Arsen(V)-oxid oder Diarsenpentaoxid ist das fünfwertige Oxid des Arsens und eine häufig industriell genutzte Arsenverbindung. Sie wird ähnlich wie Arsentrioxid eingesetzt (z. B. als Fungizid und Pestizid[8]).
Kristallstruktur | ||||||||||||||||
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_ As5+ _ O2− | ||||||||||||||||
Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Arsen(V)-oxid | |||||||||||||||
Andere Namen |
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Verhältnisformel | As2O5 | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
weißer, geruchloser Feststoff[1] | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 229,84 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest[1] | |||||||||||||||
Dichte |
4,32 g·cm−3[1] | |||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||
Löslichkeit |
leicht löslich in Wasser[1] | |||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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Zulassungsverfahren unter REACH |
besonders besorgniserregend: krebserzeugend (CMR)[3]; zulassungspflichtig[4] | |||||||||||||||
MAK |
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Toxikologische Daten | ||||||||||||||||
Thermodynamische Eigenschaften | ||||||||||||||||
ΔHf0 |
−924,9 kJ/mol[7] | |||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Gewinnung und Darstellung
BearbeitenHergestellt wird Diarsenpentaoxid durch Oxidation von Arsentrioxid mit Oxidationsmitteln wie Ozon, Wasserstoffperoxid oder Salpetersäure.
Eigenschaften
BearbeitenArsen(V)-oxid ist eine weiße, amorph bis glasige, geruchlose und hygroskopische Verbindung. Sie zersetzt sich bei Erhitzung über 315 °C in Arsentrioxid und Sauerstoff.
Sie ist leicht löslich in Wasser und bildet dabei schnell Arsensäure:
Arsen(V)-oxid kristallisiert orthorhombisch, Raumgruppe P212121 (Raumgruppen-Nr. 19) , mit den Gitterparametern a = 8,646 Å, b = 8,45 Å und c = 4,626 Å.[9] Es ist auch eine tetragonale Hochtemperaturform mit der Raumgruppe P41212 (Nr. 92) und den Gitterparametern a = 8,572 Å und c = 4,636 Å bekannt.[10]
Sicherheitshinweise und gesetzliche Regelungen
BearbeitenDiarsenpentaoxid greift in Verbindung mit Feuchtigkeit viele Metalle an, da sich bei Kontakt mit Wasser Arsen(V)-säure bildet. Der Stoff ist sehr giftig und wurde im August 2008 aufgrund seiner Einstufung als krebserzeugend (Carc. 1A) in die Kandidatenliste der besonders besorgniserregenden Stoffe (Substance of very high concern, SVHC) aufgenommen.[3] Im Februar 2012 wurde Diarsenpentaoxid zudem in das Verzeichnis der zulassungspflichtigen Stoffe mit dem Ablauftermin für die Verwendung in der EU zum 21. Mai 2015 aufgenommen.[11] Als Arsenverbindung unterliegt Diarsenpentoxid außerdem den Beschränkungen im Anhang XVII, Nummer 19 der REACH-Verordnung.[12]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f g h Eintrag zu Arsen(V)-oxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Eintrag zu Diarsenic pentaoxide im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ a b Eintrag in der SVHC-Liste der Europäischen Chemikalienagentur, abgerufen am 15. Juli 2014.
- ↑ Eintrag im Verzeichnis der zulassungspflichtigen Stoffe der Europäischen Chemikalienagentur, abgerufen am 15. Juli 2014.
- ↑ Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 1303-28-2 bzw. Arsen(V)-oxid), abgerufen am 24. Oktober 2016.
- ↑ chemicalland21.com: ARSENIC PENTOXIDE, abgerufen am 11. Juni 2013.
- ↑ David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-5.
- ↑ scorecard.org: ARSENIC PENTOXIDE ( vom 25. Dezember 2007 im Internet Archive), abgerufen am 11. Juni 2013.
- ↑ M. Jansen: Kristallstruktur von As2O5. In: Angewandte Chemie, 89, 1977, S. 326–327, doi:10.1002/ange.19770890511.
- ↑ Martin Jansen: On a new modification of As2O5. In: Zeitschrift für Naturforschung B. 34, 1979, S. 10–13 (PDF, freier Volltext).
- ↑ Verordnung (EU) Nr. 125/2012
- ↑ ECHA: Liste der beschränkten Stoffe – Anhang XVII der REACH-Verordnung, abgerufen am 12. August 2020.