Deutsch: Wohngebäude in geschlossener Bebauung in Cottbus, Marktstraße 2, 1886/87; Nach 1995 die Straßenfront instandgesetzt und der Bau im Inneren saniert bzw. modernisiert. Repräsentativer viergeschossiger Bau mit reichem Fassadenschmuck. Die fünfachsige Fassade symmetrisch gegliedert durch mittleren, über zwei Geschosse reichenden Erker. Die Geschosse durch kräftige Gesimse getrennt, die Fenster durch Pilaster, letztere aufwendig dekoriert mit Motiven aus dem Formenschatz der Spätrenaissance (Rollwerk, Beschlagwerk, Kartuschen). Die Gebäudekanten im Erdgeschoss akzentuiert durch Kartuschen mit Löwenköpfen und Tuchgehängen. Der Bauschmuck noch gesteigert am Erker, der von mächtigen, blattgeschmückten Konsolen gestützt wird (die Frontfenster gerahmt von Eckpfeilern mit Beschlagwerk, die oberen zusätzlich plastisch stuckiert mit Frauenköpfen und Fruchtgehängen; Balkonabschluss mit fein ornamentiertem schmiedeeisernem Gitter zwischen massiven Pfosten). Die gerade eingeschnittenen Fenster der mittleren Etagen mit einfach profilierter Rahmung; die gekuppelten Fenster des Obergeschosses mit massiven, sich nach unten verjüngenden Teilungspfosten. Alle Fenster nach altem Vorbild detailgetreu erneuert. Mitteleingang mit bauzeitlicher Haustür (die Glaseinsätze mit filigraner Vergitterung). Markanter Fassadenabschluss durch voluminöse, netzartig verzierte, das weit ausladende Traufgesims tragende Konsolen. Im Inneren große Teile der früheren Grundrissstruktur sowie Bau- und Ausstattungsdetails wie die gegenläufige Treppe und Wohnungstüren erhalten. Mit seiner für die Kaiserzeit charakteristischen Fassadenpracht ist das Gebäude ein aussagekräftiges Beispiel zeitgenössischer bürgerlicher Mietwohnhausarchitektur. Beachtenswert die auffallend feine und differenzierte, zeittypisch an Renaissanceformen orientierte Dekoration der Fassade, die sich gut erhalten hat. Das Gebäude trägt erheblich zum abwechslungsreichen Gesamtbild der Marktstraße bei; Kulturdenkmal