten Flaschen Rotwein überhaupt in Portugal abgefüllt. Heute offeriert die größte Anzahl der üblichen portugiesischen Lebensmittelgeschäfte Rotweine mit der Rebsorte Castelão.[2]
‘Castelão’ | |
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Synonyme | ‘Periquita’, ‘João Santarém’ – für weitere siehe Abschnitt Synonyme |
Art | Edle Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera) |
Beerenfarbe | schwarzblau. stark beduftet |
Verwendung | |
Herkunft | Portugal |
VIVC-Nr. | 2324 |
Abstammung | |
natürliche Kreuzung von ‘Cayetana Blanca’ × ‘Alfrocheiro Preto’[1] | |
Liste von Rebsorten |
Abstammung
BearbeitenDie Rebsorte ‘Castelão’ ist eine natürliche Kreuzung der Sorten ‘Cayetana Blanca’ × ‘Alfrocheiro Preto’.[3][1] Den Namen 'Periquita' erhielt sie von J. M. da Fonseca, der 1834 mit der Weinproduktion in Portugal begann und heute zu den größten Betrieben zählt.[4]
Verbreitung
BearbeitenDie im Jahr 2010 erhobene bestockte Rebfläche betrug 11.088 ha. In Portugal ist die Rebsorte ‘Castelão’ in den Regionen Trás-os-Montes, Beira Litoral, Beira Interior Sul, Ribatejo, Oeste, Alentejo, Algarve und auf den Azoren zugelassen.
Ampelografische Merkmale
Bearbeiten- Die Triebspitze ist wollig behaart (Indument); weißlich grün; rötlich gerandet.[4]
- Das relativ große Laubblatt besitzt eine dunkelgrüne Blattspreite, die dreilappig und auf der Unterseite stark wollig behaart ist. Die Stielbucht halboffen und v-förmig.
- Die Traube ist groß und mehrfach geschultert. Die Beeren sind relativ klein, rund, dickschalig und schwarzblau gefärbt, stark beduftet und reifen ungleichmäßig.
Reife: spät[4].
Ertrag, Ansprüche
BearbeitenDie Sorte ‘Castelão’ ist sehr ertragreich und benötigt trockene und sandige Böden.
Wein
Bearbeiten‘Castelão’ erbringt sehr kräftige und tanninbetonte Rotweine mit mittlerem Alkoholgehalt, die jung genießbar, aber auch lagerfähig sind, da sie über eine kräftige Säure verfügen.
Synonyme
BearbeitenDie Internationale Vitis-Datenbank listet für ‘Castelão’ folgende Synonyme: ‘Bastardo Castico’, ‘Bastardo Espanhol’, ‘Castelana’, ‘Castelao Frances’, ‘Castelao Real’, ‘Casteleao’, ‘Castellam’, ‘Castellao’, ‘Castellao Portugues’, ‘Castico’, ‘Joao de Periquita’, ‘Joao de Santarem’, ‘Joao de Santarem Tinto’, ‘Joao Mendes’, ‘Joao Pinto Mendes’, ‘Joao Santarem’, ‘Lariao Preto’, ‘Mortagua’, ‘Mortagua de Vide Branca’, ‘Olho de Lebre’, ‘Perikvita’, ‘Periquita’, ‘Piriquita’, ‘Piriquito’, ‘Pirriquita’, ‘Santarem’, ‘Santarem Tinto’, ‘Trincadeira’.
Die Sorte ‘Trincadeira’[5] (Synonym) ‘Tinta Amarela’ ist nicht mit der Sorte ‘Castelão’ verwandt, obwohl diese auch den Namen ‘Trincadeira’ als Synonym trägt.
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Jancis Robinson, Julia Harding, José Vouillamoz: Wine Grapes, 1. Auflage 2012, Penguin Books, London, ISBN 978-0-06-220636-7.
- Hans Ambrosi, Bernd H. E. Hill, Erika Maul, Ernst H. Rühl, Joachim Schmid, Fritz Schumann: Farbatlas Rebsorten., 3. Auflage, Eugen Ulmer, 2011, ISBN 978-3-8001-5957-4.
- Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages Hachette Livre, 1. Auflage 2000, ISBN 2-01-236331-8
- Hans Jörg Böhm: Rebsortenatlas Spanien und Portugal. Geschichte, Terroir und Ampelographie. 1. Auflage. Ulmer Verlag, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-8001-7682-3.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Jancis Robinson, Julia Harding, Josè Vouillamoz: Wine Grapes. 1. Auflage, Penguin Books, London 2012, ISBN 978-0-06-220636-7.
- ↑ Periquita auf der Website von J. M. da Fonseca, jmf.pt, abgerufen am 9. September 2015 (portugiesisch)
- ↑ Lalla Hasna Zinelabidine, Abdelmajid Haddioui, Virginia Rodríguez, Félix Cabello, José E. Eiras-Dias, José Miguel Martínez Zapater, Javier Ibáñez: SNP analysis shows a major role for Cayetana Blanca in the genetic network of Iberian Peninsula grapevine varieties. In: American Society for Enology and Viticulture, 2012.
- ↑ a b c Hans Ambrosi, Bernd H. E. Hill, Erika Maul, Ernst H. Rühl, Joachim Schmid, Fritz Schumann: Farbatlas Rebsorten. 3. Auflage, Eugen Ulmer, 2011, ISBN 978-3-8001-5957-4.
- ↑ 'Trincadeira' ( vom 28. Dezember 2014 im Internet Archive) in der Datenbank Vitis International Variety Catalogue des Instituts für Rebenzüchtung Geilweilerhof.