In der Sitzung des Berliner Hausfrauenvereins
am Mittwoch Nachmittag hielt die erſte deutſche Aerztin, die in
Deutſchland ihre Ausbildung vollendet und ſich hier in Berlin nieder⸗
gelaſſen hat, Frl. Dr. med. Lehmus einen fachwiſſenſchaftlichen Vor⸗
trag. In dem geſchäftlichen Theil der Sitzung referirte die Vor⸗
ſitzende zunächſt über den Frankfurter Frauentag. — Was die innere
Entwickelung des Hausfrauenvereins anbelangt, ſo iſt derſelbe gegen⸗
wärtig in fortwährendem Wachsthum. Das Stellenvermittelungs⸗
bureau des Vereins iſt im verfloſſenen Vierteljahr Seitens der Herr⸗
ſchaften in 678 Fällen in Anſpruch genommen. Für die Prämien⸗
vertheilung an Dienſtboten, die länger als 5 Jahre bei einer
Herrſchaft gedient haben, ſind bis jetzt 32 Perſonen in Ausſicht ge⸗
nommen. Die Unterſtützungskaſſe für Arme hat bisher eine umfaſ⸗
ſendere Thätigkeit noch nicht entfalten können, da ihr zur Zeit noch
die nöthigen Mittel fehlen; trotzdem ſind bereits 11 Familien mit
geringen Unterſtützungen bedacht worden. Dem zum Schluß erſtat⸗
teten Geſchäftsbericht des Bücherreviſor Schmidt entnehmen wir,
daß in der Zeit von Januar bis ultimo September dieſes Jahres
im Centralbureau ein Umſatz von 390,542,88 ℳ erzielt iſt gegen ca.
300,000 ℳ in demſelben Zeitraum des Vorjahres. Am ſchwächſten
war der Umſatz während des Sommers. Der Ueberſchuß betrug
bis jetzt 10,252 ℳ, die Geſchäftsunkoſten dagegen etwa 15,000 ℳ,
ſo daß ca. 4700 ℳ Mehrausgaben erwachſen ſind, die jedoch in den
Lagerbeſtänden vollſtändig ihre Deckung finden.