Dawid Dawidowitsch Burljuk

russisch-amerikanischer Künstler (1882-1967)
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Dawid Dawidowitsch Burljuk (russisch Давид Давидович Бурлюк; wiss. Transliteration David Davidovič Burljuk; * 9. Julijul. / 21. Juli 1882greg. in Semirotowschtschina, Gouvernement Charkow; † 15. Januar 1967 in Southampton (New York)) war ein russisch-amerikanischer Dichter und bildender Künstler, der zur Russischen und Ukrainischen Avantgarde[1][2] zählte. Seine Geschwister Ljudmila, Wladimir und Nikolai waren ebenfalls Avantgardekünstler.

Dawid Burljuk
Autogramm von Dawid Burljuk

Leben und Werk

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Dawid Burljuk besuchte von 1898 bis 1902 abwechselnd die Kunsthochschulen in Kasan und Odessa. Gemeinsam mit seinem Bruder Wladimir Burljuk studierte er ab 1902 in München an der Schule von Anton Ažbe und an der Königlichen Akademie der Schönen Künste bei Wilhelm von Diez, 1904/05 bei Fernand Cormon an der École nationale supérieure des beaux-arts in Paris.

1907 kehrte Burljuk aus dem Ausland zurück und wurde zu einer der führenden Persönlichkeiten der Avantgarde. Burljuk war Mitbegründer und Mitglied avantgardistischer künstlerischer Vereinigungen (Hyläa, Eselsschwanz) und nahm an zahlreichen avantgardistischen Ausstellungen teil: Der Kranz (russ. Венок) in Moskau (1907–1908), Das Dreieck (russ. Треугольник) in St. Petersburg (1910)[3], Karo-Bube, Bund der Jugend (russ. Союз Молодежи) (1910–1912). 1908 organisierte er die Ausstellung Sweno in Kiew, zu der er auch sein erstes Manifest herausgab.

1911 schrieb Burljuk einen Beitrag für den Katalog der zweiten Ausstellung der Neuen Künstlervereinigung München (N.K.V.M.) und 1912 den Beitrag Die „Wilden“ Russlands für den Almanach Der Blaue Reiter.[4]; in der Ausstellung der Künstlergruppe wurden die Gemälde Kopf und Pferde gezeigt, im Almanach war der Kopf reproduziert[5] 1913 nahm er gemeinsam mit Bruder Wladimir am Ersten Deutschen Herbstsalon in der Berliner Galerie „Der Sturm“ von Herwarth Walden teil, von ihm wurden fünf Bilder zum Verkauf angeboten. In Zusammenarbeit mit den Dichtern Wladimir Majakowski und Wassili Kamenski organisierte er 1913/1914 eine Tournee der Futuristen durch 17 russische Städte. Zusammen mit Robert Genin, Alexej Jawlensky, Wassily Kandinsky und Marianne von Werefkin nahm er 1914 an der Baltischen Ausstellung in Malmö teil.

Dawid Burljuk war Autor vieler futuristischer Publikationen (Der brüllende Parnaß, Das Altarbuch der Drei, Garten der Richter u. a.); ab 1915 war er Redakteur des Ersten Futuristischen Journals und ab 1918 Mitherausgeber der Zeitung der Futuristen.

Nachdem er sich während der Oktoberrevolution von 1917 bis 1919 im Ural und in Sibirien aufhielt, entschied er sich, Russland zu verlassen. In den Jahren 1920 bis 1922 bereiste er Japan und den Südpazifik und emigrierte ab 1922 für den Rest seines Lebens in die Vereinigten Staaten.

In den USA gab David Burljuk die Zeitschrift Color and Rhyme heraus.[6] In seinem Todesjahr 1967 wurde er in die American Academy of Arts and Letters aufgenommen.[7]

Am 1. September 2016 wurde in Odessa eine Gedenktafel zu Ehren Burljukas enthüllt.[8]

  • David Burliuk: Second manifest / David Burliuk, radio-futurist, artist and poet. 1927
  • N. A. Zubkova (Hrsg.): Fragmenty iz vospominanij futurista. 1994
Fotos
Arbeiten

Literatur

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  • Katherine Sophie Dreier: Burliuk. Foreword Duncan Phillips. Selection of Reproductions by Marcel Duchamp and Katherine S. Dreier. New York 1944
  • Camilla Gray: Das große Experiment. Die russische Kunst 1863–1922. Köln 1974
  • Andreas Hüneke (Hrsg.): Der blaue Reiter: Dokumente einer geistigen Bewegung. Nachwort von Andreas Hüneke, Leipzig: Reclam 1986, ISBN 978-3-379-00427-5
  • Iozef Kiblickij (Hrsg.): Futurismus in Russland und David Burliuk, „Vater des russischen Futurismus“. Von-der-Heydt-Museum Wuppertal/Staatliches Russisches Museum, Palace Editions, Wetzlar 2000, ISBN 3-930775-91-3.
  • Wassily Kandinsky, Franz Marc: Der Blaue Reiter. Kommentierte Neuausgabe von Klaus Lankheit, Piper, München 2004, ISBN 3-492-24121-2.
  • Volker Rattemeyer (Hrsg.): Das Geistige in der Kunst. Vom Blauen Reiter zum Abstrakten Expressionismus. Museum Wiesbaden, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-89258-088-1.
  • Myroslav Shkandrij, Myroslava Mudrak, Ihor Holubizky: Futurism and after: David Burliuk, 1882–1967, Winnipeg Art Gallery, 2008, ISBN 0-88915-243-8.

Ausstellungskataloge

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  • David Burliuk: Bilder von 1907 bis 1966. Die erste große Retrospektive – Ausstellung in Deutschland des russischen Futuristen und letzten überlebenden Mitgliedes der Gruppe „Der blaue Reiter“. Bauhaus-Universität-Weimar. Ausstellung vom 2. September bis 15. Oktober 1966.
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Commons: David Burliuk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Three Key Trends of Ukrainian Avant-garde. In: uacrisis.org. 29. April 2021, abgerufen am 11. Oktober 2023 (amerikanisches Englisch).
  2. Konstantin Akinsha, Katia Denysova: In the Eye of the Storm: Modernism in Ukraine, 1900–1930s. 1. Auflage. Thames & Hudson, London 2023, ISBN 978-0-500-29715-5, S. 24, 26.
  3. Andrey Kurkov, Andriy Puchkov, Christian Raffensperger, Diana Klochko, Maksym Yaremenko, Alisa Lozhkina, Myroslava M. Mudrak, Oleksandr Soloviev, Victoria Burlaka: Treasures of Ukraine: A Nation's Cultural Heritage. 1. Auflage. Thames & Hudson, London 2022, ISBN 978-0-500-02603-8, S. 164.
  4. in: Wassily Kandinsky, Franz Marc: Der Blaue Reiter. München 2004, S. 41–50.
  5. Wassily Kandinsky, Franz Marc: Der Blaue Reiter. München 2004, S. 49.
  6. worldcat.org
  7. Members: David Burliuk. American Academy of Arts and Letters, abgerufen am 19. Februar 2019.
  8. odessa.net.ua