Behaarte Karde

Art der Gattung Karden (Dipsacus)
(Weitergeleitet von Dipsacus pilosus)

Die Behaarte Karde (Dipsacus pilosus L., Syn.: Virga pilosa (L.) Hill) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Karden (Dipsacus) in der Unterfamilie der Kardengewächse (Dipsacoideae).

Behaarte Karde

Behaarte Karde (Dipsacus pilosus)

Systematik
Euasteriden II
Ordnung: Kardenartige (Dipsacales)
Familie: Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)
Unterfamilie: Kardengewächse (Dipsacoideae)
Gattung: Karden (Dipsacus)
Art: Behaarte Karde
Wissenschaftlicher Name
Dipsacus pilosus
L.

Merkmale

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Illustration
 
Blüte mit kürzerem und auch an der Spitze borstig bewimpertem Deckblatt

Vegetative Merkmale

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Die Behaarte Karde ist eine zweijährige Pflanze, die Wuchshöhen von 60 bis 120 Zentimeter erreicht. Sie ist aufrecht und verzweigt. Sowohl Stängel als auch Laubblätter sind mehr oder weniger stark borstenhaarig und stachelig. Die Stängelblätter sind gestielt und nicht verwachsen. Die untersten sind langgestielt, eiförmig, in der Regel ganzrandig und haben manchmal zwei kleinere Seitenfiedern. Die oberen Blätter sind eiförmig-elliptisch, kurzgestielt und oft dreiteilig.

Generative Merkmale

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Die weißlichen Blüten sind in einem dichten, kugeligen, kopfigen Blütenstand angeordnet, der einen Durchmesser von 2 bis 2,5 Zentimeter aufweist und vor dem Aufblühen nickend ist. Die Staubbeutel sind meist schwarzviolett.[1] Die Hüllblätter sind ein wenig länger als die Blüten. Zwischen den Einzelblüten der Blütenköpfe befinden sich 8–12 mm lange Deckblätter (Spreublätter), welche kürzer als die Einzelblüten sind. Die Deckblätter besitzen einen verkehrt-eiförmigen Grund, der plötzlich in die höchstens gleich lange grannenartige Spitze zusammengezogen ist. Die Deckblätter sind bis zu ihrer Spitze borstig bewimpert.[1]

Die Blütezeit reicht von Juli bis August.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.[2]

Ähnliche Arten

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Bezüglich der Unterscheidung von der ähnlichen Schlanken Karde siehe dort.

Ökologie

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Die Behaarte Karde ist ein Hemikryptophyt. Die vormännlichen Blüten öffnen sich in konzentrischen Zonen nacheinander; sie werden von Insekten (bevorzugt von Hummeln) bestäubt.

Vorkommen

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Die Behaarte Karde kommt ursprünglich von Europa bis zum nördlichen Iran vor.[3] Ihr Verbreitungsgebiet umfasst dabei die Länder Spanien, Frankreich, Großbritannien, Italien, die Schweiz, Belgien, die Niederlande, Dänemark, Deutschland, Tschechien, die Slowakei, Polen, Österreich, Liechtenstein, Slowenien, Kroatien, Serbien, Ungarn, Bulgarien, Rumänien, die Ukraine, die Türkei, Moldawien, den Kaukasusraum und das europäische Russland.[3][4]

In Mitteleuropa und dem nördlichen Südeuropa kommt die Behaarte Karde in lichten Wäldern, Auwäldern, an Flussufern, feuchten Wald- und Wegrändern, Zäunen und Hecken vor. In Deutschland tritt diese Art zerstreut bis selten auf.

Nach Ellenberg ist sie eine Halblichtpflanze, intermediär kontinental verbreitet und an stickstoffreichen Standorten wachsend. Sie ist eine Verbandscharakterart der Lauchkraut-Säume (Alliarion) und kommt oft im Dipsacetum pilosi vor.[5][2]

Taxonomie

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Dipsacus pilosus L. hat auch die Synonyme Cephalaria pilosa (L.) Gren. & Godr. und Virga pilosa (L.) Hill.

Verwendung

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Die Behaarte Karde wird auch als Zierpflanze kultiviert.

Literatur

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  • Gunter Steinbach (Hrsg.), Bruno P. Kremer u. a.: Wildblumen. Erkennen & bestimmen. Mosaik, München 2001, ISBN 3-576-11456-4.
  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen. Die Flora von Deutschland interaktiv. Sehen – Bestimmen – Wissen. Der Schlüssel zur Pflanzenwelt. CD-ROM, Version 2.0. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2004, ISBN 3-494-01368-3.
  • Siegfried Schlosser, Lutz Reichhoff, Peter Hanelt: Wildpflanzen Mitteleuropas. Nutzung und Schutz. Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin 1991, ISBN 3-331-00301-8.

Einzelnachweise

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  1. a b Frank Müller, Christiane M. Ritz, Erik Welk, Karsten Wesche (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. 22. Auflage. Gefäßpflanzen: Grundband. Springer Spektrum, Berlin 2021, ISBN 978-3-662-61010-7, S. 778–779.
  2. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 885.
  3. a b Datenblatt Dipsacus pilous bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
  4. G. Domina (2017+): Dipsacaceae. – In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Datenblatt Dipsacaceae
  5. Heinz Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in ökologischer, dynamischer und historischer Sicht (= UTB für Wissenschaft. Große Reihe. Band 8104). 5., stark veränderte und verbesserte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1996, ISBN 3-8252-8104-3, S. 1036.
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