Budweiser Budvar

Brauerei Budějovický Budvar n.p.
(Weitergeleitet von Czechvar)

Budweiser Budvar (tschechisch Budějovický Budvar Aussprache/?) ist eine Biermarke der Brauerei Budějovický Budvar n.p. mit Sitz in Budweis, Tschechien. 2015 wurden 1,602 Mio. hl Bier gebraut.[3] Budvar kommt vom tschechischen Kofferwort budějovický pivovar für „Budweiser Brauerei“.

Budějovický Budvar n.p.

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Rechtsform n.p. (Staatsbetrieb)
Gründung 1895
Sitz Budweis, Tschechien
Leitung Petr Dvořák (seit 2017)[1]
Mitarbeiterzahl 653 (2015)[2]
Branche Brauerei
Website http://www.budejovickybudvar.cz/de/index.html

Geschichte

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Eine Flasche Budweiser Budvar
 
Brauereigebäude

Die Brauerei wurde 1895 in Budweis von tschechischen Brauberechtigten (August Zátka u. a.) als Aktienbrauerei Český akciový pivovar gegründet, in Konkurrenz zum Budweiser Bürgerbräu aus dem Bürgerlichen Brauhaus Budweis, welches 1795 gegründet worden war und vorwiegend deutschsprachigen Bürgern gehörte. Ende des 19. Jahrhunderts war Budweiser (wie auch Pilsner) auch in Amerika eine beliebte Verkaufsbezeichnung, um deren Nutzungsrechte ab 1907 zwischen den ortsansässigen sowie dem amerikanischen Unternehmen Anheuser Busch gestritten wurde (Budweiser-Streit). Man einigte sich, seine Produkte nur auf dem Heimatkontinent als Budweiser anzubieten. Nach 1945 wurden die beiden tschechischen Unternehmen verstaatlicht. Ab den 2000er Jahren gab es immer wieder Pläne, das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln und zu privatisieren.[4][5][6] Nach längeren Streitereien zwischen Agrar- und Finanzministerium wurde beschlossen, die Brauerei langfristig im Staatsbesitz zu halten und umfangreich in das Unternehmen zu investieren, unter anderem in Form einer neuen Abfüllanlage.[7] Mittlerweile wirbt die Brauerei sogar auf den Etiketten damit, kein Privatunternehmen, sondern im Besitz des Staates zu sein („Owned by the Czech Republic“).

Im Jahr 2002 gelang es der Brauerei Budvar, nach 62 Jahren erneut in den US-amerikanischen und kanadischen Markt einzusteigen. Wegen der Schutzmarkenrechte von Anheuser Busch wird das Bier dort unter der Marke Czechvar verkauft.

Bei der Marke Budvar handelt es sich um ein Bier nach ursprünglicher Budweiser Brauart, das weltweit (in über 60 Länder) exportiert wird. Die in Deutschland für Import und Marketing verantwortliche Tochtergesellschaft hat ihren Sitz im thüringischen Erfurt. In Österreich wird das Bier von Kolarik & Leeb importiert und in großen Mengen im Schweizerhaus und in der Luftburg verkauft – Lokale im Wiener Prater, die von der Familie Kolarik geführt werden.

Budweiser, Budweiser Budvar, Budvar sowie Budějovický Budvar sind in Deutschland, Tschechien und Österreich Schutzmarken. In Tschechien selbst ist das Bier als Budvar bekannt.

Im Juli 2010 entschied der Europäische Gerichtshof endgültig, dass sich Anheuser-Busch seine Marke „Budweiser“ in der EU nicht schützen lassen könne, da die tschechische Brauerei die älteren Rechte auf den Namen habe und die Markenrechte in einigen Ländern der EU bereits rechtmäßig im Besitz von Budějovický Budvar sind.[8]

Biersorten

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Sudhaus der Budweiser Brauerei
  • Budweiser Budvar Original – Lagerbier, hell (5,0 Volumenprozent Alkoholgehalt, 11,9 % Stammwürzegehalt)
  • Budvar Výčepní – helles Schankbier (4,0 Volumenprozent Alkoholgehalt, 10 % Stammwürzegehalt)
  • Budvar 33 – Lagerbier, dunkel (4,6 Volumenprozent Alkoholgehalt, 11,9 % Stammwürzegehalt)
  • Budvar Dark Lager – Lagerbier, dunkel (4,7 Volumenprozent Alkoholgehalt, 11,9 % Stammwürzegehalt)
  • Budvar Kroužek – Hefelagerbier (5,0 Volumenprozent Alkoholgehalt, 11,9 % Stammwürzegehalt)
  • Bud B:STRONG – Starkbier, hell (7,5 Volumenprozent Alkoholgehalt, 16 % Stammwürzegehalt)
  • Budvar Nealko – alkoholfreies Bier (max. 0,5 Volumenprozent Alkoholgehalt)
  • Budvar CVIKL – Zwickelbier, naturtrüb (4,0 Volumenprozent Alkoholgehalt)
  • Pardál Echt – Helles Lager (4,5 Volumenprozent Alkoholgehalt, 11 % Stammwürzegehalt)
  • Pardál – Helles Schankbier (3,8 Volumenprozent Alkoholgehalt)
  • PardálOVO Bezové – Biermischgetränk (2,0 Volumenprozent Alkoholgehalt)

Auf dem Betriebsgelände gibt es ein unternehmenseigenes Museum.

Literatur

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  • Winfried Dimmel: Die Budweiser Aktienbrauerei und die Konstruktion des Nationalen. Brauindustrie im Spannungsfeld von Wirtschaftsnationalismus und Verdrängungswettbewerb. In: Schriften zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Band 29. Hamburg 2017. ISBN 978-3-8300-9298-8, 197 Seiten.
  • Ivo Hajn: Budweiser Budvar im neuen Jahrtausend. Jihoceske tiskarny. 2002.
  • Ivo Hajn, Jana Doleželová (Übersetzung): Budweiser Budvar: (1895–2015). 2015, 159 Seiten.

Einzelnachweise

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  1. Novým ředitelem Budvaru bude Petr Dvořák, který dříve pracoval v Prazdroji. 24. April 2017, auf idnes.cz (tschechisch).
  2. Budějovický Budvar zveřejnil výsledky za rok 2015. 1. August 2016, auf ceskenapoje.cz (tschechisch).
  3. Budweiser Budvar, National Corporation: Geschäftserfolge auf budejovickybudvar.cz, abgerufen am 8. Juli 2016.
  4. Der Standard: 'Budweiser könnte privatisiert werden'. 22. März 2007 ([1]).
  5. Süddeutsche Zeitung: Privatisierung geplant - Budweiser wird zum Übernahmeziel. 19. Mai 2010 ([2]).
  6. Lebensmittelzeitung.net: Spekulationen um Privatisierung der Budweiser-Brauerei. 22. Februar 2007 ([3]).
  7. Radio Prague International: 'Präsident Klaus ist gegen die Privatisierung der Budweiser Brauerei'. 14. Februar 2013 ([4]).
  8. Gerichtshof der Europäischen Union: Pressemitteilung Nr. 77/10. Urteil in der Rechtssache C-214/09 P Anheuser-Busch Inc. / HABM und Budějovický Budvar, národni podnik. Luxemburg am 29. Juli 2010, auf europa.eu (PDF; 124 kB).
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Commons: Budweiser Budvar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien