Der Kongress der Pinguine

Film von Hans-Ulrich Schlumpf (1993)

Der Kongress der Pinguine ist ein Dokumentarfilm des Schweizer Regisseurs Hans-Ulrich Schlumpf. In seinem essayistischen Film verbindet er Naturaufnahmen mit einem Aufruf zum Schutz der Antarktis.[1]

Film
Titel Der Kongress der Pinguine
Produktionsland Schweiz
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1993
Länge 88 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Hans-Ulrich Schlumpf
Drehbuch Franz Hohler
Hans-Ulrich Schlumpf
Produktion Ariane Film AG
Musik Sergei Rachmaninow
Camille Saint-Saëns
Bruno Spoerri
Kamera Pio Corradi
Patrick Lindenmaier
Luc Jacquet
Schnitt Fee Liechti

Der Erzähler gerät im Traum in eine Kolonie von Kaiserpinguinen, die sich neben Eisbergen in der Antarktis versammeln. Er deutet die Versammlung als einen Kongress der Pinguine und seine Aufgabe als die eines Übersetzers. Unter den Lauten vernimmt er das Wort «Grytviken». Der Ort Grytviken auf der Insel Südgeorgien entpuppt sich als Geistersiedlung von Walfängern. Alte Filmbilder im Kino von Grytviken erwecken die Zeit um 1930, als Norweger dort die erlegten Wale verarbeiteten. Der Erzähler fühlt sich mitschuldig an der Ausbeutung, die zum Tod von 175'000 Walen und deren Ausrottung führte.

Auf einem Forschungsschiff fährt er zurück auf den Kontinent Antarktika und bittet den Kongress der Pinguine um Verzeihung. Er beteuert, das Schiff käme im Interesse der Pinguine. Doch diese scheinen weiter beunruhigt zu sein und beklagen sich über neue Flugzeugpisten. Auch Forschungen zum Ozonloch belasteten die Umwelt, stellt der Erzähler fest.

Er sucht einen Ausweg aus seiner Verzweiflung. Durch einen Schneesturm hindurch gelangt er zu einem Forscherteam, das mitten in der Eiswüste bohrt. In den Eisbohrkernen lesen sie Klimadaten wie aus einem Buch, ein Chinese jedoch philosophiert wie die Pinguine über die Sprache der Eiskristalle. Der Erzähler versteht die Botschaft und löscht menschliche Spuren. Dann erwacht er aus seinem Traum.

Hintergrund

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Dreimal reiste das Filmteam auf dem Seeweg für Dreharbeiten in die Antarktis:

Für die bis dahin fehlenden Aufnahmen von der Versammlung der Kaiserpinguine überwinterte Biologe Luc Jacquet 1992/93 in der Dumont-d’Urville-Station. Jacquet wurde später zum Tierfilmer und feierte 2006 mit Die Reise der Pinguine einen Kinoerfolg.[1]

Auszeichnungen

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  • Qualitätsprämie der Schweizerischen Eidgenossenschaft
  • Zürcher Filmpreis
  • Goldener MediaNet Award, München 1994
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Einzelnachweise

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  1. a b filmsprung.ch, Filmblog von Thomas Hunziker, 22. April 2009, abgerufen am 19. Januar 2017.