Daryl J. Bem

US-amerikanischer Sozialpsychologe
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Daryl J. Bem (* 1938 in Denver, Colorado) ist ein US-amerikanischer Sozialpsychologe.

Daryl J. Bem

Er lehrt an der Cornell University in Ithaca im Bundesstaat New York. Bem schloss 1960 ein Bachelor-Studium in Physik am Reed College ab und promovierte danach in Sozialpsychologie an der University of Michigan 1964.

Bem ist der Urheber der Selbstwahrnehmungstheorie und der „Exotic Becomes Erotic“-Theorie. Außerdem hat er sich mit der Erforschung von parapsychologischen Phänomenen beschäftigt. Laut Bems Selbstwahrnehmungstheorie, die oftmals mit Leon Festingers Theorie der kognitiven Dissonanz kontrastiert wird, leiten Menschen ihre Einstellungen von ihrem eigenen Verhalten ab. Eine Person, die beispielsweise auf Aufforderung eine Lobrede auf Fidel Castro halten würde, hätte anschließend eine positivere Haltung ihm gegenüber als vorher.

Mit der „Exotic Becomes Erotic“-Theorie präsentierte Bem eine Theorie zur Erklärung des Zustandekommens der jeweiligen sexuellen Orientierung von Personen, die sowohl entwicklungspsychologische als auch biologische Erkenntnisse zu integrieren sucht: Erwachsene seien sexuell an demjenigen Geschlecht interessiert, das ihnen in ihrer Kindheit und frühen Jugend als das fremdere, exotischere erschienen ist und mit aversiven Emotionen wie Angst, Abscheu oder sogar Ekel belegt war. In der Pubertät schließlich würde die mit diesen Emotionen verbundene emotionale und physiologische Erregung sexualisiert und führe so zu einer heterosexuellen oder homosexuellen Orientierung.[1]

Im Februar 2011 veröffentlichte er eine Studie, in der er herausgefunden haben will, dass Menschen Zugriff auf zukünftiges Wissen haben.[2] Die Studie wird in der wissenschaftlichen Öffentlichkeit allerdings kontrovers diskutiert. Ein Forscherteam um den Psychologen Richard Wiseman, das eine Replikation von Bems Studie unternahm, konnte keinen empirischen Beleg für dessen These finden.[3] Eine theoretische Grundlage gibt es ebenfalls nicht.

Aus der Ehe mit Sandra Bem, geborene Lipsitz (1944–2014), hat Bem zwei Kinder. Das Paar trennte sich 1994, die Eheleute ließen sich nicht scheiden und blieben einander verbunden.[4]

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Einzelnachweise

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  1. Daryl J. Bem: Exotic becomes Erotic. A developmental theory of sexual orientation. (Memento des Originals vom 11. April 2007 im Internet Archive; PDF; 2,9 MB)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dbem.ws In: Psychological Review, 1996, 103, 2, S. 320–335.
  2. Psychologen-Streit: Forscher empören sich über Hellseherei-Studie. Spiegel Online; abgerufen am 1. April 2011
  3. Backwards step on looking into the future. The Guardian; abgerufen am 20. Mai 2011
  4. Robin Marantz Henig: The Last Day of Her Life. nytimes.com, 14. Mai 2015; abgerufen am 2. Oktober 2019.