Charenton-le-Pont | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Île-de-France | |
Département (Nr.) | Val-de-Marne (94) | |
Arrondissement | Nogent-sur-Marne | |
Kanton | Charenton-le-Pont (Chef-lieu) | |
Gemeindeverband | Métropole du Grand Paris und Paris Est Marne et Bois | |
Koordinaten | 48° 49′ N, 2° 25′ O | |
Höhe | 28–57 m | |
Fläche | 1,85 km² | |
Einwohner | 29.445 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 15.916 Einw./km² | |
Postleitzahl | 94220 | |
INSEE-Code | 94018 | |
Website | www.charentonlepont.fr |
Charenton-le-Pont ist eine französische Gemeinde im Département Val-de-Marne, in der Region Île-de-France. Sie liegt südöstlich von Paris an der Mündung der Marne in die Seine und grenzt an die Metropole. Die Einwohner werden Charentonnais genannt.
Die Gemeinde hat 29.445 Einwohner (Stand 1. Januar 2021) und eine Fläche von 1,85 km².
Geschichte
BearbeitenVor der Stadt Paris, in Charenton, errichteten die Hugenotten 1624 einen protestantischen Tempel mit 4000 Plätzen nach Plänen des Architekten Salomon de Brosse. Denn es war ihnen damals verboten, in der Stadt Paris reformierte Gottesdienste durchzuführen. 1685, im gleichen Jahr als mit dem Edikt von Fontainebleau die Ausübung des evangelischen Glaubens verboten wurde, wurde auch dieses Gotteshaus zerstört.[1]
Als die Barmherzigen Brüder sich in Charenton-Saint-Maurice niederließen (10. Mai 1645), ging es ihnen darum, ein Hospital zu errichten, in dem die kranken Armen – unter ihnen auch die Geisteskranken – aufgenommen werden sollten. Das Hospiz zu Charenton (auch Asile de Charenton) unterschied sich ansonsten nicht von anderen Hospitälern der Charité (Barmherzigkeit), wie sie sich seit der Gründung des Ordens der Barmherzigen Brüder im Jahre 1640 in Europa ständig ausgebreitet hatten.[2]
Im 19. Jahrhundert wurden die Gebäude im Stil des Neoklassizismus neu errichtet. Im Jahr 1973 wurde das Hospital nach dem Psychiater Jean-Étienne Esquirol benannt, der dort im 19. Jahrhundert wirkte. Zum 1. Januar 2011 fusionierte das Haus mit einer anderen Klinik zu den Hôpitaux de Saint-Maurice (Krankenanstalten von Saint-Maurice). Sie befinden sich auf dem Gemeindegebiet von Saint-Maurice (Val-de-Marne).
Verkehr
Bearbeiten- Charenton ist mit den Stationen Liberté und Charenton – Écoles der Métrolinie 8 an das Netz des Pariser Nahverkehrs angeschlossen.
- Die Autoroute A4 (Autoroute de L’Est Paris – Straßburg) verläuft im Süden der Gemeinde am Ufer der Seine und Marne. An der Anschlussstelle Nr. 2 besteht in Richtung Paris eine Ausfahrtmöglichkeit und Richtung Straßburg eine Zu- und Abfahrt.
Wirtschaft
BearbeitenDer Ort ist u. a. Sitz eines der weltweit größten Brillenherstellers EssilorLuxottica.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenSiehe auch: Liste der Monuments historiques in Charenton-le-Pont
Château de Conflans
BearbeitenEines der wesentlichen Bauwerke innerhalb der Stadt war das Château de Conflans, von dem heute nur noch das Eingangstor steht. In dieser Burg heirateten am 9. Oktober 1329 Johanna II. Königin von Navarra und Philipp von Évreux; Johanna starb hier am 6. Oktober 1349.
Städtepartnerschaften
BearbeitenCharentons Partnerstädte sind[3]
- Berlin-Tempelhof und Büren in Deutschland
- Trowbridge in Großbritannien
- Zichron Ja’akow in Israel
- Borgo Val di Taro in Italien
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Charles Drelincourt (1633–1697), Mediziner und Anatom
- Louis Laufray (1881–1970), Schwimmer und Wasserballspieler
- Odette Monard (1903–1989), Schwimmerin
- Marcel Langiller (1908–1980), Fußballspieler und Vereinsfunktionär
- Shlomo Pines (1908–1990), israelischer Philosoph
- Philippe Léger (1938–2023), Jurist und Generalanwalt am Europäischen Gerichtshof
- Jean-Pierre Jarier (* 1946), Automobilrennfahrer
- Alain Lipietz (* 1947), Ingenieur, Ökonom und Politiker der französischen Grünen
- Évelyne Bouix (* 1953), Theater- und Filmschauspielerin
- Lola Doillon (* 1975), Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin
- Alexandra Jupiter (* 1990), Volleyball- und Beachvolleyballspielerin
- Grégoire Barrère (* 1994), Tennisspieler
Literatur
Bearbeiten- Le Patrimoine des Communes du Val-de-Marne. 2. Auflage. Flohic Editions, Charenton-le-Pont 1994, ISBN 2-908958-94-5.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Eberhard Gresch: Die Hugenotten. Geschichte, Glaube und Wirkung. 4., überarbeitete Auflage. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2009, ISBN 978-3-374-02260-1, S. 64 bis 71
- ↑ Michel Foucault: Wahnsinn und Gesellschaft (= Histoire de la folie. Paris, 1961) Eine Geschichte des Wahns im Zeitalter der Vernunft. Suhrkamp, stw 39, 1973, ISBN 978-3-518-27639-6, S. 112.
- ↑ Charenton-le-Pont – La vie des jumelages (französisch, PDF 532 kB), abgerufen am 3. April 2017.