Klassisch umfassen die Reizker (Lactarius sect. Deliciosi, Syn. L. sect. Dapetes) rot bis orange milchende Pilzarten aus der Gattung der Milchlinge. Inzwischen zählen zu dieser Gruppe auch Arten mit blaugrüner und weißer Milch.[1]
Reizker | ||||||||||||
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Edel-Reizker (Lactarius deliciosus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Deliciosi | ||||||||||||
(Fr. : Fr.) Redeuilh, Verbeken & Walleyn |
Merkmale
BearbeitenDie Edel- oder Blutreizker haben von Anfang an eine rötliche, bei nordamerikanischen Arten auch bläulich gefärbte Milch. Der Geschmack ist meist mild, manchmal auch unangenehm oder bitter, das Sporenpulver ist weiß. Gewöhnlich dienen nur Nadelbäume als Mykorrhizapartner. Alle Arten sind ungiftig und zum Braten geeignet. rDNA-Analysen zeigen, dass auch der Lärchen-Reizker in diese Gruppe gehört, obwohl er eine unveränderlich weiße Milch hat.
Arten
BearbeitenReizker in Europa |
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Edel-Reizker
Lactarius deliciosus -
Fichten-Reizker
Lactarius deterrimus -
Indigo-Reizker
Lactarius indigo -
Lärchen-Reizker
Lactarius porninsis -
Wechselblauer Edel-Reizker
Lactarius quieticolor -
Lachs-Reizker
Lactarius salmonicolor -
Weinroter Kiefern-Reizker
Lactarius sanguifluus -
Spangrüner Kiefern-Reizker
Lactarius semisanguifluus
Bedeutung
BearbeitenFarbstoffe
BearbeitenDa die Farbstoffe im Milchsaft der Reizker nierengängig sind, verfärbt sich der Urin nach einer Reizkermahlzeit entsprechend, was aber kein Symptom einer Pilzvergiftung oder sonstigen Krankheit, sondern eine völlig harmlose Erscheinung darstellt.[3]
Etymologie
BearbeitenDer deutsche Name Reizker ist ein Wort slawischen Ursprungs und lässt sich als „Rotmilchling“ übersetzen (russisch Рыжик ryzhik, рыжий ryzhij „rot, rostfarbig, rothaarig“, tschechisch ryzec). Da aber auch Arten mit nicht rötlicher Milch als Reizker bezeichnet werden, bezeichnet man die Vertreter der Sektion im Deutschen auch als Edel- oder Blutreizker.
Quellen
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Marcel Bon: Pareys Buch der Pilze. Verlag Paul Parey, Hamburg/ Berlin. 1988. ISBN 3-490-19818-2
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Redeuilh, Guy, Annemieke Verbeken, Ruben Walleyn: Étude nomenclaturale des taxons infragénériques dans le genre Lactarius (Basidiomycota, Russulaceae). In: Mycotaxon 77. 2001. Seite 127–143. (Zusammenfassung verfügbar)
- ↑ Lactaire à moitié bleu - Lactarius hemicyaneus Romagn. Auf: pharmanatur.com. Abgerufen am 12. Januar 2011.
- ↑ Andreas Neuner: Pilze. BLV Verlag, München. 1975. ISBN 3-405-12048-9.