Flughähne

Familie der Ordnung Drachenkopfartige
(Weitergeleitet von Dactylopteridae)

Die Flughähne (Dactylopteridae, (gr.) dactylos Finger, pteron Flügel, ptēnos befiedert.) sind eine aus zwei Gattungen mit sieben Arten bestehende Familie der Echten Knochenfische (Teleostei). Flughähne leben im tropischen Indopazifik, im Atlantik sowie im Mittelmeer. Ihr charakteristisches Merkmal sind die großen, flügelartigen Brustflossen, die sie zum Nahrungserwerb (Scheuchen), zur Balz und zum Drohen benutzen. Fliegen können sie damit – trotz anderslautender, phantastischer früherer Reiseberichte – nicht, zumal sie schon größte Mühe hätten, (ohne Schwimmblase) zur Wasseroberfläche aufzusteigen.

Flughähne

Dactylopterus volitans vor der Ostküste Kretas

Systematik
Acanthomorphata
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Seenadelartige (Syngnathiformes)
Unterordnung: Dactylopteroidei
Familie: Flughähne
Wissenschaftlicher Name der Unterordnung
Dactylopteroidei
Jordan, 1923
Wissenschaftlicher Name der Familie
Dactylopteridae
Gill, 1861

Merkmale

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Flughähne erreichen eine Maximallänge von 50 Zentimeter. Ihr Kopf ist verknöchert, breit und mit Kielen und je einem langen Praeopercularstachel besetzt. Die Schuppen sind schildartig. Die Brustflossen sind enorm vergrößert sehr breit und lang und bunt. Sie werden von 28 bis 37 Flossenstrahlen gestützt, wobei die innersten Flossenstrahlen frei stehen (zum Graben[1], Kratzen und Erforschen im Sand und zum Umdrehen von Steinchen verwendet[2]). Vor den (zwei) Rückenflossen befinden sich zwei isolierte Dorsalis-Stacheln. Die Bauchflossen sind brustständig und werden von einem Stachel und vier Weichstrahlen gestützt.[3] Sie werden zum „zweibeinigen Laufen“ auf dem Meeresgrund mit abwechselnden Bewegungen benutzt.[1][2][4] Ein Seitenlinienorgan fehlt. 22 Wirbel. Giftdrüsen oder sekretausleitende Flossenstachelfurchen fehlen.

Systematik

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Wie die Knurrhähne (Triglidae) geben auch die Flughähne bei Bedrohung knurrende, grunzende Geräusche von sich. Mit jenen näher verwandt sind sie aber nicht, da die alte (Cuviersche) Ordnung der „Scleroparei“ (Panzerwangen (Scorpaeniformes)) aufgelöst wurde[5] und die Flughähne von einigen Forschern schon seit längerem in eine eigene Ordnung, Dactylopteriformes, gestellt wurden. In letzter Zeit sprechen DNA-Vergleiche für eine Zuordnung der Tiere zu den Seenadelartigen (Syngnathiformes).[6][7]

Schwimmender Flughahn

Es sind sieben Arten in zwei Gattungen bekannt.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. a b John Davenport, Peter Wirtz: Digging with ‘hands’: observations of food capture in the flying gurnard Dactylopterus volitans (Linnaeus, 1758). In: Journal of Natural History. Band 53, Nr. 41-42, 10. November 2019, ISSN 0022-2933, S. 2489–2501, doi:10.1080/00222933.2019.1705415 (tandfonline.com [abgerufen am 5. Mai 2023]).
  2. a b Cristina Sazima, Alice Grossman: A non-digging zoobenthivorous fish attracts two opportunistic predatory fish associates. In: Neotropical Ichthyology. Band 3, September 2005, ISSN 1679-6225, S. 445–448, doi:10.1590/S1679-62252005000300014 (scielo.br [abgerufen am 28. April 2023]).
  3. Joseph S. Nelson, Terry C. Grande, Mark V. H. Wilson: Fishes of the World. Wiley, Hoboken, New Jersey, 2016, ISBN 978-1-118-34233-6. S. 411.
  4. Flughähne. In: Spektrum. Abgerufen am 28. April 2023.
  5. William Leo Smith und Ward C. Wheeler: Polyphyly of the mail-cheeked fishes (Teleostei: Scorpaeniformes): evidence from mitochondrial and nuclear sequence data, Molecular Phylogenetics and Evolution Volume 32, Issue 2, August 2004, Pages 627–646, doi:10.1016/j.ympev.2004.02.006
  6. Ricardo Betancur-R, Edward O. Wiley, Gloria Arratia, Arturo Acero, Nicolas Bailly, Masaki Miya, Guillaume Lecointre and Guillermo Ortí: Phylogenetic classification of bony fishes. BMC Evolutionary Biology, BMC series – Juli 2017, DOI: 10.1186/s12862-017-0958-3
  7. Thomas J. Near, A. Dornburg, R.I. Eytan, B.P. Keck, W.L. Smith, K.L. Kuhn, J.A. Moore, S.A. Price, F.T. Burbrink, M. Friedman, and P.C. Wainwright. 2013. Phylogeny and tempo of diversification in the superradiation of spiny-rayed fishes. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America. 101:12738-21743. doi: 10.1073/pnas.1304661110, PDF.
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