Himalaya-Zypresse
Die Himalaya-Zypresse (Cupressus torulosa) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae). Sie ist im Himalaya-Gebirge sowie in den Bergen Vietnams beheimatet.
Himalaya-Zypresse | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Himalaya-Zypresse (Cupressus torulosa) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cupressus torulosa | ||||||||||||
D. Don |
Beschreibung
BearbeitenDie Himalaya-Zypresse wächst als immergrüner Baum, der Wuchshöhen von 15 bis 45 Meter und Brusthöhendurchmesser von 40 bis 350 Zentimeter erreichen kann. Die dicke Borke ist graubraun bis braun gefärbt und blättert in länglichen Streifen ab. Die Krone ist oval bis breit-konisch geformt. Sie besteht aus dünnen, hängenden Ästen. Die schlanken und bleistiftförmigen Zweige werden 1 bis 1,4 Millimeter dick und gehen hängend oder unregelmäßig abstehend von den Ästen ab. Sie stehen dicht gedrängt oder locker an den Ästen. Das blass braune Kernholz wird von einem blass gelben Splint umgeben.[1][2]
Die schuppenartigen, flachen Blätter werden 1 bis 1,8 Millimeter lang und sind dunkel grün gefärbt. Sie stehen dicht gedrängt an den Zweigen. Ihre Spitzen sind stumpf.[1][2]
Die Blütezeit erstreckt sich von Februar bis März und die Samen reifen von Mai bis Juni. Die männlichen Blütenzapfen sind bei einem Durchmesser von 3 bis 6 Millimetern annähernd kugelig geformt. Sie enthalten 14 bis 18 Mikrosporophyllen. Die Zapfen sind bei einer Länge von 1,2 bis 2 Zentimeter und einer Dicke von 1 bis 1,8 Zentimeter kugelig bis breit-eiförmig geformt. Sie stehen an sehr kurzen Stielen. Anfangs sind sie grün oder purpur gefärbt. Zur Reife hin verfärben sie sich dunkelbraun bis graubraun. Jeder Zapfen besteht aus sechs bis zwölf Zapfenschuppen, von denen jeder sechs bis acht Samenkörner trägt. Die flachen, rotbraunen Samen sind bei einer Länge von 3 bis 5 Millimeter breit-länglich geformt.[1][2]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.[2]
Verbreitung und Standort
BearbeitenDas natürliche Verbreitungsgebiet der Himalaya-Zypresse umfasst den Norden Indiens, Kaschmir, Nepal, den Süden und Osten Xizangs sowie Vietnam. In Vietnam kommt sie in einem kleinen Gebiet in Zentralvietnam sowie in den nordvietnamesischen Provinzen Lạng Sơn und Tuyên Quang vor. Darüber hinaus wird die Art in Kon Tum und in Lâm Đồng angepflanzt. Möglicherweise gibt es auch Vorkommen in Bhutan und dem indischen Bundesstaat Sikkim.[1][2]
Die Himalaya-Zypresse gedeiht in Höhenlagen von 800 bis 2800 Metern. Man findet die Art vor allem in Gebirgen, wo sie in tropischen und subtropischen Wäldern auf kalkreichen Böden wächst. In Sichuan wächst sie auch in ariden Gebieten. Manchmal werden Reinbestände gebildet, meist bildet sie jedoch die dominierende Baumart in Mischbeständen mit Markhamia stipulata und mit Burretiodendron hsienmu.[1][2]
Nutzung
BearbeitenIn ihrer Heimat ist die Himalaya-Zypresse ein wichtiger Holzlieferant. Das harte, fein gemaserte Holz ist dauerhaft und resistent gegen Insektenbefall. Es wird hauptsächlich für Tischlerarbeiten sowie als Konstruktionsholz verwendet. Außerdem findet es im Schienenbau Verwendung. Vor allem aus dem Wurzelholz kann ein Öl extrahiert werden, das aufgrund der antiseptischen Wirkung zur Behandlung von entzündeten Wunden eingesetzt werden kann. Die Art wird auch als Ziergehölz angepflanzt.[1]
Systematik
BearbeitenDie Erstbeschreibung als Cupressus torulosa erfolgte 1824 durch David Don in A Description of the Genus Pinus 1(2), S. 18. Synonyme für Cupressus torulosa D. Don sind Cupressus lusitanica subsp. torulosa (D. Don ex Lamb.) Silba & D.Z. Fu, Cupressus tongmaiensis Silba und Cupressus tonkinensis Silba.[3] Nach WCSP ist aber Cupressus tonkinensis eine eigenständige Art aus dem nordöstlichen Vietnam und Cupressus tongmaiensis ist als Unterart zu Cupressus austrotibetica zu stellen.[4]
Die Tibet-Zypresse (Cupressus gigantea) wird von manchen Autoren als Varietät der Himalaya-Zypresse angesehen.[5]
Gefährdung und Schutz
BearbeitenDie Himalaya-Zypresse wird in der Roten Liste der IUCN als Least Concern (nicht gefährdet) geführt. In Vietnam wird sie jedoch als gefährdet angesehen.[1]
Quellen
Bearbeiten- Christopher J. Earle: Cupressus torulosa. In: The Gymnosperm Database. www.conifers.org, 20. Mai 2011, abgerufen am 29. Dezember 2011 (englisch).
- Liguo Fu, Yong-fu Yu, Robert P. Adams & Aljos Farjon: Cupressaceae. Cupressus. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven & Hong Deyuan (Hrsg.): Flora of China. Cycadaceae through Fagaceae. Volume 4. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 1999, ISBN 0-915279-70-3, Cupressus torulosa, S. 66 (englisch, Cupressus torulosa - Online – dieses gedruckte Werk ist textgleich Online).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f g Christopher J. Earle: Cupressus torulosa. In: The Gymnosperm Database. www.conifers.org, 20. Mai 2011, abgerufen am 29. Dezember 2011 (englisch).
- ↑ a b c d e f Liguo Fu, Yong-fu Yu, Robert P. Adams & Aljos Farjon: Cupressaceae. Cupressus. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven & Hong Deyuan (Hrsg.): Flora of China. Cycadaceae through Fagaceae. Volume 4. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 1999, ISBN 0-915279-70-3, Cupressus torulosa, S. 66 (englisch, Cupressus torulosa - Online – dieses gedruckte Werk ist textgleich Online).
- ↑ Cupressus torulosa bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 29. Dezember 2011.
- ↑ Cupressus. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 23. März 2019.
- ↑ Liguo Fu, Yong-fu Yu, Robert P. Adams & Aljos Farjon: Cupressaceae. Cupressus. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven & Hong Deyuan (Hrsg.): Flora of China. Cycadaceae through Fagaceae. Volume 4. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 1999, ISBN 0-915279-70-3, Cupressus gigantea, S. 67 (englisch, Cupressus gigantea - Online – dieses gedruckte Werk ist textgleich Online).
Weblinks
Bearbeiten- Cupressus torulosa in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: Zhang, D & Christian, T., 2010. Abgerufen am 30. November 2013.