Perücken-Flockenblume

Art der Gattung Flockenblumen (Centaurea)
(Weitergeleitet von Centaurea pseudophrygia)

Die Perücken-Flockenblume (Centaurea phrygia subsp. pseudophrygia (C.A.Mey.) Gugler, Syn.: Centaurea pseudophrygia C.A.Meyer) ist eine Unterart der Phrygischen Flockenblume (Centaurea phrygia L.) aus der Gattung der Flockenblumen (Centaurea) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Perücken-Flockenblume

Perücken-Flockenblume (Centaurea phrygia subsp. pseudophrygia)

Systematik
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Carduoideae
Tribus: Cynareae
Gattung: Flockenblumen (Centaurea)
Art: Phrygische Flockenblume (Centaurea phrygia)
Unterart: Perücken-Flockenblume
Wissenschaftlicher Name
Centaurea phrygia subsp. pseudophrygia
(C.A.Mey.) Gugler

Beschreibung

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Vegetative Merkmale

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Illustration der Perücken-Flockenblume von Jacob Sturm: a) Blütenzweig, b) Blatt, c–d) Hüllblätter, e) Frucht
 
Perücken-Flockenblume in Vorarlberg

Die ausdauernde krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 15–40 (100) cm. Die Stängel sind im oberen Teil kurz verzweigt und ein- bis dreiköpfig.[1]

Die filzigen Stängel sind aufrecht, kantig und rau.[1] Die wechselständigen Blätter sind feingesägt bis ganzrandig und beiderseits kurz kraushaarig[1] aber nicht weißfilzig behaart. Die unteren Blätter sind eiförmig bis elliptisch, gezähnelt und in den Stiel verschmälert.[1] Die mittleren Blätter sind eiförmig bis elliptisch und mit verschmälertem Grund sitzend, die oberen, eiförmigen Blätter besitzen meist einen herzförmigem Grund und sind sitzend bis halbstängelumfassend.

Generative Merkmale

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Blütezeit ist August bis September.[1][2] Die eikugelige, mehrreihige Hülle besitzt einen Durchmesser von etwa 2 Zentimetern,[2] ist grün bis braunviolett und von den Hüllblattanhängseln perückenartig ganz verdeckt. Die Hüllblattanhängsel sind dunkel bis schwarzbraun und bis auf die ungeteilten innersten aus einer lanzettlichen bis eiförmigen Basis in eine dünne, lange, bogig zurückgekrümmte Spitze verlängert. Die Spitzen der äußeren Anhängsel sind fiedrig gefranst und bis 10 mm lang. Die Röhrenblüten sind hellpurpur-farbig, wobei die randständigen, sterilen verlängert sind. Die Früchte, Achänen sind nur 3–3,5 mm und der Pappus 0,8–1,5 mm lang.[3]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22 (44).[2]

Vorkommen

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Die Perücken-Flockenblume kommt in folgenden Ländern vor: Österreich mit Liechtenstein, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Tschechien, Dänemark, Estland, Deutschland, Ungarn, Italien, Moldawien, Norwegen, Polen, Rumänien, Europäisches Russland, nördlicher Kaukasus, Serbien mit Kosovo, Slowakei, Slowenien, Schweiz, Ukraine mit Krim.[4]

In Deutschland gilt die Perücken-Flockenblume als gefährdet.[5] Auch in Baden-Württemberg ist die Art gefährdet. Sie ist besonders durch die intensive Nutzung der Grünflächen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zurückgegangen. Bei der Pflege ist zu beachten, dass die Art nur mäßig schnittverträglich ist. Der erste Schnitt im Jahr sollte nicht vor Ende Juli erfolgen. Bei Gelegenheit zur Fruktifikation – etwa durch Aussetzen der Mahd jedes dritte Jahr – kann die Art sogar wieder zunehmen.[6]

Die Perücken-Flockenblume ist kalkmeidend und kommt auf kalkarmen, humosen, etwas feuchten, lehmigen Böden vor. In Tirol erreicht sie sogar eine Meereshöhe von 2000 Meter.[2] Standorte sind z. B. (sub)montane Wiesen und Silikatmagerrasen, Ruderalstellen, lichte Laubmischwälder und ihre Säume. Sie ist eine Charakterart des Verbands Polygono-Trisetion, kommt aber auch im montanen Arrhenatheretum und Poo-Trisetetum oder in Gesellschaften der Ordnung Nardetalia vor. In Tieflagen findet sie sich auch in Potentillo-Quercetum, in Gesellschaften des Verbands Carpinion oder der Ordnung Origanetalia.[2]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. in der Schweiz sind:[3] Bodenfaktoren: Feuchtezahl F = 3 (mäßig feucht); Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral, pH = 4,5–7,5); Nährstoffzahl N = 4 (nährstoffreich).

Klimafaktoren: Lichtzahl L = 4 (hell); Temperaturzahl T = 2+ (unter-subalpin und ober-montan); Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).

Salztoleranz: Salzzeichen --.

  • Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Alpenblumen. Mosaik Verlag, München 1984, S. 266–267.
  • G. H. Loos: Centaurea. In: Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2. korrigierte und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2, S. 524.
  • Frank Müller, Christiane M. Ritz, Erik Welk, Karsten Wesche (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. 22. Auflage. Gefäßpflanzen: Grundband. Springer Spektrum, Berlin 2021, ISBN 978-3-662-61010-7, S. 810.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Gerhard Wagenitz et al.: Familie Compositae II. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage Band VI, Teil 3, Seite 958–961. Verlag Paul Parey, Berlin, Hamburg 1987. ISBN 3-489-86020-9
  2. a b c d e Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 971–972.
  3. a b Datenblatt Centaurea pseudophrygia C. A. Mey. (Perücken-Flockenblume) In: infoflora.ch
  4. Werner Greuter (2006+): Compositae (pro parte majore). – In: W. Greuter & E. von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae. Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Datenblatt Centaurea phrygia subsp. pseudophrygia
  5. Informationen zu Centaurea pseudophrygia C. A. Mey. In: FloraWeb.de
  6. Dagmar Lange: Centaurea. In: Oskar Sebald u. a.: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 6, Seite 289–291. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1996. ISBN 3-8001-3343-1
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Commons: Perücken-Flockenblume – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien