BeschreibungNS-Propaganda gegen Warenhaeuser Frankfurt am Main 1929.jpg
Deutsch: NS-Propaganda gegen Warenhäuser in Frankfurt am Main, 1929. Diese NS-Aktion richtete sich eindeutig gegen das Warenhaus Hermann Wronker A.-G. auf der Zeil 99–105 / Holzgraben 4–10 a, das erste und größte Warenhaus der Stadt. Die simple Zeichnung am linken Bildrand des an einen Lastkraftwagen montierten Plakats nimmt direkt Bezug auf die bauliche Fassadengestaltung des Warenhauses Wronker an der Zeil. Somit soll der oben herausschauende Mann Hermann Wronker darstellen, der dem Tenor des Plakats folgend von den Nationalsozialisten nicht als Deutscher betrachtet wurde. Gleichzeitig wird das groß dimensionierte Warenhaus auf dem Plakat in scharfen Kontrast zu der von den Nationalsozialisten als originär „deutsch“ empfundenen kleinteiligen, teils noch mittelalterlichen Architektur und den entsprechend kleinen Einzelhandelsgeschäften des deutschen Mittelstandes gesetzt, die großen Warenhäuser per se als „jüdisch-orientalischer Ramsch-Basar“, ergo als „undeutsch“, charakterisiert. Während der NS-Zeit „entjudet“ bzw. „arisiert“ und enteignet, blieben die Warenhäuser jedoch bestehen; sie waren längst ein volkswirtschaftlicher Faktor geworden, der auch während der Weltwirtschaftskrise Arbeitsplätze bereitstellte, nun allerdings nur noch für „Arier“. – Die NS-Aktion richtete sich auch gegen Presseorgane wie die renommierte Frankfurter Zeitung, für die viele Juden tätig waren, beispielsweise Walter Benjamin, Alfred Döblin, Lion Feuchtwanger, Siegfried Kracauer oder Selmar Spier, und propagiert die Anzeigenschaltung in NS-Kampfblättern wie dem Frankfurter Beobachter.
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Kurzbeschreibungen
NS-Propaganda gegen Warenhäuser in Frankfurt am Main, 1929
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