Japanische Waldnatter
Die Japanische Waldnatter (Euprepiophis conspicillata, japanisch ジムグリ bzw. 地潜 Jimuguri) ist eine Natternart der Gattung Euprepiophis, die in Japan verbreitet ist. Sie gilt als nicht gefährdet.
Japanische Waldnatter | ||||||||||
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Euprepiophis conspicillata | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Euprepiophis conspicillata | ||||||||||
(Boie, 1826) |
Merkmale und Lebensweise
BearbeitenDie Japanische Waldnatter hat eine Gesamtlänge von 70 bis 120 cm.[1] Sie ist ovipar.[2] Die Weibchen legen Gelege mit 1 bis 7 Eiern von Juli bis August.[3][4] Die Japanische Waldnatter bewohnt hauptsächlich Wälder in Berg- und Hügelgebieten. Darüber hinaus kann sie auf Acker- und Grasland gefunden werden. Sie ernährt sich bevorzugt von kleineren Säugetieren wie Mäusen oder Maulwürfen.[3]
Verbreitungsgebiet und Gefährdungsstatus
BearbeitenDie Japanische Waldnatter ist in Japan auf den vier Hauptinseln Hokkaidō, Honshū, Shikoku, Kyūshū und den Ryūkyū-Inseln verbreitet sowie auf einigen der umliegenden Inseln wie Yakushima und Tanegashima. Darüber hinaus ist sie auf der Insel Kunaschir nördlich Hokkaidōs, die von Russland und Japan beansprucht wird, verbreitet, jedoch selten. Auf Sadoshima vor der Westküste Honshūs kommt die Japanische Waldnatter nicht vor.
Die Art wurde zuletzt 2016 von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als nicht gefährdet eingestuft, da sie in Japan weit verbreitet ist und relativ häufig angetroffen werden kann. Über mögliche Bedrohungen für den Bestand der Japanischen Waldnatter ist wenig bekannt.[3]
Taxonomie
BearbeitenDie Japanische Waldnatter gehört innerhalb der Nattern zur Unterfamilie der Eigentlichen Nattern (Colubrinae). Die Art wurde 1826 von dem deutschen Zoologen Heinrich Boie als Coluber conspicillatus erstbeschrieben. Das Artepitheton conspicillatus ist lateinisch und bedeutet „mit Flecken“ und bezieht sich auf die schwarzen Flecken auf den Köpfen der Jungtiere.[2] Leopold Fitzinger platzierte die Art 1843 in die dazu neugeschaffene Gattung Euprepiophis. Weitere Synonyme waren Elaphis conspicillatus (Duméril, 1854), Proterodon tessellatuys (Hallowell, 1860), Coronella conspicillata (Jan, 1865), Coronella perspicillata (Müller, 1878) und Coluber conspicillatus (Boulenger, 1894). 1907 ordnete Leonhard Stejneger die Art den Kletternattern (Elpahe) zu. Erst nach einer phylogenetischen Untersuchung der Kletternattern in 2002 wird die Japanische Waldnatter zusammen mit zwei weiteren Arten wieder der Gattung Euprepiophis zugeordnet.[5][6] Es werden keine Unterarten unterschieden.[2]
Galerie
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Japanische Waldnatter, Kopf
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Japanische Waldnatter, dorsal
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Japanische Waldnatter, ventral
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Aquarell-Zeichnung des deutschen Japanforschers Philipp Franz von Siebold, zwischen 1823 und 1829
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Euprepiophis conspicillata In: The Reptile Database
- Euprepiophis conspicillata in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2021. Eingestellt von: L. Borkin, N. Kidera & H. Ota, 2016.
- Beobachtungen der Japanischen Waldnatter. iNaturalist
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Japanese Forest Ratsnake (Elaphe conspicillata). ratsnakes.com, abgerufen am 17. Juli 2021 (englisch).
- ↑ a b c Euprepiophis conspicillata In: The Reptile Database; abgerufen am 17. Juli 2021.
- ↑ a b c Euprepiophis conspicillata in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2021.3. Eingestellt von: L. Borkin, N. Kidera, & Hidetoshi Ota, 2016. Abgerufen am 5. Juli 2022.
- ↑ Sengoku, S. 1996. Burrowing ratsnake. In: S. Sengoku, T. Hikida, M. Matsui and K. Nakaya (eds), The Encyclopedia of Animals in Japan. Volume 5. Amphibians, Reptiles, Chondrichthyes, Heibonsha Limited, Tokyo.
- ↑ Utiger, U., Helfenberger N., Schätti B., Schmidt C., Ruf M. und Ziswiler V. 2002. Molecular systematics and phylogeny of Old World and New World ratsnakes, Elaphe Auct., and related genera (Reptilia, Squamata, Colubridae). Russ. J. Herpetol. 9 (2): 105-124. PDF 226 KB
- ↑ Hoser, R. T.: Division of the Asian Forest Ratsnakes Genus Euprepiophis Boie, 1826 (Serpentes: Colubridae). Australasian Journal of Herpetology 13:8-9. Published 30 June 2012. PDF 80,7 KB