Deutsche Grundkarte (DGK) ist eine amtliche topographische Karte, von der Folgekarten in kleineren Maßstäben abgeleitet werden.
Eine DGK liegt meist in einem Maßstab von 1:5000 vor und wird als DGK 5 bezeichnet. Eine 40 cm × 40 cm große Karte bildet demnach eine Fläche von 2 km × 2 km in der Natur ab. Die DGK enthält alle wesentlichen topographischen Objekte in lagerichtiger und grundrisstreuer Form. Zudem werden Höhenlinien je nach Relief im Abstand von 0,5–5 m dargestellt. Für die Erstellung einer DGK werden Flurkarten, andere großmaßstäbige Karten (Vermessungsergebnisse etc.) und Orthofotos herangezogen. Im Unterschied zu topographischen Karten kleineren Maßstabes sind auch Grundstücksgrenzen dargestellt. In der DGK wird allgemein das Gauß-Krüger-Koordinatensystem verwendet. Der Blattschnitt erfolgt nach geraden Gauß-Krüger-Koordinaten. Die Blattnummerierung ergibt sich aus der Blattnummer der Topographischen Karte 1 : 25000 und einer laufenden Nummer innerhalb des Kartenblattes der TK25.
Die DGK ist in mehreren Varianten gebräuchlich:
- Normalausgabe (DGK 5 N)
- Grundriss (DGK 5 G)
- Luftbildkarte (DGK 5 L)
- Bodenkarte (DGK 5 Bo)
Geschichte
BearbeitenDer Beirat für Vermessungswesen des Reichsamtes für Landesaufnahme empfahl 1923 die Herstellung einer topographischen Grundkarte 1:5000. 1925 erfolgte die Herausgabe eines Musterblatts und der Zeichenvorschrift durch das Reichsamt für Landesaufnahme.[1] Das Gebiet des Deutschen Reichs wurde zum Zwecke der Grundkarte in rund 144.000 Kartenblätter eingeteilt. Die Herstellung erfolgte durch das Reichsamt für Landesaufnahme nur auf Bestellung, ansonsten stand die Herstellung auch Behörden unterer Verwaltungsebenen frei. Die offizielle Bezeichnung lautete vor 1936 Topographische Grundkarte des Deutschen Reiches 1:5000 neben der damals ebenfalls üblichen Bezeichnung (Reichs-)Wirtschaftskarte.[2] 1936 wurde die Bezeichnung Deutsche Grundkarte 1:5000 eingeführt.[3] Es entstand bis 1945 noch kein flächendeckendes Kartenwerk.
Nachfolgeprodukte der DGK 5
BearbeitenDie Fortführung der DGK 5 wurde in den meisten Bundesländern mit Einführung der digitalen Ableitung der Topographischen Karten aus ATKIS-Daten eingestellt. Sie wird jedoch in der Regel durch andere Produkte ersetzt, die aus dem Amtlichen Liegenschaftskataster-Informationssystem ALKIS abgeleitet werden. In den neuen Bundesländern ist statt der DGK 5 die Topografische Karte 1:10.000 (TK 10) erhältlich.
Bundesländer | Name des Produkts |
---|---|
Bremen[4], Saarland[5] | weiterhin DGK 5 |
Baden-Württemberg[6] | (Fortführung seit 1998 eingestellt) |
Bayern[7] | Digitale Planungskarte 1:5.000 (DPK 5) |
Berlin[8] | Karte von Berlin 1:5.000 (K5) |
Hamburg[9] | Digitale Karte von Hamburg 1:5.000 (DK 5) |
neue Bundesländer | Topographische Karte 1:10.000 (TK 10) |
Niedersachsen[10] | Amtliche Karte 1:5.000 (AK 5) |
Nordrhein-Westfalen[11][12] | Amtliche Basiskarte 1:5.000 (ABK*) |
Rheinland-Pfalz[13], Schleswig-Holstein[14] | Topographische Karte 1:5.000 (TK 5) |
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Topographisches Informationsmanagement (TIM-online) mit DGK 5 für NRW
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ernst Müller: Geschichte der Kartographie und der Landkartenreproduktion in Hamburg – von den Anfängen bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung, Hamburg 2016, S. 14 (online (PDF)).
- ↑ Das Reichsamt für Landesaufnahme und seine Kartenwerke, 1931, S. 66 (online (PDF))
- ↑ Müller, S. 17
- ↑ Archivierte Kopie ( vom 2. Februar 2014 im Internet Archive)
- ↑ http://www.saarland.de/1220.htm
- ↑ Deutsche Grundkarte 1:5 000. In: Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 10. April 2021; abgerufen am 1. April 2021.
- ↑ Digitale Planungskarte 1: 5000 - DPK 5 ( vom 19. April 2010 im Internet Archive)
- ↑ Landeskartenwerke von Berlin ( vom 27. Oktober 2009 im Internet Archive)
- ↑ Digitale Karte 1: 5000 (DK5) ( vom 4. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ Archivierte Kopie ( vom 4. Januar 2010 im Internet Archive)
- ↑ Deutsche Grundkarte 1:5.000 (DGK5) – historisch ( vom 2. Mai 2021 im Internet Archive), Bezirksregierung Köln
- ↑ Amtliche Basiskarte ( vom 19. Dezember 2018 im Internet Archive), Bezirksregierung Köln
- ↑ Archivierte Kopie ( vom 7. Juli 2007 im Internet Archive)
- ↑ Archivlink ( vom 9. September 2012 im Internet Archive)