Flachleibmotten

Unterfamilie der Familie Grasminiermotten (Elachistidae)
(Weitergeleitet von Depressariinae)

Die Flachleibmotten (Depressariinae) sind eine Unterfamilie der Grasminiermotten (Elachistidae). Die Unterfamilie tritt weltweit, mit Ausnahme zahlreicher Inselgruppen auf,[1] ihr Hauptverbreitungsgebiet sind die gemäßigten Breiten.[2] Von ihr sind mehr als 600 Arten bekannt,[1] in Europa ist sie mit 175 Arten und Unterarten vertreten,[3] in Mitteleuropa sind es 85 Arten.[4] Von manchen Autoren wird die Gruppe als eigenständige Familie innerhalb der Gelechioidea angesehen, andere stellen sie als Unterfamilie in die Familie der Faulholzmotten (Oecophoridae).[2]

Flachleibmotten

Agonopterix arenella

Systematik
Unterstamm: Sechsfüßer (Hexapoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Überfamilie: Gelechioidea
Familie: Grasminiermotten (Elachistidae)
Unterfamilie: Flachleibmotten
Wissenschaftlicher Name
Depressariinae
Meyrick, 1883
Agonopterix ocellana
Pedois lewinella
Raupe von Agonopterix ulicitella an Stechginster
Orophia denisella

Merkmale

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Die Maxillarpalpen sind in der Regel viergliedrig. Die Vorder- und Hinterflügel sind verhältnismäßig breit,[1] der Körper der Falter ist flach gebaut, weswegen sie ihren deutschen, wie auch wissenschaftlichen Namen tragen.[2] Auf den Hinterflügeln sind die Flügeladern Rs und M1 getrennt.[1] Die Terga am Hinterleib haben normalerweise keine Dorne. Der Ovipositor der Weibchen ist nicht ausdehnbar.[2]

Bei den Raupen befindet sich zwischen dem fünften und sechsten Punktauge (Ocellus) eine Lücke. Am ersten Thoraxsegment befinden sich normalerweise drei, selten zwei seitliche (laterale) Borsten, das erste Hinterleibssegment hat zwei oder drei subventrale Borsten und die erste subdorsale Borste am neunten Hinterleibssegment ist haarartig ausgebildet.[1]

Lebensweise

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Die Imagines können sich durch ihren flachen Körperbau in schmalen Ritzen verstecken. Sie überwintern häufig in Strohdächern oder in Heuhaufen.[2]

Die Raupen entwickeln sich normalerweise in zusammen gesponnenen Blättern, als Bohrer in Stängeln oder als Samen- oder Blütenfresser[2] an Doldenblütlern (Apiaceae), Korbblütlern (Asteraceae), Birkengewächsen (Betulaceae), Haselnussgewächsen (Corylaceae), Hülsenfrüchtlern (Fabaceae), Buchengewächsen (Fagaceae), Malvengewächsen (Malvaceae), Rosengewächsen (Rosaceae), Rautengewächse (Rutaceae), Weidengewächsen (Salicaceae), Brennnesselgewächsen (Urticaceae) und sechs weiteren Familien der ehemaligen Zweikeimblättrigen[1] und ernähren sich von lebendem Pflanzenmaterial. Seltener leben die Raupen als Minierer in Blättern.[2]

Arten in Mitteleuropa

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Niels P. Kristensen: Lepidoptera, moths and butterflies. In: Maximilian Fischer (Hrsg.): Handbook of Zoology. 1. Auflage. Band 4Arthropoda: Insecta, Teilband 35. de Gruyter, Berlin / New York 1998, ISBN 3-11-015704-7 (englisch).
  2. a b c d e f g Malcolm J. Scoble: The Lepidoptera: Form, Function and Diversity. Oxford University Press, Oxford 1995, ISBN 0-19-854952-0 (englisch).
  3. Depressariinae bei Fauna Europaea. Abgerufen am 19. Februar 2010
  4. Lepiforum e. V.: Bestimmung von Schmetterlingen (Lepidoptera) und ihren Präimaginalstadien. Bestimmungshilfe. online: Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 14. März 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lepiforum.de (abgerufen am 19. Februar 2010)

Literatur

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  • Niels P. Kristensen: Lepidoptera, moths and butterflies. In: Maximilian Fischer (Hrsg.): Handbook of Zoology. 1. Auflage. Band 4Arthropoda: Insecta, Teilband 35. de Gruyter, Berlin / New York 1998, ISBN 3-11-015704-7 (englisch).
  • Malcolm J. Scoble: The Lepidoptera: Form, Function and Diversity. Oxford University Press, Oxford 1995, ISBN 0-19-854952-0 (englisch).
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Commons: Depressariinae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien