Umsetzen des denkmalgeschützten Portals Ehrlichstraße 8 in die Friedrichstraße

In den Jahren 1870/1880 wurden die Flächen an der Ehrlichstraße durch das Energieunternehmen (damals noch "Städtische Gemeinde-Gaswerke Dresden") erworben. Die Gebäude Ehrlichstraße 2-8 wurden 1913 errichtet, das Gebäude Ehrlichstraße 10 bereits 1911. Vermutlich dienten die Häuser Arbeitern, Angestellten und Beamten als Werkswohnungen.

Das Gebäude Ehrlichstraße 8 war ein vierachsiger Putzbau, der in eklektizistischer Manier mannigfaltige Stilelemente in sich vereinte. Die Fenster der Geschoßebenen waren mit Sandsteingewänden gefaßt, die durch Profilschnitte, Konsolen und Verdachungen verziert wurden. Das genutete Sockelgeschoß besaß Brüstungsspiegel unter den Fenstern.

Das Portal der Ehrlichstraße 8 diente schon geraume Zeit nicht mehr als Eingangs- bzw. Durchgangsbereich. Es wurde mit hoher Qualität in Brüstungshöhe verschlossen. Die Brüstung zierte ebenfalls ein kassettiertes Feld. Das Portal hat Anklänge der Neoromanik. Über den kassettierten Stützen liegt ein Rundbogenfeld, dessen Zwickelflächen mit verhaltenen Kreisornamenten geschmückt sind, während der Kämpfer kräftig ausgebildet ist. Den Abschluß bildet ein starkes Gesims, welches über einem Schlußstein in Diamantschnitt zum Gurtsims zwischen Sockel- und erstem Obergeschoß überleitet.

Das Gebäude ist der Gründerzeit noch stark verhaftet. Der Zeit gemäß hatte die Fassade eine für die biedere Umgebung bemerkenswerte Ausprägung von Gestaltungswillen und handwerklichem Vermögen.

Das Gebäude Ehrlichstraße Nr. 8 wurde im Jahre 2000 abgerissen. Nach dem Abriss wurde das Portal in Einzelteilen im Lapidarium der Stadt Dresden (Ruine der Zionskirche) eingelagert.

Im Jahre 2003 erhielt die Grundstücksgemeinschaft Kinderzentrum Dresden-Friedrichstadt das unter Denkmalschutz stehende Portal vom Denkmalschutzamt der Stadt Dresden als Dauerleihgabe.

Prof. Dr. Karl-Siegbert Rehberg

Projekt: Kulturverein riesa efau