Central Airlines
Central Airlines war eine US-amerikanische Fluggesellschaft mit Sitz in Fort Worth-Meacham Field im US-Bundesstaat Texas. Das Unternehmen wurde 1944 für den Betrieb von Charterflügen von Keith Kahle gegründet, erhielt aber sein Air Operator Certificate erst im Jahr 1946. Der Flugbetrieb wurde schließlich am 15. September 1949 aufgenommen. Am 1. Oktober 1967 wurde Central Airlines von Frontier Airlines übernommen.
Central Airlines | |
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IATA-Code: | CN |
ICAO-Code: | CN[1] |
Gründung: | 1944 |
Betrieb eingestellt: | 1967 |
Fusioniert mit: | Frontier Airlines (1950) |
Sitz: | Fort Worth |
Heimatflughafen: | Greater Southwest International Airport |
Leitung: | Keith Kahle, Lamar Muse |
Flottenstärke: | 26[2] |
Ziele: | 41 |
Central Airlines ist 1967 mit Frontier Airlines (1950) fusioniert. Die kursiv gesetzten Angaben beziehen sich auf den letzten Stand vor der Übernahme. |
Geschichte
BearbeitenAm 27. November 1946 erhielt Central Airlines das Air Operator Certificate vom Civil Aeronautics Board für den Betrieb in Oklahoma und Texas.[3] Als im März 1949 immer noch kein Flugbetrieb stattfand, drohte das Civil Aeronautics Board, die Genehmigung wieder zurückzuziehen, sollte das Unternehmen bis zum 1. Juli 1949 seinen Flugbetrieb nicht aufgenommen haben.[4] Am 10. August gab Keith Kahle bekannt, dass Central Airlines acht Maschinen vom Typ Beechcraft Bonanza erworben hätte und den Betrieb bald aufnehmen würde.[5] Der Erstflug der Gesellschaft fand schließlich am 15. September 1949 von Fort Worth nach Oklahoma City mit Zwischenstopps in Dallas und Gainesville statt.[6] Im ersten Jahr ihres Betriebs transportierte Central Airlines 8122 Passagiere.[7]
Im November 1950 nahm Central Airlines drei Maschinen des Musters Douglas DC-3 in Betrieb und kündigte an, die elf Beechcraft Bonanzas schrittweise aus der Flotte zu entfernen während weitere DC-3 angeschafft werden würden.[8] In den 1960er Jahren kamen Maschinen vom Typ Convair CV-240 hinzu, die ab 1965 zu Convair CV-600 umgebaut wurden, indem man die Kolbenmotoren durch Turboproptriebwerke vom Typ Rolls-Royce Dart ersetzte.
Im August 1953 flog Central Airlines 19 Flughäfen an. Im Jahr 1955 deckte die Fluggesellschaft Oklahoma weiter ab und flog nach Amarillo, Fort Worth, Little Rock und Kansas City. Im April gehörten bereits 29 Flughäfen zu den Zielen. Als Central Airlines im Oktober 1957 in Frontier Airlines aufging, bediente sie 40 Ziele von Denver bis Kansas City und St. Louis sowie Oklahoma City, Tulsa, Dallas und Fort Worth im Süden.[9]
Im Jahr 1961 wurde der Hauptsitz zum Amon Carter Field in Fort Worth verlegt. Im gleichen Jahr beförderte Central Airlines ihren millionsten Passagier. Im Jahr 1962 betrieb die Fluggesellschaft sechs Convairs und achtzehn DC-3 und beförderte 24.000 Passagiere pro Monat.[7]
Wie andere Regionalfluggesellschaften, die vom Civil Aeronautics Board reguliert wurden, wurde auch Central Airlines subventioniert. Im Jahr 1963 schloss der Umsatz von 10,7 Millionen US-Dollar 4,5 Millionen US-Dollar an Subventionen ein.[10]
Am 20. September 1966 beantragte Central Airlines beim Civil Aeronautics Board eine Fusionierung mit Ozark Air Lines, wobei eine der größten Regionalfluggesellschaften der Vereinigten Staaten entstanden wäre. Als Begründung für die Fusion nannte Central Airlines finanzielle Schwierigkeiten.[11] Am 9. November 1966 gaben die beiden Unternehmen jedoch ohne Angabe von Gründen bekannt, dass die Fusionsgespräche in beiderseitigem Einverständnis beendet worden wären.[12]
Als Central Airlines am 1. Oktober 1967 von Frontier Airlines übernommen wurde, betrieb das Unternehmen eine Flotte von Convair CV-600 und sechzehn DC-3. Zu diesem Zeitpunkt plante Central Airlines die Anschaffung von Jets des Typs Douglas DC-9-10 und kündigte dies auch bereits in Werbeanzeigen im Official Airline Guide an.[13] Aufgrund der Fusion wurden diese Maschinen jedoch nie geliefert. Frontier Airlines betrieb die Maschinen vom Typ Convair CV-600 zunächst weiter, musterte sie später jedoch zugunsten von Turboprops des Typs Convair CV-580 aus, die in den späten 1960er Jahren das Rückgrat der Frontier-Flotte bildeten. Schließlich nutzte Frontier Airlines auch Boeing 737-200, um kleinere Städte wie Fort Smith, Joplin, Lawton, Manhattan, Pueblo, Salina und Topeka anzufliegen, die früher von Central Airlines bedient worden waren.[14][15][16][17] Im Jahr 1986 wurde Frontier Airlines von Continental Airlines und Continental Airlines 2010 schließlich von United Airlines übernommen.
Central Airlines wurde von 1950 bis 1953 in vier aufeinanderfolgenden Jahren mit dem Aviation Safety Award des National Safety Council für einen unfallfreien Betrieb ausgezeichnet.[18] Laut National Transportation Safety Board wurde an Bord von Flügen der Central Airlines zwischen 1962 und 1968 nie ein Passagier ernstlich verletzt.[19]
Flugziele
BearbeitenZur Aufnahme des Betriebs Ende 1949 flog Central Airlines Ziele in Oklahoma, Texas und Kansas an.[20] Bis 1966 war das Streckennetz auf 50 Flugplätze ausgedehnt worden.[21] Laut Flugplan vom 1. Juli 1967 hatte die Fluggesellschaft vor der Übernahme durch Frontier Airlines ihr Einzugsgebiet auch auf die US-Bundesstaaten Colorado, Arkansas und Missouri ausgedehnt.[9]
Flotte
BearbeitenWährend ihres Bestehens setzte Central Airlines folgende Typen ein:
- Aero Commander 500B[22]
- Beechcraft Bonanza (Version A35)
- Convair 240
- Convair 600 (mit Turboproptriebwerken aufgerüstete Convair 240)
- Douglas DC-3
Zwischenfälle
Bearbeiten- Am 30. September 1967 wurde eine Douglas DC-3/C-47A-35-DL der Central Airlines (Luftfahrzeugkennzeichen N91003) an einem derzeit nicht bekannten Ort in den Vereinigten Staaten von Amerika irreparabel beschädigt. Personen kamen nicht zu Schaden.[23][24]
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Fotos der Central Airlines auf Airliners.net
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Flugplan Central Airlines, 1. Juli 1967, abgerufen am 23. Mai 2021
- ↑ CTL – Central Airlines. FlightRadar24, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
- ↑ CAB Allows New Air Lines. In: The Dallas Morning News. 28. November 1946 (englisch).
- ↑ Air Line Gets Deadline for Texas Route. In: The Dallas Morning News. 24. März 1949 (englisch).
- ↑ Central Airlines Buys 8 Planes for Feeder Service in 3 States. In: The Dallas Morning News. 11. August 1949 (englisch).
- ↑ New Feeder Line Picks up Air Mail at Gainesville. In: The Dallas Morning News. 16. September 1949 (englisch).
- ↑ a b Central Airlines due to Celebrate 13th Birthday. In: The Dallas Morning News. 15. September 1962 (englisch).
- ↑ Central Airlines to Start DC-3 Service over Routes. In: The Dallas Morning News. 7. September 1950 (englisch).
- ↑ a b Timetable. Central Airlines, 1. Juli 1967 (englisch).
- ↑ Moody’s Transportation Manual 1964
- ↑ Ozark and Central Airline File Plans with C.A.B. for Merger. In: The New York Times. 10. November 1966 (englisch).
- ↑ Ozark-Central Merger Proposal Off. In: The New York Times. 10. November 1966 (englisch).
- ↑ Werbeanzeige. In: Official Airline Guide, North American edition. Januar 1967 (englisch).
- ↑ Frontier route map. Frontier Airlines, 2. März 1977 (englisch).
- ↑ Frontier route map. Frontier Airlines, 1. Dezember 1980 (englisch).
- ↑ Frontier route map. Frontier Airlines, 1. Mai 1982 (englisch).
- ↑ Frontier route map. Frontier Airlines, 1. Juli 1983 (englisch).
- ↑ Central Airlines Gets Safety Award. In: The Dallas Morning News. 27. Juli 1953 (englisch).
- ↑ Aviation Accident Database Results, Central Airlines, 1962–1968. National Transportation Safety Board, abgerufen am 11. Mai 2021 (englisch).
- ↑ Feeder Air Line Plans Inaugural. In: The Dallas Morning News. 9. September 1949 (englisch).
- ↑ rzjets: Central Airlines (englisch), abgerufen am 11. Mai 2021.
- ↑ rzjets: Central Airlines (englisch), abgerufen am 11. Mai 2021.
- ↑ Jennifer M. Gradidge: The Douglas DC-1/DC-2/DC-3: The First Seventy Years, Volumes One and Two. Tonbridge, Kent, UK: Air-Britain (Historians), 2006, ISBN 0-85130-332-3, S. 377.
- ↑ Terry Denham: World directory of Airliner Crashes. Patrick Stephesn Ltd., Sparkford 1996, ISBN 1 85260 554 5, S. 105.