Blauschulterkolibri
Der Blauschulterkolibri (Coeligena prunellei) oder Blauschulter-Andenkolibri, früher auch Mohrenmusketier, ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Diese monotypische Art ist endemisch in Kolumbien.[1] Der Bestand wird von der IUCN als „gefährdet“ (vulnerable) eingeschätzt.
Blauschulterkolibri | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Blauschulterkolibri (Coeligena prunellei) | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
| ||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Coeligena prunellei | ||||||||||
(Bourcier, 1843) |
Merkmale
BearbeitenDer Blauschulterkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 10,9 Zentimetern, wobei der lange schlanke Schnabel etwa 30 Millimeter lang ist. Sein Gefieder ist hauptsächlich schwarz und weist an jeder Seite der Brust einen weißen Fleck auf. Die Schultern glitzern blau. An der Kehle hat er einen glänzend grünlich blauen Fleck. Die Unterschwanzdecken sind weiß gesäumt. Der schwarze Schwanz ist gegabelt, die Beine sind rosa rötlich gefärbt.[2]
Verhalten
BearbeitenBlauschulterkolibris fliegen normalerweise in rascher Folge verschiedene Nektarquellen an, wobei sie diese Futterpflanzen regelmäßig immer wieder aufsuchen (Traplining). Fliegt ein Konkurrent wie z. B. der Grünstirn-Lanzettschnabel (Doryfera ludovicae) die Blüten der Pflanze Psammisia falcata an, die eine wichtige Nahrungsquelle der Blauschulterkolibris ist, zeigen sie ein territoriales Verhalten und jagen ihm hinterher.[3] Sie bewegen sich in den mittleren und unteren Straten. Hier fliegen sie vorzugsweise hängende Blüten mit langen Blütenkronen von Kletterpflanzen an.[2]
Habitat
BearbeitenDer natürliche Lebensraum der Blauschulterkolibris sind feuchte Bergwälder, wo sie sich bevorzugt in Höhen zwischen 1675 und 2500 Metern aufhalten. Es wurden aber auch Beobachtungen in Höhen zwischen 1000 und 2800 Metren gemacht.[2]
Verbreitungsgebiet
BearbeitenDer Blauschulterkolibri kommt im nördlichen zentralen Kolumbien vor. Hier ist er an den Westhängen der Zentralanden im Departamento de Quindío zu finden. Außerdem kommt er in den Ostanden im Südosten des Departamento de Santander, im Westen des Departamento de Boyacá und im Westen des Departamento de Cundinamarca vor.[2] DasVerbreitungsgebiet umfasst etwa 17.100 km2.
Lautäußerungen
BearbeitenWährend der Blauschulterkolibri nacheinander verschiedene Blüten anfliegt, stößt er gelegentlich ein einsilbiges Ick aus.[3]
Etymologie und Forschungsgeschichte
BearbeitenJules Bourcier beschrieb den Blauschulterkolibri unter dem Namen Trochilus Prunellei.[4] Das Typusexemplar stammte aus der Gegend um Facatativá.[5] Später wurde er der Gattung Coeligena zugeordnet. Das Wort Coeligena leitet sich aus den lateinischen Wörtern coelum bzw. caelum für „Himmel“ und genus für „Nachkomme“ ab.[6] Der Artname prunellei ist Clément François Victor Gabriel Prunelle (1774–1853) gewidmet.[5]
Literatur
Bearbeiten- Peter H. Barthel, Christine Barthel, Einhard Bezzel, Pascal Eckhoff, Renate van den Elzen, Christoph Hinkelmann, Frank Dieter Steinheimer: Die Vögel der Erde – Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen. 3. Auflage. Deutsche Ornithologen-Gesellschaft, Radolfzell 2022 (do-g.de [PDF]).
- Steven Leon Hilty, William Leroy Brown: A Guide to the Birds of Colombia. Princeton University Press, Princeton 1986, ISBN 0-691-09250-8.
- James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
- David William Snow, Barbara Kathleen Snow: Relationships between hummingbirds and flowers in the Andes of Colombia. In: Bulletin of the British Museum of Natural History. Band 38, Nr. 2, 1980, S. 105–139 (online [PDF; 13,8 MB; abgerufen am 17. Januar 2024]).
- Jules Bourcier: Oiseaux-mouches nouveaux ou mal connus. In: Revue Zoologique par La Société Cuvierienne. Band 5, 1843, S. 70–73 (online [abgerufen am 30. März 2014]).
- Roberto Chavarro Chávarro: Ilustraciones y fotografías de aves: Coeligena prunellei, Inca Negro – Black Inca (Príncipe de Arcabuco). In: Boletín SAO. Band 15, Nr. 2, 2005, S. 118–122 (online [PDF; 276 kB; abgerufen am 30. März 2014]).
Weblinks
Bearbeiten- Coeligena prunellei in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2023.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 28. Dezember 2023.
- Factsheet auf BirdLife International
- Blauschulterkolibri (Coeligena prunellei) auf eBird.org
- Blauschulterkolibri (Coeligena prunellei) bei Avibase
- Coeligena prunellei im Integrated Taxonomic Information System (ITIS)
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Blauschulterkolibri (Coeligena prunellei)
- Black Inca (Coeligena prunellei) in der Encyclopedia of Life. (englisch).