Hodegetria

Ikonographische Typus von Mariendarstellungen
(Weitergeleitet von Dexiokratousa)

Die Madonna Hodegetria oder Hodigitria oder Odigitria (altgriechisch ὁδηγήτρια „Wegweiserin“, im klassischen Griechisch unbekannte feminine Form zu altgriechisch ὁδηγητήρ hodegeter „Wegweiser, Lehrmeister“, gebildet aus altgriechisch ὁδός hodós „Weg“ und altgriechisch ἡγεῖσθαι hegeísthai „führen, vorangehen“) – auch bekannt als Theotokos („Gottesgebärerin“), Panagia (die „Allheilige“), Platytera („Muttergottes vom Zeichen“), Nikopoia (die „Siegbringende“), Eleusa (die „Barmherzige“), Glykophilusa (die „Süßküssende“) oder auch Madonna von Konstantinopel – bezeichnet einen bestimmten Typus von Mariendarstellungen, der zuerst auf griechisch-byzantinischen Ikonen vor dem Ikonoklasmus hauptsächlich in Konstantinopel anzutreffen war. Der Typus hatte einen enormen Einfluss auf die christliche Kunst und verbreitete sich in Kopien in der mittelalterlichen Welt nicht nur in Ländern mit orthodoxem Ritus von Griechenland bis Russland, sondern auch in China, Äthiopien[1] und Italien,[2] so dass Marienikonen und später auch andere Bilder in diesem Typus unter den Gläubigen als die „erhabenste Darstellung der Gottesmutter gelten“.[3]

Hodegetria aus dem 15. Jahrhundert

Herkunft des Namens

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Der Begriff Hodegetria geht auf das griechische Wort hodigoi („Führer“, Sing.: hodegos oder odegos) zurück, welches Mönche (Calogeri) bezeichnet, die blinde Pilger an eine wunderkräftige Quelle (Zoodochos Pigi) eines Heiligtums in Konstantinopel begleiteten. Im Laufe der Zeit wurde der Mutter Gottes und ihrer Ikone der Name in der weiblichen Form hodegetria gegeben; für einige in Anlehnung an die Blindenführer, für andere bezogen auf die Straße (altgriechisch ὁδός hodós oder odós), die zum Wallfahrtsort führte.[4]

Ursprung

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Das Römische Reich 337 n. Chr.

Als die ehemalige griechische Kolonie Byzanz vom römischen Kaiser Konstantin dem Großen 324 n. Chr. neu errichtet und 330 n. Chr. unter dem Namen Konstantinopel zur Hauptstadt des Oströmischen Reiches erhoben wurde, gab es keine wichtigen religiösen Figuren, die die Stadt hätten repräsentieren können. Der Personenkult der byzantinischen Verehrung wurde meist aus dem Westen des Römischen Reiches importiert und passiv angenommen.[5]

In den ersten Jahrhunderten des Christentums kam es zu einem fundamentalen Unterschied im Verhalten zwischen den beiden Teilen des Römischen Reiches in Bezug auf die Religion und den Kult der Persönlichkeiten, der immer deutlicher wurde.[5]

 
Geburt der Jungfrau Maria, Fresko in der Krypta der Chiesa Santa Maria Maggiore in Rabatana, Tursi

In der frühen christlichen Kunst gab es keine spezifische Marienikonografie, weil sich alles auf Christus bezog und folglich auch die Darstellung der Jungfrau, die das Jesuskind trägt, in diese Perspektive fiel. Die Jungfrau Maria, die auf die Wände der Katakomben gemalt wurde, nahm als Mutter Christi einen bescheidenen, aber unverzichtbaren Platz ein, der durch die Konzilien von Ephesos im Jahr 431 und von Chalcedon im Jahr 451 verstärkt wurde.[6]

In der Unionsformel von Ephesos von 431 wurde Maria als Gottesgebärerin (Theotokos) anerkannt. Daraufhin entstand ein regelrechter Kult um die Marienverehrung. Konstantinopel war die von Gott und von der Theotokos geschützte Stadt, und das Byzantinische Reich entstand durch den Willen Gottes und der Theotokos.[5]

Aelia Eudocia, Frau des oströmischen Kaisers Theodosius II., soll 438/439 von ihrer Wallfahrt nach Jerusalem Reliquien nach Konstantinopel mitgebracht haben. Darunter sollen ein Gnadenbild, der Schleier (Maphorion) und der Gürtel (Zone) der Gottesmutter gewesen sein, die Aelia Eudocia später ihrer Schwägerin Aelia Pulcheria zuschicken ließ.[7] Das Kultbild der Hodegetria soll aus dem Kopf der Madonna mit dem Kind bestanden haben, das in Palästina vom Evangelisten Lukas auf einer Holztafel mit enkaustischer Technik gemalt worden sein soll.[8] Das Kultbild soll in Konstantinopel in seiner Ikonografie ergänzt worden sein. Aus dem Kopf der Gottesmutter wurde eine Ikone mit der ganzen Gestalt der Maria.[9]

Nach dem Tod von Theodosius II. im Jahr 450 soll seine ältere Schwester Aelia Pulcheria der Überlieferung zufolge in verschiedenen Ortsteilen von Konstantinopel drei der Gottesmutter gewidmete Kirchen errichtet haben lassen:

 
Der Führer begleitet den Blinden an die wunderkräftige Quelle; Ikone in der griechisch-byzantinischen Chiesa Santissimo Salvatore in Cosenza
  • Die erste und wichtigste Kirche war die in der Nähe der Kirche der Hodigoi („Führer“, Sing.: hodegos oder odegos).[Anm. 1] östlich oder südöstlich der Hagia Sophia gelegene,[10] in der das Kultbild der Gottesmutter aufbewahrt und verehrt worden sein soll. Die Kirche und das Kloster erhielten den Namen Hodegon, das Kultbild den der Hodegetria. Später erhielt der Name Hodegetria eine zusätzliche Bedeutung aufgrund von Marias Arm-Hand-Haltung, deren Finger auf den Sohn als „Weg, Wahrheit und Leben“ zeigen. Das berühmte Bild galt als die Beschützerin der Stadt Konstantinopel und des ganzen Östlichen Reiches. Die byzantinischen Kaiser selbst sollen sie an der Spitze ihrer triumphalen Prozessionen als „Wegweiserin“ getragen und auf diese Weise den Titel Hodegetria bekräftigt haben.[11] Sie zu besitzen war sehr wichtig und bedeutete das wahre Palladium von Konstantinopel.[12] Die Ikone der Hodegetria soll mit der Eroberung von Konstantinopel durch das Osmanische Reich (1453) zerstört worden sein.[3] Über Kopien des Originals hat sich der Darstellungstyp jedoch bis heute erhalten.
  • Es folgte im Ortsviertel Chalkoprateia (altgriechisch Χαλκοπρατεῖα, Kupfermarkt) 150 Meter westlich der Hagia Sophia die Chalkoprateiakirche, in der der Gürtel der Heiligen Jungfrau aufbewahrt und verehrt wurde.[13] An den „heiligen Gürtel“ wandten sich unfruchtbare und schwangere Frauen und Gebärende.[14] An der Stelle der Chalkoprateiakirche steht heute die Zeynep Sultan Moschee.[15]
  • 452 ließ Kaiserin Aelia Pulcheria an der Landmauer zum Goldenen Horn,[16] einem im Norden für die Verteidigung der Stadt wichtigen Punkt, im Stadtviertel Blachernai die Blachernenkirche bauen, um das Kleid Marias und ihre Tücher, die man nach ihrer Entschlafung im leeren Grab fand, aufzubewahren und zu verehren.[17] In besonderen Momenten der Gefahr wandte man sich an den Schleier.[14]
Es wird berichtet, dass der eilig von seinem Feldzug gegen die Araber zurückgekehrte Kaiser Michael III. und der Patriarch Photios I. nach einer feierlichen Prozession zum Goldenen Horn den Schleier der Gottesmutter Maria am 18. Juni 860 ins Meer warfen, worauf die Feinde (Rus) ihre Belagerung abbrachen und davonsegelten.[18][19]

Die Kirche der Heiligen Maria von Blachernae besaß auch andere Bilder der Jungfrau, eine Deësis, eine Hodegetria, die auch Blacherniotissa oder „betende Maria“ (lat. Maria orans) genannt wurden. Die Sankt-Maria-von-Blachernae-Kirche brannte 1433 nieder und die Ikone Blachernae, die als ursprünglicher Prototyp galt, wurde dabei zerstört.[20]

Marienerscheinungen in Konstantinopel

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Es sind fünf Marienerscheinungen bekannt, die sowohl von der katholischen Kirche als auch von der orthodoxen Kirche in der antiken Hauptstadt Konstantinopel anerkannt werden.[21]

  • 455 erschien Maria dem späteren byzantinischen Kaiser Leo I., der 473 eine neue Kirche in der Nähe der von Pulcheria 452 erbauten Blachernen-Kirche erbauen ließ, der er den Namen Sankt Maria von Blachernae gab.
  • 522 erschien Maria einem hebräischen Jungen, um ihn vor der Grausamkeit seines Vaters zu retten.
  • 714 erschien Maria der Mutter des späteren Mönchs Stephanos dem Jüngeren, der dem Bilderstürmer Kaiser Konstantin V. widerstand.
  • 1325 erschien Maria dem Abt Gerontius, der sich eine Ikone der heiligsten Gottesmutter angeeignet hatte, um Metropolit von Russland zu werden, und bewog ihn zur Rückgabe.

Ikonografische Geschichte

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Hodegetria mit Riza (Metallschutzabdeckung) aus dem 15. Jahrhundert

Die Marienikonen sind die zahlreichsten der Ikonografie und die, die von den Gläubigen am meisten geliebt werden. Die Madonna wird hauptsächlich als Brustbild dargestellt, aber auch sitzend oder stehend als Ganzkörperbild. Obligatorisch wird sie auf einem goldenen Hintergrund gemalt, Symbol des Himmels, wo sie sich befindet. Sie hält den göttlichen Sohn entweder auf ihrem linken Arm (manchmal auch auf dem rechten) oder auf ihrem Schoß. Jesus hat die Statur eines Kindes und die Gesichtszüge eines Erwachsenen. Sein Gewand wird häufig von goldenen Lichtreflexen erhellt. Diese scheinbar ungewöhnliche Inszenierung legt die Interpretierung nahe, dass er, Immanuel (עִמָּנוּ אֵל „Gott (ist/sei) mit uns“), der Sohn Gottes und Gott selbst ist. Marias göttliche Mutterschaft wird durch zwei Abbreviaturen auf beiden Seiten des Kopfes bezeugt: „MP ΘY“, für „Μητέρα του Θεού“ (Mutter Gottes).[22][23]

Historisch gibt es keine zeitgenössischen Darstellungen der Mutter Gottes und bald begann die Suche nach dem Urbild. Es gibt einige historische Zeugenaussagen, die alle eine unterschiedliche Beschreibung abgeben.

Es gibt eine Beschreibung von Georgios Kedrenos, byzantinischer Geschichtsschreiber aus dem 11. bzw. 12. Jahrhundert. Nach ihm war Maria kleiner Statur mit dunkler Haut, blonden Haaren, mit hellen und kleinen Augen, markierten Augenbrauen, kleiner Nase und schmalen Fingern.[24]

Der griechische Kirchenhistoriker Nikephoros Kallistu Xanthopulos (* etwa 1268/1274; † nach 1328) nimmt in seiner Historia ecclesiastica die Texte seiner Vorgänger über die somatischen Züge von Maria wieder auf und bestätigt die Aussagen des Priesters Epiphanius aus dem 8./9. Jahrhundert, dass sie von mittlerer Statur und mit von der Sonne des Vaterlandes vergoldeter Hautfarbe (der Farbe des Weizens) gewesen sei, dass sie blonde Haare, einen scharfen Blick, etwas bläuliche Augen mit olivenfarbenen Pupillen, gebogene schwarze Augenbrauen, eine längliche Nase und rote Lippen gehabt habe. Das Gesicht sei weder rund noch eckig, sondern länglich gewesen. Ihre Hände und Finger seien schmal gewesen. Angeblich zog sie Kleider mit natürlichen Farben vor, was an ihrem Kopfschleier, der in der Sankt-Maria-von-Blachernae-Kirche aufbewahrt worden ist, zu sehen war.[25]

 
Monolith der Madonna auf dem Thron mit dem Kind auf dem linken Arm (Aristerokratusa) in der Felsenkrypta Madonna delle Grazie in San Marzano di San Giuseppe; 13. Jahrhundert

Aus dem Handbuch der Malerei des griechischen Malermönchs Dionysios von Phourna (* um 1670; † nach 1744) liest man das folgende Bild über den „Charakter der Gottesgebärerin“:

„Die hochheilige Gottesmutter (ist) im mittlern Alter; andere sagen auch sie sei drei Ellen (groß); waizenfarbig; gelbhaarig mit gelben Augen, schönen Haaren, großen Brauen, mittlerer Nase, lange Hand; lange Finger; schöne Kleider; demüthig, unscheinbar, nicht nachlässig (im Anzuge); liebt natürliche Farben an den Kleidern; es bezeugt dies das Homophorium [Oberkleid], das in ihrem Tempel liegt.“

Wie schon erwähnt, gibt es keine zeitgenössischen Darstellungen der Mutter Gottes, was die Künstler im Laufe der Jahrhunderte dazu brachte, ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen. Es gibt etwa 400 unterschiedliche Ikonen der Gottesmutter. Ursprünglich gab es aber hauptsächlich drei verschiedene Ikonografien:[26]

  • die Hodegetria (griechisch Οδηγήτρια, Wegweiserin und Schutzpatronin von Sizilien und der Wanderer). Die Gottesmutter wird in statischer, starrer und frontaler Haltung dargestellt und hält auf ihrem linken Arm (Aristerokratusa), manchmal auch auf dem rechten (Dexiokratusa), das nicht mehr kindliche, segnende Jesuskind aufrecht, welches häufig eine Schriftrolle in der linken Hand hält. Maria zeigt mit ihren Fingern der rechten Hand auf das Kind, auf den „Weg“ der Erlösung. Jesus macht darauf einen eher verklärten Gesichtsausdruck, Maria strahlt Würde aus.[27] Eine Variante der Hodigetria sind Eleusa, die „Barmherzige“ und Glykophilusa,[28] die „Liebkosende“. Der Unterschied zwischen der Eleusa und der Glykophilousa ist nicht klar und liegt in der Intensität der Demonstration der Zuneigung zwischen der Mutter und ihrem Sohn.[29] Die Gottesmutter hält ihr Kind zärtlich im Arm, Jesus schmiegt seine Wange an die seiner Mutter. Nach Ansicht einiger Wissenschaftler berührt das Kind in dieser Ikone mit seiner Hand das Kinn der Jungfrau.[30]
  • Die Blacherniotissa oder betende Madonna geht auf drei Gnadenbilder in der Blachernenkirche zurück und wird stehend und mit seitlich erhobenen Armen betend (Orantenpose) ohne Jesuskind oder mit dem ganz- oder halbfigurigen Jesuskind in Form eines Brustmedaillons auf der Höhe des Bauches (Blacherniotissa Platytera; griechisch: platys, „weit“, „breit“) dargestellt. Eine weitere Form der Blacherniotissa ist die Darstellung Marias, mit oder ohne Jesuskind, von Heiligen und Engeln flankiert (Panagia, griech.: die „Allerheiligste“).[31]
  • Die Nikopoia (die „Siegbringende“; auch: Nikopea, Nikopeia, Nicopeia) oder die Thronende Madonna; die Gottesmutter, auf dem Thron sitzend, hält das Jesuskind auf dem Schoß vor der Brust. Diese Darstellung ist die am häufigsten benutzte in der christlichen Welt.
 
Gemälde des Guercino: Der Evangelist Lukas malt die Ikone der Hodegetria

Nach der Überlieferung reproduzieren die Marienikonen ein originales Porträt von Maria, das der Evangelist Lukas auf Holztafel (Ikone) nach Pfingsten gemalt haben soll, als Maria noch in Jerusalem lebte. Im 5. Jahrhundert soll das Porträt nach Konstantinopel gebracht worden sein und im marianischen Sanktuarium Hodegetria aufbewahrt worden sein, von dem das Bild später den Namen bekommen haben soll (siehe oben). Das erklärt, warum viele Marienikonen in Italien als Madonna von San Luca, griechische Madonna, Madonna von Konstantinopel oder Madonna Odigitria verehrt werden. Letztere wird abgekürzt auch als Madonna d’Itria (auch: dell’Itria, dell’Idria) bezeichnet.[5] Nach der osmanischen Eroberung von Konstantinopel im Jahr 1453 ist die Ikone verschollen. Das Aussehen der Madonna lässt sich aus den unzähligen Repliken erschließen, da sie wohl die meist reproduzierte Ikone war.[32]

Zu erwähnen ist, dass die italienische Kunst für viele Jahrhunderte dem Modell treu geblieben ist, was bei vielen Madonnen in Florenz, Neapel, Sizilien und Venedig aus dem 13./14. Jahrhundert zu beobachten ist.[33]

Die Renaissance (Mitte des 14. – Ende des 16. Jahrhunderts) markierte eine Aufgabe dieser Kunst. An ihre Stelle trat die Kunst der sogenannten „Madonnari“ (Madonnenmaler, Straßenkünstler), die die Erinnerung an die Madonna Hodegitria in Venedig und in den benachbarten Regionen verewigten.[22]

Nachfolge

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Salus populi Romani

Hodegetria als Typus von Mariendarstellungen fand zahlreiche Nachfolger der ursprünglichen Ikone, sowohl in der Ost- als auch in der Westkirche.

Vom Kultbild der Maria soll in Konstantinopel eine spiegelbildliche Kopie auf Leinwand durchgeführt worden sein, so dass sich das Kind auf dem rechten Arm der Madonna befand (Dexiokratusa). Diese Kopie hätte Aelia Eudocia zwischen 439 und 440 dem weströmischen Kaiser Valentinian III. und seiner Frau Licinia Eudoxia nach Ravenna geschickt, die das Kultbild persönlich nach Rom gebracht hätten, wo es im kaiserlichen Palastkomplex Domus Augustana auf dem Hügel Palatin aufbewahrt worden sei. Später sei es in die nahe gelegene Chiesa Santa Maria Antiqua am Fuße des Palatin gebracht worden, wo die Madonna in eins der Fresken kopiert worden sei. Von hier aus soll das Kultbild in die Chiesa Santa Maria Nova (heute: Santa Francesca Romana) gebracht worden sein. Aus diesem Bild soll die "Salus populi Romani" entstanden sein, die auch dem Heiligen Lukas zugeschrieben wird und in der Cappella Paolina in der Basilika Santa Maria Maggiore verehrt wird.[9]

Unter den berühmten Repliken des in Italien verehrten Typus befinden sich[22]

Rom besitzt nicht weniger als zehn Ikonen dieser Art.[22]

Auch wenn es nicht möglich ist, das genaue Datum anzugeben, verdienen Erwähnung[22]

Zu den bekannten, heute noch als Pilgerstätten benannten Darstellungen in Europa gehören

Abwandlungen

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Hodegetria, Basilika von Torcello, Italien
  • Die Gottesmutter von Kasan entspricht ebenfalls dem Typus der Hodegetria, ist jedoch nur als Kopfbild gestaltet, so dass die rechte Hand der Madonna nicht mit abgebildet ist.
  • In byzantinischen Mosaiken in Italien wie in der Basilika von Torcello in Venedig wird manchmal das Bild einer stehenden Hodegetria darstellt.

Hodegetriaikonen in Italien

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Hodegetriaikonen gibt es in Italien sowohl in den griechisch-byzantinischen Kirchen der Arbëresh in den Abruzzen, in Basilikata, Kalabrien und auf Sizilien als auch in römisch-katholischen Kirchen.

Griechisch-byzantinische Kirchen

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Römisch-katholische Kirchen

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Hodegetriakirchen

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Hodegetria-Kirche von Wjasma

Der Hodegetria geweiht sind u. a. die Kirchen

Literatur

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  • Peter W. Hartmann: Kunstlexikon. Beyars GmbH, Neumarkt 1996, ISBN 3-9500612-0-7 (beyars.com).
  • Gaetano Passarelli: Le icone e le radici. Le icone di Villa Badessa. Fabiani Industria Poligrafica, Sambuceto 2006 (italienisch).
  • Alfredo Tradigo: Icons and Saints of the Eastern Orthodox Church (Guide to Imagery). Getty Trust Publications, Los Angeles 2008, ISBN 978-0-89236-845-7, S. 163 ff. (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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Commons: Hodegetria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Hodegetria – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Anmerkungen

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  1. Die Kirche der Hodigoi wurde so genannt, weil sie sich in der Nähe eines Klosters befand, wo die Führer (Mönche) wohnten, die die an Augenkrankheiten Leidenden (meist Blinde) an die nicht weit entfernte wunderkräftige Quelle begleiteten, wo man erwartete, sie würden ihre Sehkraft zurückerhalten.

Einzelnachweise

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  1. Icons and Saints of the Eastern Orthodox Church, S. 163
  2. Odigitria. In: Treccani.it. Abgerufen am 28. Juli 2017 (italienisch).
  3. a b Alfredo Tradigo: Bildlexikon der Kunst / Ikonen und Heilige der Ostkirche: Bilderlexikon der Kunst. Band 9. Parthas Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-936324-05-0, S. 169.
  4. Lorenzo Ceolin: L'iconografia dell'immagine della madonna. Storia e Letteratura, Rom 2005, ISBN 88-8498-155-7, S. 8 (italienisch, Online-Version in der Google-Buchsuche).
  5. a b c d Michele Scaringella: La Madonna Odigitria o Maria Santissima di Costantinopoli e San Nicola venerati a Bari. (PDF) S. 5, abgerufen am 5. Juli 2017 (italienisch).
  6. Lorenzo Ceolin, S. 7
  7. Sercan Yandım: Die Ikonen aus den Museen in Antalya und Tokat in der Türkei. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2008, S. 52 (d-nb.info).
  8. Gigi Montenegro: Origine del titolo mariano di Madonna di Costantinopoli: il mistero di Montevergine. (PDF) In: Lavesterossa.com. S. 4, abgerufen am 28. Juli 2017 (italienisch).
  9. a b Origine del titolo mariano di Madonna di Costantinopoli: il mistero di Montevergine, S. 5
  10. Ernest Mamboury, Robert Demangel: Le Quartier des Manganes et la premiere region de Constantinople. E. de Boccard, Paris 1939, S. 71 ff. (französisch).
  11. Origine del titolo mariano di Madonna di Costantinopoli: il mistero di Montevergine, S. 2
  12. Michele Scaringella: La Madonna Odigitria o Maria Santissima di Costantinopoli e San Nicola venerati a Bari. (PDF) S. 6, abgerufen am 25. Juli 2017 (italienisch).
  13. Church of St. Mary Chalkoprateia Istanbul. In: Veryturkey.com. Abgerufen am 9. Juni 2017 (italienisch).
  14. a b Patrizia Morelli, Silverio Saulle: Anna Comnena: la poetessa epica (c. 1083–c. 1148–1153). Jaca Book SpA, Mailand 1998, ISBN 88-16-43506-2, S. 27 (italienisch, Online-Version in der Google-Buchsuche).
  15. Quel capolavoro di Dio. In: Stpauls.it. Abgerufen am 30. Juli 2017 (italienisch).
  16. Ingeborg Bauer, S. 70
  17. Maria. Heiligenlexikon.de, abgerufen am 9. Juni 2017 (italienisch).
  18. Zu den Grundlagen der Komposition: Die Ikone und der Akathistos – Hymnos. (PDF) In: Ulrichgasser.ch. S. 2, abgerufen am 1. August 2017 (italienisch).
  19. Georges Gharib: Testi mariani del primo millennio. Band 2. Città Nuova, Rom 1988, ISBN 88-311-9216-7, S. 845 ff. (italienisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  20. Lorenzo Ceolin, S. 41
  21. Marienerscheinungen. Heiligenlexikon.de, abgerufen am 11. Juni 2017 (italienisch).
  22. a b c d e Le icone della Madre di Dio. In: Latheotokos.it. Abgerufen am 2. August 2017 (italienisch).
  23. Meter Theou. In: Beyars.com. Abgerufen am 2. August 2017 (italienisch).
  24. Lorenzo Ceolin, S. 38
  25. Dionysios von Phourna: Das Handbuch der Malerei vom Berge Athos. Lintz, Trier 1855, S. 418 (archive.org).
  26. Lorenzo Ceolin, S. 5
  27. Muttergottes-Ikonen. In: Orthodoxicon.eu. Abgerufen am 30. Juli 2017.
  28. Glycophilousa. Archiviert vom Original am 27. April 2018; abgerufen am 1. August 2017 (italienisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.webalice.it
  29. Eleousa. Archiviert vom Original am 27. April 2018; abgerufen am 1. August 2017 (italienisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.webalice.it
  30. Lorenzo Ceolin: L'iconografia dell'immagine della madonna. Storia e Letteratura, Rom 2005, ISBN 88-8498-155-7, S. 113 (italienisch, Online-Version (Vorschau) in der Google-Buchsuche).
  31. Blacherniotissa. In: Beyars.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. April 2012; abgerufen am 30. Juli 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.beyars.com
  32. Hans Belting: Bild und Kult: eine Geschichte des Bildes vor dem Zeitalter der Kunst. C.H.Beck, München 2004, ISBN 3-406-37768-8, S. 87 (Online-Version (Vorschau) in der Google-Buchsuche).
  33. Michele Scaringella: La Madonna Odigitria o Maria Santissima di Costantinopoli e San Nicola venerati a Bari. (PDF) S. 5, abgerufen am 5. Juli 2017 (italienisch).