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Beschreibung

Beschreibung
Deutsch: Detaillierte Computergrafik des als Dichterwerkstatt genutzten Blazers "Krake" mit der Kennung "ZK 14" und der Flaggenidentifizierung "DGJC" des Pädagogen, Erzählers und Schriftstellers Martin Luserke (1880–1968).

Die Grafik beruht im Wesentlichen auf einer von Hand gezeichneten Skizze aus dem Jahr 1936/37, wurde jedoch um Details und Maßangaben ergänzt, die von Martin Luserke zwischen 1934 und 1938 bzw. seinem Sohn Dieter (1918–2005) im Jahr 1988 schriftlich fixiert und veröffentlicht worden sind.

Nach der Überführungsfahrt von Zoutkamp (NL) nach Oldersum (D) Ende Februar 1934 führte seine erste Fahrt mit neuem Motor am 15. Juli 1934 von Oldersum zur Insel Juist, wo Luserke 1925 die Schule am Meer gegründet hatte und bis Frühjahr 1934 leitete. Der Umbau auf der Werft in Oldersum umfasste neben einer generellen Instandsetzung insbesondere neue bzw. zusätzliche Decksaufbauten, eine zum dauerhaften Bewohnen geeignete Innenausstattung mit Schränken und vielen Wandfächern bzw. Regalen sowie einen neuen Motor.

Die ZK 14 "Ebenhaëzer" war zuvor vom Schiffsmast zum Heck offen. Die neuen Aufbauten durften jedoch wegen der Konstruktion eines Blazers nicht hoch aufragen. Im Logis und mittschiffs wurde ein niedriger Aufbau gefertigt, damit unter Deck eine Stehhöhe von max. 175 cm erreicht wurde. Martin Luserke maß 173 cm. Das gänzlich neue Ruderhaus lag etwa zur Hälfte unter Deck.

Das Schiff war zwischen Sommer 1934 und Ende 1938 in vielen Häfen zwischen den westfriesischen Inseln, Sjaelland, Fehmarn, Hiddensee und Rügen (Niederlande, Deutschland, Dänemark, Norwegen, Schweden) anzutreffen. Die schwimmende Dichterwerkstatt zog stets eine größere Zahl überwiegend jüngerer Menschen an, die Luserkes Erzählungen und Lesungen lauschten, teilweise aber auch auf Törns mitarbeitend die Crew ergänzten.

Es gab drei Schlafkojen; zwei davon konnten mit Schiebetüren verschlossen werden. Zusätzliche Gäste/Mitfahrer schliefen auf Persennings, sobald die Kojen ausgeschöpft waren. Die 2-Mann-Crew aus Vater und Sohn freute sich auf Mitfahrer, denn beim Anlegemanöver oder bei Sturm waren sie zu zweit regelmäßig unterbesetzt, zumal Dieter Luserke als Jugendlicher von schmaler Statur war. Auch hinsichtlich seiner Kochkünste, anfangs beim Wäschewaschen in einem großen Kochtopf oder bei lebhaften Gesprächen, wurde tatkräftige weibliche Unterstützung dankbar angenommen. Zu den aus heutiger Sicht prominenten Mitfahrern zählte beispielsweise Beate Köstlin (später verheiratete Uhse). Berufsseemann Willms unterstützte die Crew tatkräftig, wie im Logbuch der Krake beschrieben.

Die kleine Bordbibliothek der Krake umfasste einer 1936 verfassten Beschreibung von Dr. phil. Martin Kießig (1907–1994) zufolge eine rund fünfzig Zentimeter lange Buchreihe, z. B. mit Werken von Goethe (Wilhelm Meisters…), Selma Lagerlöf (Gösta Berling), Charles de Coster (Ulenspiegel), Skaldengeschichten (Altnordische Dichtung und Prosa) und Märchen. Auf den Fotos im Logbuch der Krake von 1937 erscheint die Bordbibliothek der Krake jedoch deutlich umfangreicher.

Ein wichtiger Anlegeplatz der Krake war das Emder Falderndelft; als ein Winterliegeplatz ist jedoch auch der Schweriner See überliefert. Im Emder Falderndelft entstanden mehrere sehr erfolgreiche Werke Luserkes: Hasko (1935 mit dem Literaturpreis der Reichshauptstadt Berlin ausgezeichnet), sein Lieblingswerk Obadjah und die ZK 14 sowie eine Wikinger-Trilogie. Für Hasko recherchierte Luserke zu den Wassergeusen (Seeschlachten vor Ameland und Emden) in Emder Archiven und Bibliotheken. Er fand meist Helfer, die seine handgeschriebenen Notizen und Erzählungen auf der in der Kajüte mitgeführten Schreibmaschine für die Verlage und Zeitungen abtippten. In Luserkes Buch Krake kreuzt im Nordmeer von 1937 findet sich eine entsprechende Zeichnung von Willy Thomsen.

Der Blazer aus solider Eiche und silbernen Metallbeschlägen war mit den damaligen Mitteln (kalfatern, Werg, Pech) trotz vielfacher Nachbearbeitung auf dem Vordeck nicht vollständig dicht zu bekommen – Holz arbeitet und bewegt sich je nach Wellengang bzw. Windverhältnissen. So lief beispielsweise bei Regen und hohem Wellengang mittschiffs Wasser vom Deck entlang des Mastes nach unten auf die Kapitänskoje, was dazu führte, dass dort die mit Stroh gefüllte Matratze feucht wurde und bei dem damals bereits über 55-jährigen Martin Luserke innerhalb von rund dreieinhalb Jahren Rheuma bewirkte.

Das Heizen des Logis im vorderen Teil des Blazers war simpel; durch Anfeuern des mit Briketts betriebenen kleinen Herdes war der kleine Raum sehr rasch warm. Im Logis gab es eine Petroleumlampe, mittschiffs in der ungleich kälteren Kapitänskajüte eine Spirituslampe, die ein wenig Wärme bot. Die abends und nachts gesetzten Positionslampen wurden, wie damals üblich, ebenfalls mit Petroleum betrieben.

Einige Details dieser Computergrafik sind symbolisch gemeint: Petroleumlampen, Wellensittich, Schreibmaschinentyp, Schiffshalbprofil und -seitenansicht entsprechen nicht exakt den Verhältnissen der realen Krake. Die echte Krake war am Schanzkleid weiß gestrichen (am Plattboden schwarz) und verfügte über silberne Metallbeplankung. Sie hatte keine hellen, sondern dunkle Segel. Der Vollständigkeit halber: Der Posteimer (Kompost) befand sich im Stauraum.
English: Detailed computer graphics of the historic poet's ship "Krake" with the identifier "ZK 14" (originally based in Zoutkamp harbour, The Netherlands) and the flag signal "DGJC" owned by German progressive pedagogue, bard and writer Martin Luserke (1880–1968).

This computer graphics is based on a handmade sketch created in 1936/37. It is enriched due to published historic descriptions by Martin Luserke during the time of 1934 to 1938 as well as a retrospective description by his youngest son and sailor fellow Dieter Luserke (1918–2005) in 1988. Please note that some details of this sketch are symbolic: Pet parakeet, typewriter, kerosene lamps, the ship's side view and its semi-profile do not exactly meet reality.

The historic auxiliary powered vessel Krake (= octopus) was a sailing vessel with an auxiliary engine, a Dutch barge, type Blazer, made of solid oak wood. It is a special construction usually deployed for fishery and cargo in the shallow waters of the Wadden Sea which spreads between the Frisian Islands and the Dutch and German North Sea coast line. Its flat bottom enables the ship during tidal flats to rest on the sea ground. In Falderndelft harbour of Emden, East Frisia, Germany, Martin Luserke created some of his most successful books: Hasko, 1935 awarded with Literaturpreis of Reichshauptstadt Berlin, his most favourite book Obadjah und die ZK 14 (the name Obadjah originates from an ancient Jewish figure despite Nazi Antisemitism) and a Viking trilogy.
Nederlands: Z.K. 14 "Ebenhaëzer" (ex Z.K. 74), Betto en Maarten Bolt, Zoutkamp, Noord Nederland. Soort: Half gedekt zeilvaartuig. Mat. hout. Brt. 43 m3. Corr. 3/9104 d.d. 13-9-17, vaartuig voorzien van een motor. Corr. 27-12-22, rubr. 3, Half gedekt mosselen visscherij in de Lauwerszee, Wadden en Noordzee. Gevist van 15 Juli 1911 – 22 Febr. 1935. Op 25. Febr. 1935 verkocht naar Duitsland. Ingeschreven op 15 Jul. 1911, daarvoor ok al visser. Visserijmuseum Zoutkamp + zoutkamp.net + Facebook groep "Oud Zoutkamp" (Daan Oostindiën, Zoutkamp)
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