Diskussion:Appetenzverhalten

Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von 2A00:1830:A001:F007:0:0:0:A in Abschnitt Hunger

Hunger

Bearbeiten

Dann stammt der Begriff "Appetit" wohl davon ab? Vermutlich haben wir dann hier das Gegenteil von Abstinenz oder? --Bachsau 18:45, 12. Aug 2005 (CEST)

Das stammt wohl beides von lat. appere (= begehren / Verlagen haben) ab, wobei 'Appetit' Anfang des 15. Jahrhunderts aus dem französ. 'appétit' oder direkt aus dessen lat. Vorstufe 'appetitus' entstand; bei Appetenz tippe ich auf einen erst in jüngerer Zeit entstandenen Neologismus. --Gerbil 23:00, 12. Aug 2005 (CEST)
Die Definiton gefällt mir noch nicht. besser siehe [1]:
Begriff aus der Verhaltensforschung. Bezeichnet das Phänomen, daß jeder Organismus aus sich selbst heraus - also ohne durch Außenreize stimuliert zu sein - unbestimmte, nichtzielgerichtete Bewegungen ausführt. Durch diese Eigenbewegung wird die äußere Welt als Widerstand erfahrbar. Gewisse Reizfigurationen in der Außenwelt können so als quasi zufällig erfahrbare Bedeutungsparameter zu internem Strukturgewinn verhelfen. --straktur 10:35, 21. Dez. 2006 (CET)Beantworten
Das ist eine recht originelle, gewissermaßen begriffsbildende Neudefinition, während z.B. hier [2] die übliche Definition zu finden ist. Wichtig ist z.B., dass es sich um eine Deutung handelt und um einen Spezialbegriff der Ethologie. In der vorstehenden, allgemeinen Form würden auch die Ausstülpungen von Einzellern drunter fallen - ich glaube nicht, dass diese Quelle eine allgemeingültige Auffassung repräsentiert. --Gerbil 11:29, 21. Dez. 2006 (CET)Beantworten
Merke, dies wird eine längere Diskussion. Appetenz sind Wünsche an den Willen, ein bestimmtes Verhalten zu bevorzugen (Essen, eine Zigarette rauchen, nach langem Sitzen der Ansporn, aufzustehen usw.) Appetenz ist nicht auf Instinkt beschränkt (z.B. der Wunsch, eine Zigarette zu rauchen). Außenreize können die Appetenz verstärken (z.B. sexuelle Anreize oder Essensduft), aber immer wird Appetenz intern generiert.--straktur 08:23, 22. Dez. 2006 (CET)Beantworten
Jetzt verstehe ist, was du mit "besser" meintest. Mir ist die Verwendung des Wortes Appetenz im nicht-wissenschaftlichen, psychoanalytisch-angehauchten Umfeld durchaus bekannt, aber deine Formulierung "Wünsche an den Willen" ist rein tautologisch und insofern unbrauchbar für eine Definition. - However: Meines Wissens wird in dem von Dir gemeinten Sinn durchweg von "Appetenz" gesprochen, während dieser Artikel hier über eine fest stehenden, historischen Begriff der Ethologie handelt. Im ethologischen Kontext ist es eine rein innerliche Sache, die von außen nicht verstärkt wird. Ich hatte deshalb vor 2 Jahren "Appetenz" als Redirect hierher eingerichtet. Um Verwirrung beim Leser zu vermeiden, wäre es wohl am geschicktesten, "Appetenz" mit dem psychoanalytischen Konstrukt zu füllen und im Kopf beider Artikel jeweils auf die Verwendung in der anderen Disziplin zu verweisen. Meines Erachtens wird das Wort Appetenz aber selbst in der akademischen Psychologie der Verhaltensbiologie zugeordnet, als "unruhiges Suchen nach dem Triebobjekt zwecks Reduzierung einer Bedürfnisspannung". Der Rest ist (im Sinne der Wikipedia) schlicht Begriffsfindung.--Gerbil 09:45, 22. Dez. 2006 (CET)Beantworten
Für mich nicht notwendig die Trennung Appetenz_Verhaltensbiologie und Appetenz_Psychologie. Richtig: Appetenz= lat. Trieb. Appetenz wird jedoch inzwischen allgemeiner verwendet, nicht nur auf niedere Triebe. Richtig, wenn auch geschwollen formuliert: unruhiges Suchen nach dem Triebobjekt zwecks Reduzierung einer Bedürfnisspannung Falsch dabei die Unruhe. Ein Raucher versteht das Appetenzgefühl und weis, was zu tun ist. Also Unruhe nur dann, wenn ich die Appetenz nicht verstehe, keine Lösung finde. Und dies oft in der Jugend zu finden (siehe Chats zu Selbstmordgedanken). Werde über Weihnachten lesen und melde mich dann wieder. Gruß --straktur 16:56, 23. Dez. 2006 (CET)Beantworten
Das "geschwollene" Zitat stammt aus einem Fachlexikon. --Gerbil 17:04, 23. Dez. 2006 (CET)Beantworten
Nachtrag: gerade gefunden [3]--straktur 17:23, 23. Dez. 2006 (CET)Beantworten
Gibt es einen besseren Begriff für Appetenz(=Trieb) in der Psychologie ? Ich kenne keinen und verstehe, warum Appetenz auch dort benutzt wird. Die Appetenz bei Tieren ist einfach zu verstehen (Hunger, Sex). Nach der Pubertät ist aber die Appetenz gewaltig schwieriger und differenziert. Da erstmal verstehen, was der Körper will. Unruhe und Suchen ist die Folge. Und dies besonders bei intelligenten Menschen. Und im Appetenzverhalten (Befriedigung) zeigt sich das Verstehen der individuellen Appetenz. Und das Suchen wird der Jugend erschwert und ausgenutzt für fremde Ziele (z.B. Religionen). Konkret werden 70 Jungfrauen versprochen. [4] Dies ist für mich eine Ausnutzung der Appetenz für fremde Ziele. --straktur 23:45, 28. Dez. 2006 (CET)Beantworten
Appetenzverhalten bei Tieren ist eben nicht mit "Trieb" gleichzusetzen und schon gar nicht mit "Befriedigung" des "Triebes", sondern eine Metapher für rein endogen verursachtes (mutmaßliches!!) Suchverhalten, nicht aber für dessen mögliches Ergebnis. Wenn gelegentlich der Begriff Appetenz (nicht:Appetenzverhalten) auch von Psychologen verwendet wird, dann wird er - wie von Dir - mit "Trieb" gleichgesetzt, was aber sinnlos ist, denn dann kann man auch gleich von "Triebhaftigkeit" oder dergl. sprechen (was ja auch der Regelfall ist; so reflektiert sind ja die meisten akademischen Psychologen durchaus). Der Begriff Appetenz/Appetenzverhalten ist daher auch nur im engen ethologischen Sinn hilfreich, wenngleich auch dort völlig absolet geworden, da es keinen physiologischen Nachweis gibt für das von K. Lorenz u.a. erdachte Instinktmodell --Gerbil 09:10, 29. Dez. 2006 (CET)Beantworten
Appetenz kommt von lat. Trieb, im Tierverhalten wird mit Appetenz alles Autonome an Verhalten bezeichnet, also weit mehr als nur Trieb und damit ist es richtig: endogen verursacht. Die Psychologie verwendet keineswegs Appetenz nur auf Sucht und Trieb. Es ist kein kausaler Zusammenhang von Ursache und Wirkung erkennbar. Es muss diesen aber geben. Die Psychologie beschreibt die nahezu Unendlichkeit der Appetenz, deren Vielfalt und versucht zu ordnen, zu verstehen. Richtig: der physiologische Nachweis fehlt. Trotzdem die Appetenz in all ihrer Vielfalt ist da und erzeugt im Nichtverstehen eben die Unruhe. Aber: die Unruhe ist Folge des Nichtverstehens, nicht definitives Merkmal der Appetenz. Raus aus der Defintion. Werde mich mit Quellen wieder melden. --straktur 22:43, 29. Dez. 2006 (CET)Beantworten
Möglichkeit. Goethe sagte mal, man mißversteht sich, selbst wenn man dasselbe meint, weil jeder zumindest ein bißchen was anderes dabei fühlt. ( Ulf Tomme ). --2A00:1830:A001:F007:0:0:0:A 18:04, 16. Jun. 2023 (CEST)Beantworten