Als Csikós (kroatisch und serbisch čikoš) wird ein ungarischer Pferdehirt bezeichnet. Pferdehirten gab es in allen Teilen des ungarischen Königreichs. Schon seit der Zeit der Árpáden dienten sie dem Königshaus, Adligen, Großgrundbesitzern und Bauern. Traditionell bestand eine wichtige Aufgabe darin, Nutztierherden zusammen zu halten und zu bewachen. Die ungarische Puszta gilt als Heimat der Pferdehirten. Sie sind bekannt für ihre Dressurleistungen und Reitkünste. Heute noch kann man bei Hortobágy oder Tahitótfalu Vorstellungen der Reitkünste besuchen.
Ein Beispiel für die artistischen Leistungen der Pferdehirten ist die Formation ungarische Post, bei welcher der Csikós auf dem Rücken zweier Pferde steht, während er drei weitere Pferde als Gespann vor sich traben lässt. Traditionell konnten Csikós auf den Pferden stehend die weitläufigen Felder besser überblicken und so Gefahren schneller ausmachen. Heutzutage wird diese beeindruckende Reitweise allerdings vornehmlich in Shows gezeigt.
Der Csikós ist nach dem Rinderhirten (ungarisch gulyás) der angesehenste unter den ungarischen Hirten.[1]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Iván Balassa, Gyula Ortutay: Die Organisation der Hirten. In: Ungarische Volkskunde. 1982, abgerufen am 14. Januar 2023.
Weblinks
Bearbeiten- Csikós in A Pallas nagy lexikona (ungarisch)
- csikós in Magyar Néprajzi Lexikon (ungarisch)
- Jim Whyte: Eastern frontier. The Guardian, 13. Dezember 2005, abgerufen am 14. Januar 2023 (englisch, Touristischer Reisebericht zum Thema der ungarischen Pferdehirten).