Dürrer Bach (Ilm)

linker Zufluss der Ilm (zur Saale) vor Tiefurt in der kreisfreien Stadt Weimar in Thüringen
(Weitergeleitet von Dürrenbacher Hütte)

Der als Dürrer Bach bezeichnete Bach ist ein linker Zufluss der Ilm (zur Saale) vor Tiefurt in der kreisfreien Stadt Weimar in Thüringen. Es gibt auch eine mittelalterliche Bezeichnung Dornbach für diesen.[2]

Dürrer Bach
Daten
Lage Weimar, Thüringen, Deutschland
Flusssystem Elbe
Abfluss über Ilm → Saale → Elbe → Nordsee
Quelle am Südhang des Ettersbergs oberhalb Kleinroda
51° 0′ 39″ N, 11° 18′ 58″ O
Mündung vor Tiefurt in die IlmKoordinaten: 50° 59′ 33″ N, 11° 21′ 13″ O
50° 59′ 33″ N, 11° 21′ 13″ O

Länge ca. 3 km[1]

Geologie

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Am Südhang des Großen Ettersberges durchquert der Bach das Gebiet von Kleinroda.[3] Der Bach entspringt dem oberen Muschelkalk als Schichtquelle im sog. Bürgerrödchen. Er hat eine Länge von ca. 3 Kilometern.[1] Dieser namensgebende Bach wiederum führt nur wenig Wasser, abhängig von der Schneeschmelze oder dem Starkregen.

 
Eisenbahnbrücke Dürrer Bach bei Tiefurt

Es gibt eine Bushaltestelle Dürrer Bach der Linie 8.[4]

Bei Schöndorf (Weimar) überquert eine 26 Meter lange Brücke mit einer Stützweite von 5,44 m den Bach.[5]

Westlich der Buttelstedter Straße gibt es einen Kleingartenverein Am Dürren Bach.[6] In einer Tiefurter Kleingartenanlage kurz vor der Mündung wird der Dürre Bach von einer Eisenbahnbrücke überquert.

Dürrenbacher Hütte

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Straßenschild

Die Dürrenbacher Hütte im Norden Weimars hatte von diesem Bach ihren Namen her sowie den dort ansässigen Industriebetrieben, der diesen Bereich durchquert. Die Dürrenbacher Hütte wurde 1861 als Ziegelei begründet. Von 1870 bis 1895 firmierte sie unter Ziegelei und chemische Fabrik. Es wurden u. a. Kosmetikartikel hergestellt. Im Jahre 1903 wurde schließlich ein Maschinenbaubetrieb eröffnet, deren Gebäude später von der Gießerei des Weimar-Werkes genutzt wurden.[7] Die Gebrüder Bruno und Rudolf Schramm waren es, welche diesen Industriestandort aufgebaut hatten.[8] Ein Ziegeleibesitzer der Dürrenbacher war Emil Tscheuschner.[9][10] Die Dürrenbacher Hütte ist der älteste Industriestandort in Weimar. In der Dürrenbacher Hütte befand sich während des Nationalsozialismus ein Lager für rumäniendeutsche Aussiedler. Es war ein Teil der Gustloff-Werke, worin diese auch zum Einsatz kamen.[11] (Dazu kamen auch Zwangsarbeiter aus der Kromsdorfer Straße zum Einsatz.) Die dortige Gießerei wurde als Rüstungsvorhaben eingestuft, zu dem eigens für die Gasversorgung 1943 ein Anschluss an eine Ferngasleitung gebaut wurde.[12]

Den Straßennamen Dürrenbacher Hütte gibt es für keine weitere Straße in einer Stadt oder einem Ort in Deutschland![13] Unter der Eisenbahn ist sie mit der Straße Langer Weg in Richtung Tiefurt verbunden und über diese mit der Hauptstraße.

Heute ist der Bereich Wohn- und Gewerbegebiet.

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Einzelnachweise

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  1. a b Art. Dürrer Bach, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 97. online
  2. Henning Steinführer: Die Weimarer Stadtbücher des Späten Mittelalters. Edition und Kommentar (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen, Große Reihe 11), Köln, Weimar, Wien 2005, S. 236.
  3. Art. Kleinroda, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 253.
  4. Busfahrplan Haltestelle Dürrer Bach
  5. Stadt Weimar aktuell: BRÜCKE ÜBER DEN DÜRREN BACH IST FREI GEGEBEN (Memento des Originals vom 4. Februar 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/stadt.weimar.de
  6. Stadt- und Kreisverband Weimar der Kleingärtner e. V.: Am dürren Bach
  7. Art. Dürrenbacher Hütte, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 97. online
  8. Art. Eisenwarenherstellung, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 103.
  9. Adreß-Buch für die Großherzogliche Haupt- und Residenzstadt Weimar 1879, S. 64 (Digitalisat)
  10. [1]
  11. Die Jahre 1933 – 1945 auf weimar-werk.de, abgerufen am 14. Februar 2022
  12. Axel Stefek (Hrsg.): Energie in Weimar: Vom Mittelalter bis in die Neuere Zeit (= Energiegeschichte der Stadt Weimar. Band 1). Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH, Weimar 2016, S. 206.
  13. Dürrenbacher Hütte auf Strassen-in-Deutschland.de