Weißer Sichelflügler

Art der Gattung Cilix
(Weitergeleitet von Cilix glaucata)

Der Weiße Sichelflügler, Silberspanner oder das Silberspinnerchen (Cilix glaucata) ist ein Schmetterling aus der Familie der Eulenspinner und Sichelflügler (Drepanidae).

Weißer Sichelflügler

Weißer Sichelflügler (Cilix glaucata)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Eulenspinner und Sichelflügler (Drepanidae)
Unterfamilie: Sichelflügler (Drepaninae)
Gattung: Cilix
Art: Weißer Sichelflügler
Wissenschaftlicher Name
Cilix glaucata
(Scopoli, 1763)
Raupe des Weißen Sichelflüglers (Cilix glaucata)
Weißer Sichelflügler mit geöffneten Flügeln

Beschreibung

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Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 18 bis 22 Millimetern und sind damit die kleinsten Sichelflügler in Mitteleuropa. Sie haben porzellanweiße Flügel, mit einer Reihe von kleinen grauen Flecken entlang des Vorderflügelaußenrandes und am Innenrand mit einem großen dunkelbraunen Fleck, der sich zur Mitte des Flügels hin gelblich und grau verfärbt. Innerhalb dieses Flecks finden sich vereinzelt silbrig glänzende Schuppen. Die Tiere haben im Gegensatz zu den anderen Sichelflüglern nur abgerundete und keine gekrümmten Flügelspitzen. Wenn sie in ihrer Ruhestellung mit dachförmig aufgestellten Flügeln sitzen, imitieren sie mit ihrem Aussehen Vogelkot (Vogelkotmimese). Ihre Fühler sind nur schwach gekämmt.

In Südeuropa ist die Unterscheidung von den nächstverwandten Arten oft nur mit Hilfe von genitalmorphologischen Merkmalen möglich.

Die Raupen werden ca. 12 Millimeter lang und sind dunkelbraun. Ihre Brust ist deutlich verdickt und das Hinterleibsende zu einer schmalen Spitze ausgezogen.

Ähnliche Arten

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  • Cilix hispanica Pérez De-Gregorio, Torruella, Miret, Casas & Figueras, 2002. Spanien, Südfrankreich, Korsika, Süditalien, Algerien
  • Cilix algirica Leraut, 2006. Marokko, Algerien, Portugal, mutmaßlich auch in Spanien
  • Cilix asiatica Bang-Haas, 1907. Türkei bis Iran

Vorkommen

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Sie kommen in Europa nördlich bis Irland, Dänemark und Südschweden vor. Sie leben an sonnigen und warmen Waldrändern, Hängen und Hecken, auf verbuschten Trockenrasen und Heiden, aber auch in Parks. Sie sind besonders in Süd- und Mitteldeutschland häufig.

Lebensweise

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Flug- und Raupenzeiten

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Die nachtaktiven Falter fliegen in zwei Generationen von Ende April bis Anfang Juni und von Juli bis Mitte August. In günstigen Jahren kann sich auch eine dritte Generation von Ende August bis Ende September ausbilden. Die Raupen aus den Eiern der ersten Generation findet man von August bis September, die der zweiten von Mai bis Juni des darauffolgenden Jahres.[1]

Nahrung der Raupen

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Die Raupen ernähren sich vor allem von Schlehdorn (Prunus spinosa) und Eingriffeligem Weißdorn (Crataegus monogyna) aber auch von anderen Sträuchern der Rosengewächse und Prunus-Arten.

Entwicklung

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Die Weibchen legen ihre Eier einzeln auf Blättern der Futterpflanzen ab. Die Raupen sind ebenfalls nachtaktiv und liegen am Tag regungslos auf Zweigen. Sie verpuppen sich in einem braunen Kokon, welcher oft zwischen einem Blatt und Zweig gesponnen wird. Die Generationen, die ihre Entwicklung nicht vor dem Winter vollenden überwintern als Puppe.

Einzelnachweise

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  1. Manfred Koch: Wir bestimmen Schmetterlinge. Band 2: Bären, Spinner, Schwärmer und Bohrer Deutschlands. 2., erweiterte Auflage. Neumann, Radebeul/Berlin 1964, DNB 452481929, S. 102f.

Literatur

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  • Heiko Bellmann: Der neue Kosmos-Schmetterlingsführer. Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2003, ISBN 3-440-09330-1.
  • Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Band 4, Nachtfalter II (Bombycidae, Endromidae, Lemoniidae, Saturniidae, Sphingidae, Drepanidae, Notodontidae, Dilobidae, Lymantriidae, Ctenuchidae, Nolidae). Ulmer Verlag Stuttgart 1994. ISBN 3-800-13474-8
  • Hans-Josef Weidemann, Jochen Köhler: Nachtfalter. Spinner und Schwärmer. Naturbuch-Verlag, Augsburg 1996, ISBN 3-89440-128-1.
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Commons: Weißer Sichelflügler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien