kkStB 112

österreichische Tenderlokomotive
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Die Dampflokomotivreihe kkStB 112 war eine Schnellzug-Tenderlokomotivreihe der k.k. österreichischen Staatsbahnen (kkStB).

kkStB 112 / BBÖ 112 / DR 69 011
kkStB 112.02
kkStB 112.02
kkStB 112.02
Nummerierung: kkStB 112.01–02
BBÖ 112.01–02
DR 69 011
Anzahl: 2
Hersteller: Krauss/Linz
Baujahr(e): 1907
Ausmusterung: 1937, 1942
Bauart: 1A1 n2vt
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge: 7.550 mm
Höhe: 4.558 mm
Fester Radstand: 3.500 mm
Gesamtradstand: 5.050 mm
Dienstmasse: 31,6 t
Reibungsmasse: 14,3 t
Höchstgeschwindigkeit: 75 km/h
Treibraddurchmesser: 1.450 mm
Laufraddurchmesser vorn: 870 mm
Laufraddurchmesser hinten: 870 mm
Zylinderanzahl: 2
HD-Zylinderdurchmesser: 260 mm
ND-Zylinderdurchmesser: 400 mm
Kolbenhub: 550 mm
Kesselüberdruck: 15 atm
Anzahl der Heizrohre: 128
Heizrohrlänge: 2.500 mm
Rostfläche: 1,03 m²
Strahlungsheizfläche: 5,20 m²
Rohrheizfläche: 39,60 m²
Wasservorrat: 3,0 m³
Brennstoffvorrat: 1,36 t Kohle

Beschaffung

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Im Vorfeld der Beschaffung führten die kkStB Versuche mit Triebwagen verschiedener Bauarten sowie mit kleinen Dampflokomotiven durch. Nachdem diese Versuche bessere Ergebnisse für den Betrieb kurzer Züge mit kleinen Lokomotiven brachten, bestellten die kkStB bei der Lokomotivfabrik Krauss & Comp. in Linz zwei leichte schnelle Dampflokomotiven.[1]

Die Konstruktion stammt von dem österreichischen Lokomotivkonstrukteur Karl Gölsdorf. Die Lokomotiven wurden als dreiachsige Tenderlokomotiven ausgeführt wobei nur die mittlere Achse angetrieben wurde. Die vordere Laufachse und die Treibachse bildeten den festen Radstand, die hintere Laufachse wurde als Adamsachse ausgeführt. Der Antrieb erfolgte über ein 2-Zylinder Verbundtriebwerk, zwischen dem Hochdruck- und dem Niederdruckzylinder durchlief der Dampf einen Überhitzer in der Rauchkammer der jedoch später entfernt wurde. Die Erprobung der Lokomotiven erfolgte auf der Westbahn zwischen Wien und St.Pölten. Mit 44 Tonnen Anhängelast wurden bei leichter Steigung (1 bis 2 ‰) 103 km/h erreicht und auf 10 ‰ Steigung 62 km/h gehalten.[2]

Ursprünglich war der Einsatz der Lokomotiven zwischen Linz und Wels vorgesehen. Die kkStB plante den Aufenthalt von internationalen Schnellzügen in Wels entfallen zu lassen und durch schnelle leichte Anschlusszüge von und nach Linz zu ersetzen. Dieses Konzept wurde jedoch nicht umgesetzt und so wurden die Lokomotiven der Baureihe 112 anfangs für Züge von St. Valentin nach Steyr und nach Freistadt eingesetzt.[3] Nach dem Ersten Weltkrieg befanden sich die beiden Lokomotiven bis Ende 1920 im Bestand der Tschechoslowakischen Staatsbahn.[4] Nach der Elektrifizierung der Arlbergbahn wurden die beiden Lokomotiven in Innsbruck stationiert und dort bei Bedarf in elektrischen Zügen zum Betrieb von Dampfheizungen verwendet. Nach der Beschaffung von Heizwagen wurden die 112er zwischen Hütteldorf und Purkersdorf als Lok für die als Pendler bezeichneten Nahverkehrszuge eingesetzt. Nachdem die 112.02 im Jahr 1929 ausgemustert worden war fand die 112.01 ab 1932 eine ihrer Bauart entsprechende Verwendung vor dem Zeitungszug, der in der Nacht als leichter schneller Zug von Wien nach Linz geführt wurde und im Gegensatz zu anderen Zeitungszügen auch dem Personentransport diente.[5] Die 112.01 kam noch als 69 011 zur Deutschen Reichsbahn, die sie 1942 in den Anlagenzustand versetzte.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Die Lokomotive Jahrgang 1907 Site 153
  2. Die Lokomotive Jahrgang 1907 Site 157
  3. Die Lokomotive Jahrgang 1926 Site 229
  4. https://www.pospichal.net/lokstatistik/10122-kkstb112.htm
  5. Die Lokomotive Jahrgang 1933 Site 138