Liber censuum
Der Liber censuum Romanae ecclesiae (lateinisch „Besitzverzeichnis der römischen Kirche“; in der älteren Literatur auch unter dem Namen Codex des Cencius) ist ein 18-bändiges Verzeichnis der Einkünfte aus dem Grundbesitz der Päpste aus Besitzerwerb zwischen 492 und 1192. Das Verzeichnis ist motiviert von der Gründung der Apostolischen Kammer und der Gregorianischen Reform. Der Camerarius Cencius nennt sich im Incipit als Autor und gibt das Jahr 1192 als Zeitpunkt der Kompilation an.
Das Werk ist in zahlreichen mittelalterlichen und neuzeitlichen Handschriften überliefert. Paul Fabre hat eine davon als Original identifiziert. Diese liegt unter der Signatur Vat. lat. 8486 in der Vatikanischen Bibliothek, ein dort fehlender Faszikel befindet sich in Paris in der Bibliothèque nationale de France (Signatur: lat. 4202).
Literatur
Bearbeiten- Thérèse Boespflug: Liber Censuum. In: Dictionnaire historique de la papauté, Paris 1994, S. 1041f.
- Paul Fabre: Étude sur le liber censuum de l’église romaine. Paris 1892 (Bibliothèque des Écoles Francaises D’Athènes Et De Rome; 62).
- Paul Fabre, Louis Duchesne, Guillaume Mollat: Le Liber censuum de l’Église Romaine. 3 Bde., Paris 1889–1952.
- Liber Censuum Romane Ecclesie. Bearb. v. Paul Fabre, L. Duchesne, Bd. 1, Paris 1889. Enthält nur den ersten Band ohne Titelei, die bibliographischen Angaben teilweise irreführend.
- Tilmann Schmidt: Liber censuum ecclesiae Romanae. In: Lexikon des Mittelalters. Band V, Sp. 1941.
Weblinks
Bearbeiten- Liber censuum. Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii. Vereinzelt gibt es den Begriff auch außerhalb der Kurie.