Chrom(VI)-oxiddifluorid

chemische Verbindung
(Weitergeleitet von Chromylfluorid)

Chromylfluorid ist eine anorganische chemische Verbindung des Chroms aus der Gruppe der Fluoride.

Strukturformel
Strukturformel von Chromylfluorid
Allgemeines
Name Chrom(VI)-oxiddifluorid
Andere Namen
  • Chromylfluorid
  • Chromdifluordioxid
Summenformel CrF2O2
Kurzbeschreibung

rotbrauner Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7788-96-7
PubChem 71679209
ChemSpider 32701194
Wikidata Q4493255
Eigenschaften
Molare Masse 112,0 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

31,6 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 317​‐​350i​‐​410
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Gewinnung und Darstellung

Bearbeiten

Chromylfluorid kann durch Reaktion von Chromylchlorid mit Fluor bei 200 °C oder Reaktion von Chrom(VI)-oxid mit Schwefeltetrafluorid oder Fluorwasserstoff gewonnen werden.[1]

 
 

Die Verbindung wurde erstmals 1952 in reiner Form von Engelbrecht and Grosse synthetisiert.[4]

Eigenschaften

Bearbeiten

Chromylfluorid ist ein Feststoff von dem zwei Modifikationen existieren. Die rotbraune bis schwarzrote Form ist instabil (insbesondere bei Licht, UV-Strahlung und Wärme) und kann nur aufbewahrt werden, indem man das frisch kondensierte Produkt unter Ausschluss von Licht mittels flüssiger Luft auf etwa −190 °C hält. Die zweite polymere Modifikation ist schmutzigweiß, beständig und verflüchtigt sich erst von 200 °C an, wobei sich rotbraune Dämpfe bilden.[1] In feuchter Form greift die Verbindung Glas an.[5] Gasförmiges Chromylfluorid ist rotbraun.[1]

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c d e f Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 266.
  2. Eintrag zu Chrom(VI)-verbindungen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 30. Dezember 2024. (JavaScript erforderlich)
  3. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag Chromium (VI) compounds, with the exception of barium chromate and of compounds specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 30. Dezember 2024. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. Alfred Engelbrecht, Aristid V. Grosse: . In: Journal of the American Chemical Society. 74, 1952, S. 5262–5264, doi:10.1021/ja01141a007.
  5. Viktor Gutmann: Halogen Chemistry. Elsevier, 2012, ISBN 0-323-14847-6, S. 246 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).