BeschreibungChristoph Eschenfelder, letter to Desiderius Erasmus (1535).jpg |
Deutsch: Christoph Eschenfelder, Brief an Erasmus von Rotterdam. Übersetzung: Mit großer Freude bin ich erfüllt worden durch deinen jüngsten Brief, hochgelehrter Erasmus, durch den ich erfuhr, dass du dich bis heute der vorigen und richtigen Gesundheit erfreust. Ich bin nämlich ganz und gar der Meinung zu glauben, dass nicht nur die literarische Welt, sondern ganz Deutschland hochbeglückt sein wird, wenn es dich, sein Licht und seine Zierde, so lange wie möglich bei sich behält. Ich freue mich tatsächlich nicht weniger darüber, dass es dir glücklich und richtig gut geht, als den mir so teuren Meinen, das heißt meiner Frau und den Kindern, denen auch du (Dank sei dir!) so sehr Wohlergehen wünscht. Im Übrigen werde ich jenen Konrad [Nyder] nicht im Stich lassen - schon deinetwegen, weil dein Brief ihn mir empfahl -, wo die Gelegenheit sich ergibt. Dürfte ich dich doch nur um dieses Eine bitten, worum ich dich schon früher durch deinen Mitarbeiter bat, es möge dir nicht zuwider sein, jenen Psalm, den ich mehr als alle anderen mag: "Glücklich der Mann, der den Herrn fürchtet etc., deine Frau wird wie ein Weinstock sein etc." [Psalm 128/Vulgata 127] mir und den Meinen zuliebe mit einer angemessenen Deutung zu erläutern. Dadurch würdest du zugleich etwas mir höchst Erfreuliches tun, und alle Guten würden erkennen, dass ich in mehr als gewöhnlichem Maß von Erasmus geliebt werde. Bleibe gesund, hochgelehrter Mann, bleibe uns und ganz Deutschland lange erhalten! Meine Frau grüßt dich mit Verehrung und Liebe. Boppard, 12. März 1535, deiner Verfügung gänzlich ergeben: Christoph Eschenfelder, eigenhändig dem wohl gelehrtesten aller Männer, Herrn D. Erasmus von Rotterdam, seinem Herrn und Gebieter... |