Drosselflöter

Familie der Ordnung Sperlingsvögel (Passeriformes)
(Weitergeleitet von Cinclosomatidae)

Die Drosselflöter (Cinclosomatidae) sind eine Singvogelfamilie, die in Australien und Neuguinea sowie auf den Inseln Yapen, Batanta, Misool und Salawati heimisch sind. Sie umfasst die Gattung Ptilorrha mit vier Arten und die Gattung Cinclosoma mit acht Arten.

Drosselflöter

Fleckenflöter (Cinclosoma punctatum)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Teilordnung: Corvides
Familie: Drosselflöter
Wissenschaftlicher Name
Cinclosomatidae
Mathews, 1921
Bergwaldflöter (Ptilorrhoa leucosticta)

Merkmale

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Die Drosselflöter erreichen Körperlängen von 17 bis 28 cm. Das Gefieder wird bei den Cinclosoma-Arten von Erdtönen und bei Ptilorrhoa-Arten von Blautönen dominiert, mit einer kontrastierenden schwarz-weißen und grauen Musterung im Gesicht und oft auch an der Oberseite. Die kurzen Flügel sind gerundet. Der lange Schwanz ist abgestuft und gerundet. Die Unterschwanzdecken sind lang, insbesondere bei Cinclosoma. Der mittelgroße Körper ist länglich zylindrisch eiförmig. Der mittellange Schnabel ist gerade und dünn. Der Kopf ist klein, der Hals ist mittellang. Die Beine und die Füße sind kurz, dick bei Cinclosoma und dünner bei Ptilorrhoa. Die Männchen sind bei den meisten Arten deutlicher gemustert.

Systematik

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Äußere Systematik

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Die Drosselflöter sind Teil der Überfamilie Corvoidea innerhalb der Singvögel, wo sie in einen frühen Abschnitt der Auffächerung gehören[1][2][3][4] Wie bei vielen Vögeln dieser Gruppe war es schwierig, die Verwandtschaftsverhältnisse in dieser Familie zu bestimmen. Die Studien mit der breitesten taxonomischen Stichprobe von Corvoidea legen eine Schwesterbeziehung der Drosselflöter mit den Familien Paramythiidae (Beerenfresser) und Psophodidae (Australflöter)[4] oder mit dem Meisendickkopf (Falcunculidae)[5] nahe.

Innere Systematik

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Es werden folgende Gattungen und Arten unterschieden:

Lebensraum

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Die Cinclosoma-Arten bewohnen hauptsächlich trockene Wälder, trockenes Buschland und offene, trockene Ebenen. Die Ptilorrhoa-Arten hingegen bevorzugen dichte, feuchte Wälder in Neuguinea, die vom Tiefland bis weit in die Berge reichen.

Nahrungsverhalten

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Drosselflöter ernähren sich hauptsächlich von kleinen Wirbellosen und Samen. Sie bewegen sich langsam, indem sie Blätter umdrehen und mit ihren Schnäbeln in der Erde graben. Große Insekten werden mit einem Fuß niedergehalten, während sie auseinandergerissen werden.

Fortpflanzungsverhalten

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Über die Fortpflanzungsbiologie der Drosselflöter ist wenig bekannt, und die Ptilorrhoa-Arten sind die am wenigsten studierte Gruppe. Die Cinclosoma-Arten sind monogam mit Biparentalpflege, wahrscheinlich mit kooperativer Brutunterstützung. Sie errichten einfache, lockere Napfnester auf dem Boden aus Gräsern, Zweigen und Rinde. Die Ptilorrhoa-Arten verwenden in ihren feuchteren Lebensräumen Palmwedel und andere Dschungelvegetation in ihren Nestern.

Die Weibchen legen gewöhnlich ein bis drei Eier, wobei zwei Eier für die meisten Arten typisch sind. Das Weibchen errichtet das Nest und bebrütet in den meisten Fällen die Eier allein, obwohl bei einigen Arten auch das Männchen bei der Inkubation mitwirkt. Die Brutzeit beträgt etwa 14 Tage, und die Küken verlassen das Nest nach etwa zwei Wochen. Sowohl das Männchen als auch das Weibchen füttern die Küken, aber es ist offenbar nichts über die elterliche Pflege nach der Geburt bekannt.

Die Arten der Drosselflöter werden von der IUCN als ungefährdet betrachtet. Eine Unterart, der Mount-Lofty-Fleckenflöter (Cinclosoma punctatum anachoreta), wurde seit 1984 nicht mehr gesichtet und gilt als möglicherweise ausgestorben.

Literatur

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Commons: Drosselflötter (Cinclosomatidae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. J. A. Norman, P. G. Ericson, K. A. Jønsson, J. Fjeldså, L. Christidis: A multi-gene phylogeny reveals novel relationships for aberrant genera of Australo-Papuan core Corvoidea and polyphyly of the Pachycephalidae and Psophodidae (Aves: Passeriformes). Molecular Phylogenetics and Evolution 52(2): 488–497. 2009.
  2. M. Irestedt, J. I. Ohlson: The division of the major songbird radiation into Passerida and ‘core Corvoidea’ (Aves: Passeriformes) — the species tree vs. gene trees. Zoologica Scripta 37(3): 305–313. 2008.
  3. K. A. Jønsson, J. Fjeldså, P. G. Ericson, M. Irestedt: Systematic placement of an enigmatic Southeast Asian taxon Eupetes macrocerus and implications for the biogeography of a main songbird radiation, the Passerida. Biology Letters 3(3): 323–326. 2007.
  4. a b K. A. Jønsson, P. H. Fabre, R. E. Ricklefs, J. Fjeldså: Major global radiation of corvoid birds originated in the proto-Papuan archipelago. Proceedings of the National Academy of Sciences 108(6), 2011, S. 2328–2333
  5. M. Aggerbeck, J. Fjeldså, L. Christidis, P. H. Fabre, K. A. Jønsson: Resolving deep lineage divergences in core corvoid passerine birds supports a proto-Papuan island origin. Molecular Phylogenetics and Evolution 70, 2014, S. 272–285.