Koordinaten: 51° 3′ 30″ N, 94° 24′ 0″ O

Bei dem Chinga-Meteoriten handelt es sich um einen Eisenmeteoriten, von dem erstmals 1913 im Chinga-Fluss der sibirischen Tannu-Tuva-Region Bruchstücke von Goldsuchern gefunden wurden. Bei mehreren Expeditionen wurden bislang 250 Bruchstücke mit einem Gesamtgewicht von etwa 350 kg eingesammelt.

Chinga
Chinga-Meteorit
Allgemeines
Offizieller Name
nach MBD
Chinga
Synonyme Tuva
Tannuola
Authentizität bestätigt
Lokalität
Land Russland
Föderationskreis Sibirien
Republik Tuwa
Dorf bei Chowu-Aksy,
ca. 50 km östlich[1]
Einzugsgebiet Chinga (Fluss)
Fall und Bergung
beobachtet nein
Datum (Fund) 1913
Beschreibung
Typ Eisenmeteorit
Gruppe ungruppiert
Masse (total) 209,4 kg
Referenzen

Am Fundort konnte kein klar umgrenzter Einschlagkrater gefunden werden. Der Meteorit zerplatzte wahrscheinlich vor 10.000 bis 20.000 Jahren beim Eintritt in die Erdatmosphäre, wobei die Bruchstücke auf Gletschereis fielen. Das Falldatum wurde anhand geologischer Untersuchungen des Flusstales und der Tiefe von Meteoritenfragmenten in den Ablagerungen abgeschätzt.

Der Chinga-Meteorit stammt aus dem Asteroidengürtel und wird der Klasse der Ataxite zugeordnet. Dies sind seltene Meteoriten mit hohem Nickel-Gehalt.

Chemische Zusammensetzung: 83 % Eisen; 16,4 % Nickel; 0,181 ppm Gallium; 0,082 ppm Germanium; 3,6 ppm Iridium.

Im Jahr 2012 wurde veröffentlicht, dass die chemische Untersuchung einer Buddha-Statue ergab, dass sie aus dem Metall von Chinga besteht – eine bisher einzigartige Entdeckung.[2][3] Vermutungen, dass die Statue 1939 von einer deutschen SS-Expedition aus Tibet nach Deutschland gebracht wurde und mehrere 1000 Jahre alt sei, werden von Experten bezweifelt.[4][2][5] Eine andere Vermutung ist, dass diese Statue von Nikolaus Roerich Anfang des 20. Jahrhunderts hergestellt wurde.[6]

Siehe auch

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Commons: Chinga-Meteorit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Distance Based on Latitude and Longitude. Auf: calculator.net.
  2. a b Elmar Buchner, Martin Schmieder, Gero Kurat, Franz Brandstätter, Utz Kramar, Theo Ntaflos, Jörg Kröchert: Buddha from space-An ancient object of art made of a Chinga iron meteorite fragment. In: Meteoritics & Planetary Science. 47. Jahrgang, Nr. 9, 1. September 2012, S. 1491–1501, doi:10.1111/j.1945-5100.2012.01409.x, bibcode:2012M&PS..tmp..203B (englisch).
  3. Archäologie Gottheit aus dem All. Süddeutsche Zeitung, 28. September 2012.
  4. Achim Bayer: The Lama Wearing Trousers: Notes on an Iron Statue in a German Private Collection (PDF; 1,8 MB). Zentrum für Buddhismuskunde, Hamburg 2012 (englisch)
  5. Nina Weber: Beim Barte des Nazi-Buddhas. Spiegel Online, 22. Oktober 2012.
  6. Anna Sawerthal: Neue Theorie zum "Buddha aus dem All". In: derStandard.at. 26. April 2018 (derstandard.at [abgerufen am 20. Mai 2019]).