Datei:Kirche vom Denkmal am Knock Schönheide (22).jpg

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Beschreibung

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„Ehem. Thingplatz oberhalb des alten Friedhofs“ nennt das Sächsische Landesamt für Denkmalpflege die Stelle, an der 1937 das sog. Denkmal, im Volksmund "kalte Esse" genannt, fertiggestellt wurde. Bis zur 400-Jahr-Feier für Schönheide zog sich die Errichtung eines Denkmals für die Gefallenen des 1. Weltkrieges hin. Am 21. Juli 1937 - während der Feiern zum 400. Jahrestag des Siedlungsbeginns - wurde das als "Ehrenmal" bezeichnete Denkmal in einer Feier als fertiggestellt bezeichnet. ("Einweihen" und "seiner Bestimmung übergeben" wären unangebrachte Bezeichnungen.) Die zentrale Stele war früher höher als auf der heutigen Abbildung, im oberen Teil war an den Seiten das sog. Eiserne Kreuz eingemeiselt und an der dem Dorf zugewandten Seite ein Hakenkreuz. Links und rechts standen auf den Mauern erhöht dickwandige ovale Bronzeschalen auf Kugelfüßen zur Aufnahme von Feuermaterial, das zu besonderen Anlässen entfacht werden sollte. Im Errichtungsjahr 1937 wurde am 9. November von den Nationalsozialisten eine Gedenkfeier an den Hitler-Putsch 1923 in München abgehalten und bei Dunkelheit Wachs in den Schalen entzündet. Nach dem Beginn des 2. Weltkrieges mußte Grund der Verdunklungsvorschriften bei Dunkelheit jeder Feuerschein vermieden werden.
Nach 1945 wurde das Denkmal umgewidmet, ohne daß es einem besonderen Zweck zugeordnet wurde. Der obere Teil der Stele mit den inkriminierten Symbolen wurde abgetragen und sofort nach Kriegsende noch im Sommer 1945 auf die Stele ein fünfzackiger Metallstern, ein sog. Sowjetstern, gesetzt. Er war im Auftrag der Gemeinde Schönheide (Bürgermeister Arno Häußler) von der Gießerei von Querfurth in Schönheiderhammer gegossen worden. Nach der Wiedervereinigung 1990 wurde dieser Stern ersatzlos entfernt. Die beiden Bronzeschalen verschwanden ebenfalls. Wurden sie gestohlen? Eine Besonderheit dieses Denkmals ist es, daß es nie Tafeln oder andere Beschriftungen trug mit Angaben, wessen es dient, 1937 bei der Errichtung vermutlich nicht, weil die Erinnerung an den 1. Weltkrieg noch lebendig war, und nach 1945 nicht, weil man nicht recht wußte, wofür es nun ein Denkmal sein sollte. Für die Schönheider war es ein beliebtes Ziel bei Spaziergängen mit einem schönen Ausblick auf Friedhof, Dorf, Allee, Webersberg und Umgebung, seit langem beeinträchtigt durch das unkontrollierte Wachsen von selbst aufgelaufener Bäume auf der ehemaligen steilen Wiese unterhalb des Denkmals, die seit Jahrzehnten niemand mehr nutzt, seit der Skiabfahrtslauf, für den es sogar eine Beleuchtung an Holzmasten gab, nicht mehr betrieben wird. Ob sich jemand gern und länger auf die Bänke ohne Lehne im typischen DDR-Stil setzt und „Der stille Don“ von Michail Scholochow liest . . .
Das Denkmal steht als Kulturdenkmal unter dem Schutz des sächsischen Denkmalschutzgesetztes und steht auf der Liste der Kulturdenkmale in Schönheide. Es wird vom Landesamt für Denkmalpflege so beschrieben:

Thingplatz (ehem.), oberhalb des alten Friedhofes. Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges; von ortsgeschichtlicher Bedeutung. Datierung: nach 1933 – Kriegerdenkmal

(aus: Kulturdenkmale im Freistaat Sachsen, Landesamt für Denkmalpflege). Die Verwendung des Begriffs Thingplatz ist auch für Kenner der Schönheider Ortsgeschichte nicht nachvollziehbar.


Blick vom Denkmal in Richtung Norden auf die Martin-Luther-Kirche und das Paul-Gerhard-Haus, in dem Pfarramt und Räume der Kirchgemeinde untergebracht sind. Rechts davon liegt das frühere Pfarramt, das nach 2019 von der Kirchgemeinde zum Abbruch bestimmt ist, um Parkplätze für Besuchende des Paul-Gerhard-Hauses zu schaffen.
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